Biographien Rezensionen Diskutieren im versalia-Forum Das versalia.de-Rundschreiben abonnieren Service für Netzmeister Lesen im Archiv klassischer Werke Ihre kostenlose Netzbibliothek

 



Save Ukraine!
Save Ukraine!


Love all Animals

Literaturforum: Die Kette im See


Aktuelle Zeit: 16.07.2024 - 12:38:03
Hallo Gast, Sie sind nicht eingeloggt!
Suche | Mitglieder | Neu | Statistik

Forum > Prosa > Die Kette im See
Seite: 1
[ - Beantworten - ] [ - Drucken - ]
 Autor
 Thema: Die Kette im See
hwg
Mitglied

71 Forenbeiträge
seit dem 19.02.2006

Das ist hwg

Profil      
Eröffnungsbeitrag Abgeschickt am: 13.05.2006 um 15:38 Uhr



Was, so frage ich, gibt es Schöneres als das sattgrüne Seeufer, belagert von sich sonnenden, bräunenden, schwatzenden, lachenden Menschen, herumtobenden Kindern – und über allem die Sonne, die heiß auf das ganze herunterschaut.

Und so könnte dieser Tag zur vollen Zufriedenheit aller zu Ende gehen, wenn es nicht diese Kinder gäbe. Vier sind es, die sich da eben gegenseitig herumschubsen, lachend ins Wasser plantschen. Und wenn es da nicht diese Kette gäbe, die sie nun gemeinsam ein wenig höher heraufzuziehen versuchen.

Obwohl, an der Kette ist nichts Besonderes. Eine ganz gewöhnliche, schon ziemlich rostige Kette ist es, wie sie bald wo zu finden ist. Die vier Kinder aber wollen das Ding in seiner gesamten Länge betrachten. Und so nimmt das Verhängnis denn auch unabwendbar seinen Lauf.

Plötzlich erfüllt ein lautes Rauschen, Gurgeln, Schmatzen und Schlürfen die Luft. Und mit beängstigender Schnelligkeit sieht man die Wellen kürzer werden, die ersten Konservendosen, Bierflaschen, Glasscherben tauchen im Schlamm auf. Fische sieht man in die Luft springen. Und auch die Menschen, die sich gerade noch im Wasser getummelt haben, liegen oder stehen plötzlich im Trockenen. Und einige sehen sich bei Bewegungen ertappt, die das Wasser so gnädig verdeckt hat.

Dann – Totenstille. Der See ist ausgelaufen.

„Auweh, jetzt gibt’s was“, hören wir einen der vier Übeltäter sagen, um dann gleich mit langen Sätzen und schrillem Geschrei vor seiner Mutter davonzulaufen, die schnaufend und schimpfend ihren Sprössling zu fassen versucht. Auch die anderen drei machen sich aus dem Staub. Denn den Stöpsel herauszuziehen und den See auslaufen zu lassen, ist keine Tat, die ungestraft bleibt.

Doch decken wir den Schleier hereinbrechender Dunkelheit über das Geschehen. Überlassen wir die verwirrten Leute ihrem Schicksal und hoffen wir, dass sich eine mildtätige Seele finden wird, die über Nacht den See wieder zu dem macht, was er vorher gewesen ist…

E-Mail Nachricht senden Zitat
Seite: 1
[ - Beantworten - ] [ - Drucken - ]
Forum > Prosa > Die Kette im See



Sie möchten hier mitdiskutieren? Dann registrieren Sie sich bitte.




Buch-Rezensionen:
Anmelden
Benutzername

Passwort

Eingeloggt bleiben

Neu registrieren?
Passwort vergessen?

Neues aus dem Forum


Gedichte von Georg Trakl

Verweise
> Gedichtband Dunkelstunden
> Neue Gedichte: fahnenrost
> Kunstportal xarto.com
> New Eastern Europe
> Free Tibet
> Naturschutzbund





Das Fliegende Spaghettimonster

Ukraine | Anti-Literatur | Datenschutz | FAQ | Impressum | Rechtliches | Partnerseiten | Seite empfehlen | RSS

Systementwurf und -programmierung von zerovision.de

© 2001-2024 by Arne-Wigand Baganz

v_v3.53 erstellte diese Seite in 0.024383 sek.