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Literaturforum: Das traurige Glück - Eine Erzählung


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Forum > Prosa > Das traurige Glück - Eine Erzählung
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 Thema: Das traurige Glück - Eine Erzählung
Shiningmind
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Eröffnungsbeitrag Abgeschickt am: 18.03.2006 um 18:33 Uhr

Das traurige Glück


Manchmal gibt es Geschichten aus dem Leben, die selbst ihre Erzähler mit einer derartigen Verwirrtheit und Erklärungsnot zurück lassen, dass die ganze Erfahrungswelt, mit all den Lehren, die man daraus gern ziehen möchte, ins Wanken gerät, was insbesondere dann geschieht, wenn der Ausgang eines Erlebnisses den Erzähler mit all der harten Ironie des Geschehens trifft, die er sich so niemals hätte vorstellen können und er im Nachhinein nicht weiß, wie er darüber denken oder gar schreiben soll. Genau das aber zwingt den Erzähler wiederum zu schreiben, damit es ihm möglich ist seiner Erfahrung Form zu verleihen und eben aus diesem Grund soll eine solche Geschichte nun erzählt werden.
Es geschah an einem dieser kalten Wintertage, an denen der Wind messerscharf durch das Gesicht schnitt und die graue Tristesse, im Himmel als auch auf Erden, mich veranlasste spazieren zu gehen, da ein solches Wetter gut dazu geeignet ist, den Kopf frei zu bekommen und mein Bedarf danach war entsprechend groß, weil ich bisweilen kurz zuvor bei meiner Schwester untergebracht war, um meinen Eltern die nötige Zeit zu geben eine kleine Ehekrise zu überstehen, welche die ganze Familie belastete. (Denn ich lebte noch bei meinen Eltern)
Hinzu kam, dass sich meine Freundin gerade von mir getrennt hatte und auch auf der Arbeit liefen die Dinge alles andere als perfekt. Das alles musste verdaut werden und ich dachte es wäre leichter, wenn man das äußere Leben, die Leute, ihr Treiben, das Geräusch des Autoverkehrs, die Bäume, Wiesen, Häuser, Läden, den Weg, den man geht, betrachtet, anstatt über das innere Leben zu sinnieren, was die eigene Relation zum Gesamtbild illusionshaft oder gar falsch erscheinen lässt. Die eine oder andere Schwere, die sich in mir verbarg, würde sich bestimmt mit dem einen oder anderen Schritt weg trampeln lassen.
Also lief ich, eingepackt in meiner schwarzen Daunenjacke, den schwarzen Schal fest um meinen Hals umschlungen, die etwas leblos wirkende Berliner Wisbyer Straße hinauf, bog links ab zur bunten, von Geschäften voll gestopften Schönhauser Allee entlang der hochgelegenen U-Bahn und entschloss mich noch vor den Schönhauser Allee Arcarden
in die Wichertstraße einzubiegen, welche mich in die, hauptsächlich von älteren Herrschaften bewohnte, Stahlheimer Straße führte, wonach ich mich wieder fast am Ausgangspunkt meines Spazierganges, in der Wisbyer Straße, befand.
Dort steht ein Ärztehaus, das sowohl eine Apotheke, als auch einen Discount Supermarkt beherbergt und direkt gegenüber davon, auf der anderen Straßenseite, gibt es einen kleinen Park, den man eigentlich nicht so nennen kann.


Vielmehr war es ein grünes Rechteck, inmitten zwischen zwei Querstraßen. Eine kleine Oase im Grauen, umgrenzt von Gebüsch, wohin es mich nun hintrieb, da mir nach einer Sitzgelegenheit und ein wenig Ruhe war.
Ich lief noch ein wenig auf diesem Platz umher, als mir plötzlich von Weiten diese Frau ins Auge stach, die auf einer Bank, abseits der Straßenseite, saß.
Ich spürte tief und heimlich das Aufbegehren leicht, männlicher Fleischeslust, die zwar nicht vordergründig war, wohl aber einen gewissen Anteil daran hatte, mein Interesse an dieser jungen Frau, ich schätzte sie musste ungefähr 24 Jahre alt sein, zu wecken.
Nicht, dass ich mich stets nur an Äußerlichkeiten aufhalte aber diese Schönheit überstrahlte alle innere Nüchternheit, welche ich zuvor in mir spürte. Mein Blick haftete auf ihrer vollen, braun gelockten und dicken Haarpracht, welche sie mit einem Zopf zusammengebunden hatte und sank dann hinunter zu ihren rehbraunen Mandelaugen, deren verträumte und emotionale Ausdruckskraft mich sofort faszinierte. Die Ästhetik ihres Gesichtes war schier unglaublich. Nichts war auch nur annähernd Asymmetrisch. Keine schiefen oder abstehenden Ohren, keine krumme, zu dicke oder zu dünne Nase. Volle, geschwungene, zum Küssen verführende, rosa Lippen und eine glänzend samtige Haut. Nicht zu blass, nicht zu braun. Gott persönlich musste viel Zeit und Leidenschaft bei der Erschaffung dieser Frau investiert haben und so saß sie da in ihrem schwarzen Mantel, der ihre weiblich, geschwungene Figur, die der Form einer Violine glich, betonte. Zusätzlich trug sie eine blaue Jeans, mit der die lange Form ihrer Beine vollends zur Geltung kam, während schwarze, spitze Hackenschuhe ihre Erscheinung abrundete. Es waren in Wirklichkeit vielleicht nur drei Sekunden, an denen ich mich an ihr verlor, doch die Genauigkeit, mit der ich alles an ihr betrachtete, an denen sich die Eindrücke in meinen Gedanken zu meinem eben beschriebenen Urteil vermischten und schließlich vollendeten, ließen mich annehmen, dass ich sie nunmehr seit einer Minute starrend betrachtete. (Und so eine gefühlte Minute kann, je nach Intensität der Betrachtung, verdammt lang sein) Aus dem Grund dieser Eindrucksmacht heraus, fiel mir erst auf dem zweiten Blick auf, dass diese Frau weinte, während sie, das rechte Bein über das Linke gekreuzt, beide Arme ebenfalls kreuzend übereinander gelegt, auf ihrer Bank für sich allein da saß, indem sie ihren Kopf leicht zum Boden hin neigte.





Ich fragte mich was eine Frau wie sie dazu bewegte, einsam, verlassen und traurig an einem Ort wie Diesen hier zu sitzen und gleichsam überkam mich der Drang dem Fall auf dem Grund zu gehen, jedoch zögerte ich noch eine Weile, da sich eine gewisse Ehrfurcht in mir hervor tat, denn sie war eine Person stolzer Schönheit und ich dachte darüber nach, ob ich, als mittelprächtiger, junger Mann, überhaupt das Recht hätte mich in ihrer Gefühlswelt einzumischen, sie in ihrer Traurigkeit ertappt zu haben und somit würde ich sie bloß stellen, wenn ich sie einfach so ansprechen würde. Genau aber darin liegt wohl einer der Gründe für die Feigheit der Gesellschaft, dachte ich mir, um mir Mut einzureden und bedeutet Mut nicht auch das Ungewöhnliche zu wagen, obwohl es in dem Fall nur das Menschliche wäre, nämlich jemanden eben nicht in seiner Trauer allein zu lassen und schnurstracks vorbei zu gehen, indem man so tut, als hätte man nichts bemerkt?
Dieser Gedanke bestärkte, mich langsam und schleichend der Frau zu nähern, obwohl mein Herz, wie ich gestehen muss, wie ein Presslufthammer vor Aufregung bebte. „Ähm, Entschuldigung?“ sprach ich noch etwas zögernd und nervös. „Kann ich ihnen vielleicht irgendwie helfen?“ Erst jetzt hatte sie bemerkt, dass ich direkt vor ihr stand und davon überrascht antwortete sie, sich wundernd: „Danke, das ist nett aber ich glaube nicht, dass sie das können. Sie würden es bestimmt sowieso nicht verstehen.“ Ihre Stimme besaß einen angenehmen, weiblichen und höflichen Klang. Ohne irgendwelche Aufforderung setzte ich mich nun neben sie. „Vielleicht haben sie recht, vielleicht aber auch nicht. Wissen sie, auch meine Stimmung ist nicht gerade die Beste. Wie soll man bei diesem trüben Wetter auch guter Stimmung sein? Es passt genau zu meiner privaten Situation.“ „Hören sie!“ warf sie ein. „Es ist ja gut gemeint aber ich wäre froh, wenn sie mich wieder alleine lassen würden. Außerdem geht sie das ja nichts an.“ Woraufhin ich aufstand aber noch sagte: „Entschuldigung aber wissen sie, als ich hier her kam und sie so traurig sitzen sah, da haderte ich mit mir selbst, ob ich sie ansprechen oder aber so tun sollte, als sehe ich sie nicht, genauso wie es wahrscheinlich fast jeder Andere machen würde aber ich entschloss mich, zu ihnen zu gehen, was mich viel Überwindung gekostet hat, eben weil ich befürchtete, dass sie so abweisend reagieren, wie sie ja nun tatsächlich reagieren, obwohl ich ihnen nur mein Ohr leihen wollte aber nun denn, nichts für Ungut.“ erwiderte ich ebenfalls mit einem leicht abweisend getroffenen Ton und wandte meinen Rücken mit der Absicht zu gehen. „Halt! Warten sie!“ hielt die junge Frau plötzlich ein.


„Entschuldigen sie nochmals meine Unhöflichkeit. Sie meinen es ja nur gut. Ich würde mich freuen, wenn sie sich wieder setzten.“ sprach sie sanft mit einem leichten, einladenden Lächeln, wobei sie mit ihrer linken Hand öffnend auf die leere Bankseite neben sich verwies und da ich nicht widerstehen konnte und wollte, kam ich ihrer Einladung gerne entgegen. „Es kann ja nicht schaden, wenn ich ihnen davon erzähle. Vielleicht erleichtert es ein wenig. Sie sind ja fremd und wieder sehen werden wir uns im Nachhinein bestimmt nicht wieder.“ sagte sie, ohne zu wissen, wie recht sie damit haben würde. „Es ist nur…“, fuhr sie fort, „…Also ich habe gerade erfahren, dass ich in Lotto gewonnen habe.“ „Oh, da gratuliere ich ihnen.“ freute ich mich für sie. „Damit haben sie gleichzeitig ein sorgloses Leben gewonnen. Das ist jedoch nicht der Grund, der sie bewegt nicht wahr? Fürchten sie nun die Verantwortung mit der Last des Geldes umzugehen, welche nun auf sie zukommt? „Nein, es ist genau das, was sie eben bereits angesprochen haben. das Leben ohne Sorgen, denn genau das hatte ich nie. Wissen sie, mein ganzes Leben über verfolgt mich das Glück, ganz gleich wohin ich gehe. Schon mit meiner Geburt hat alles angefangen. Ich bin in einer wohlhabenden Familie aufgewachsen, bekam alles, was ich brauchte und wollte. Ich bin hübsch und intelligent, so zumindest sagt man mir nach und ich habe ja auch das Abitur mit 1,4 abgeschlossen. Nun bin ich 23 Jahre alt und leite das Parfümgeschäft einer bekannten Kette. Auch das wollte ich schon immer machen, denn ich liebe Düfte. Als ich 18 Jahre alt war und mit meinen Eltern zu einem Tennisspiel als Zuschauerin ging, wurde ich von einem Modelagenten entdeckt und seitdem model’ ich nebenbei, was auch sehr gut bezahlt wird und somit habe ich das erreicht, wovon tausende Mädchen in meinem Alter nur träumen können. Übrigens läuft auch zu hause alles perfekt. Schon jetzt besitze ich eine geräumige Dachwohnung, habe einen fantastischen, gut situierten Freund (Natürlich hatte sie einen Freund. Wie konnte es auch anders sein?) und fahre ein sportliches Cabriolet. Es fehlt mir also an nichts, könnte man meinen.“ „Puh, das ist beeindruckend. Sie könnten mir ruhig etwas von ihrem Glück leihen. Aber da gibt es etwas, dass sie an diesem Glück stört, nicht wahr?“ fragte ich sie staunend und neugierig zugleich. „Ja, denn bei all meinem Glück, kenne ich die Erfahrung der Enttäuschung nicht, denn selbst was das betrifft, hatte ich immer Glück. Wissen sie, was das für ein Gefühl ist, wenn sich eine Freundin oder ein Freund bei ihnen anvertraut, weil er oder sie enttäuscht wurde und sie haben im Grunde keinen blassen Schimmer, wovon ihre Freunde reden, weil sie es selbst nie erlebt haben?“ wandte sie sich fragend an mich. „Wie kann man das Leben schätzen, verfluchen oder heiligen, wenn man nur das eine Extrem kennt, jedoch nicht das Andere?

Wie soll man es letztendlich verstehen oder seine Lehren daraus ziehen?“ klagte die junge Frau im traurigem Klang, bei dem sie ihre Hände argumentierend bewegte, „Glauben sie mir, auch das werden sie kennen lernen und dieses Extrem was sie meinen und von dem sie sicherlich nicht verschont werden, heißt Verlust.“ versuchte ich sie zu beruhigen, womit sich gleichzeitig die Frage aufwarf, ob sie denn nie einen solchen Verlust erlitten habe. Sei es durch den Tod ihrer Großeltern oder durch die Trennung eines Geliebten. „An meine Großeltern kann ich mich nicht erinnern. Sie starben, als ich noch ein Baby war und immer war ich es, die ihren Geliebten verlassen hat. Wahrscheinlich habe ich so eine anziehende Art, so dass die Männer hinter mir her rennen und nicht umgekehrt und so habe ich die Macht, selbst zu bestimmen wann die Liebe anfängt und wann sie endet. Es ist ein Fluch sage ich ihnen. Ein Fluch!“ ärgerte sie sich.
„Aber irgendwann werden sie es erleben! Das kann ich ihnen versprechen! Spätestens dann, wenn ihre Eltern sterben.“ „Wissen sie, auch darüber habe ich schon nachgedacht und dieser Gedanke wird sie befremden. Natürlich fürchte ich einerseits diesen Tag aber andererseits reizt mich die Herausforderung, mit einer solchen Erfahrung umzugehen. Werde ich dann endlich erleben, was es heißt zu verlieren? Und stellen sie sich vor: Nehmen wir an, ich würde vor meinen Eltern sterben. Dann würde mich das Glück wieder treffen und das Leben würde mich ein weiteres Mal berauben. Wieder wäre ich diejenige, die anderen Leuten Schmerz zu fügt, genauso wie es immer war.“ „Also…“, merkte ich leicht säuerlich mit hinuntergezogenen Augenbrauen an, „Ich finde sie denken sehr egoistisch. Sie sind so sehr auf sich und ihrer Suche fixiert, dass sie sogar ihre Nächsten verurteilen und ihnen unbewusst sogar die Schuld für ihre mangelnde Erfahrung geben. Ich meine, wie kann man sich auf den Tod seiner Eltern freuen, wobei „freuen“ wohl übertrieben ausgedrückt ist, nur um zu erfahren wie es ist zu leiden? Oder tun sie das im Grunde nur, weil sie sich selbst zu verurteilen suchen? Sehen sie nicht, dass sie eben nicht nur den Leuten Schmerz bereiten, die sie lieben, sondern dass sie die, die sie lieben auch Freude machen? Vielleicht haben sie nie erfahren, was andere durchmachten, doch mit Sicherheit sind diese Leute froh, wenn sie einfach nur da sind und zuhören, sie trösten und nur weil sie dessen Probleme nicht nachvollziehen können, strafen sie sich und den Menschen, denen sie am Nächsten stehen mit Ungerechtigkeit? Ist nicht jedes Leben auch lebenswert, egal ob es manche Menschen, die es nicht verdienen, mit Pech straft und anderen Menschen mit Glück überhäuft? Das ist der Lauf der Dinge! Man hat von jedem zumindest etwas, obwohl man vielleicht glauben mag, man wurde mit Nichts gestraft.

Auf jeder Gabe liegt ein Fluch, auf jeden Fluch liegt eine Gabe und ihnen hat das Leben die Gabe verliehen auf Regenbögen wandern zu dürfen und was machen sie? Sie verurteilen es dafür und damit unterscheiden sie sich nicht von anderen Menschen, weil ihr größtes Problem darin liegt das Glück und sei es auch nur das Kleinste und Geringste, nicht zu schätzen und stattdessen graben sie nach jedem kleinen Makel, den sie finden können, um sich an Unzufriedenheit zu laben. Sie haben in Lotto gewonnen sagen sie? Dann nehmen sie doch einige Leute, die es ihrer Meinung nach verdient hätten und denen das Glück nicht in ihren Maßen hold ist, ein Stück mit hinauf zum Regenbogen. Auf diese Weise wird ihnen auch die Erfüllung ihres Glücks bewusst, weil sie es teilen und damit den anderen Freude bereiten, anstatt nur Schmerz, wie sie so schön verallgemeinern. Aber daran haben sie bisher in ihrer Schaufelei nach Selbstmitleid nicht gedacht oder? Ihre Probleme will ich haben, auch wenn ich selbst das kleinste Problem als ernsthaft betrachte. Verstehen sie mich nicht falsch, auch wenn es hart klingt, wie ich rede, so meine ich es nur gut mit ihnen aber viele Leute würden ihr Problem als lächerlich empfinden.“ Wie aufgewühlt ich innerlich war und gleichermaßen wütend. Mit einem Augenschlag erschien mir die junge, hübsche Frau als nur eine unter Vielen. Inzwischen war diese in Tränen aufgelöst und schniefte stark schluchzend, bevor sie ihre Worte fassen konnte und zu mir rasend sprach: „Sie sind ein [Zensiert]loch, wissen sie das? Ich dachte sie kämen, um mir zu helfen, doch stattdessen reden sie mir ein, ich wäre ein schlechter Mensch. Sie haben nicht das Recht über mich zu urteilen. Scheren sie sich zum Teufel verdammt! „Sie verstehen mich falsch, junge Frau! Ich urteile weder über sie, noch will ich ihnen einreden, sie wären ein schlechter Mensch. Was ich aber sage, ist meine Meinung und die ist, dass sie gewöhnlich, wenn nicht gar typisch sind, da sie nicht wissen, das Glück zu schätzen, das sie besitzen und über das sind sie im Grunde enttäuscht und damit haben sie, wonach sie gesucht haben: Ihre Enttäuschung! Adieu!“ verabschiedete ich mich, lief nach Hause und dachte noch bis spät in die Nacht über das Gespräch nach und ob ich nicht doch ein wenig hart zu ihr war.
Zwei Tage später las ich in der Zeitung eine erschreckende Meldung. Eine junge, 23 jährige Filialleiterin einer bekannten Parfümkette wurde von einem Auto erfasst und starb noch an der Unfallstelle. Der Fahrer des Unglückswagens berichtete, nach Vorübergehen seines Schockzustandes, dass die junge Frau geistesabwesend über eine rote Ampel gegangen sei, worauf der Fahrer nicht mehr imstande war, rechtzeitig zu bremsen.
Ich wusste nicht, ob ich darüber noch lange nachdenken würde oder nicht einfach nur mit dem Kopf schütteln sollte. 09.03.06 Marcel Huse


Das Denken an sich kann ein wundervolles Abenteuer sein. Wer aber ZU viel denkt, der sperrt sich selbst in Käfige.
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