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Literaturforum:
Ein gutes Gedicht...was ist das?
Forum > Literaturgeschichte & -theorie > Ein gutes Gedicht...was ist das?
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Autor
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Thema: Ein gutes Gedicht...was ist das?
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Shiningmind
Mitglied
78 Forenbeiträge seit dem 07.10.2005
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Eröffnungsbeitrag |
Abgeschickt am: 17.03.2006 um 09:49 Uhr |
Hallo liebe Dichterfreunde!
Eure Meinung ist gefragt.
Ein gutes Gedicht mag schwierig zu gestalten sein.
Doch was ist gut? Worauf kommt es an? Und was muß es beinhalten um Aufmerksamkeit und Nachhaltigkeit zu erzeugen?
Das Denken an sich kann ein wundervolles Abenteuer sein. Wer aber ZU viel denkt, der sperrt sich selbst in Käfige.
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Wolff
Mitglied
64 Forenbeiträge seit dem 19.01.2006
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1. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 17.03.2006 um 20:16 Uhr |
Hallo Shiningmind,
ich fürchte, auf diese Frage(n) könnten hundert Leute hundert verschiedene Antworten geben. Meine lautet: Du solltest mit Deinen Gedichten "zufrieden" sein. Wobei das natürlich meist von einer bestimmten Lebenssituation abhängig ist, die morgen schon wieder ganz anders aussehen kann. Wahrscheinlich landen deswegen die meisten Gedichte im Papierkorb.
Es sei denn, du möchtest einen bestimmten Geschmack bedienen. Dann hilft vielleicht Meinungsforschung. Wobei ich mir (persönlich) schwer vorstellen kann, dass es Spaß macht, Gedichte auf "Bestellung" zu schreiben.
Oder du provozierst. Das weckt mit Sicherheit Aufmerksamkeit.
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Kenon
Mitglied
1482 Forenbeiträge seit dem 02.07.2001
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2. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 17.03.2006 um 20:57 Uhr |
Zitat:
Gedichte schreiben muß man so, daß, wenn
man das Gedicht gegen das Fenster wirft, das
Glas zu Bruch geht.
Daniil Charms.
Was noch?
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Shiningmind
Mitglied
78 Forenbeiträge seit dem 07.10.2005
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3. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 18.03.2006 um 18:02 Uhr |
Hallo Wolff
Da magst du recht haben. Jeder hat eine unterschiedliche Auffassung von "gut". Bei mir sind die Gedichte reine Gelegenheitsgedichte. Ich selbst finde ein Gedicht oft nicht, sondern das Gedicht findet mich. Plötzlich hab ich dann eines im Kopf, dann wird das Metrum überprüft, bzw. korrigiert, stilistische Mittel eingefügt oder gestrichen und fertig. Nicht immer müssen diese dann dem klassischen Konzept folgen, also 100 % metrisch sein, immer den gleichen Rhytmus wie Jambus, Trochäus usw. haben. Letztendlich kommt es auf den Inhalt an. Berührt es, regt es zum Nachdenken an? Hinterlässt es Eindruck, so dass sich der Leser u.a. fragt, was sich der Dichter wohl dabei gedacht hat?
Letztendlich dienen stilistische Mittel, die ich auch oft verwende und die der Dichter auch verwenden muss, dazu, das Gedicht interessanter und schöner machen, ganz egal ob es sich um Natur-, Menschheits-, Schicksals-, oder Liebeslyrik handelt. Hinterlässt das Gedicht irgendeine Wirkung in Form von Zustimmung, Ablehnung, Auseinandersetzung oder Mitgefühl beim Leser, so hat es seine Funktion erfüllt und kann als "gut" bezeichnet werden, denk ich.
Das Denken an sich kann ein wundervolles Abenteuer sein. Wer aber ZU viel denkt, der sperrt sich selbst in Käfige.
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Wolff
Mitglied
64 Forenbeiträge seit dem 19.01.2006
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4. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 18.03.2006 um 18:12 Uhr |
Zitat:
Hinterlässt das Gedicht irgendeine Wirkung in Form von Zustimmung, Ablehnung, Auseinandersetzung oder Mitgefühl beim Leser, so hat es seine Funktion erfüllt und kann als "gut" bezeichnet werden, denk ich.
In dieser Beziehung bin ich knallhart egoistisch. An irgend eine Wirkung auf andere denke ich in dem Moment nicht. Vielleicht, weil ich in meine Gedichte zu viel Persönliches packe.
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Shiningmind
Mitglied
78 Forenbeiträge seit dem 07.10.2005
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5. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 18.03.2006 um 18:21 Uhr |
Hey Wolff
Es kommt immer darauf an für wen man schreibt. Wenn du das nur für dich machst, hast du natürlich recht. Wenn man hingegen versucht eine Synthese zwischen den eigenen Interessen und die des Lesers zu schaffen, kann man nicht ganz egoistisch, wohl aber auch sich selbst treu sein, indem man die eigenen Empfindungen mit einbaut. Natürlich kommt das Gedicht von innen heraus, bloß andererseits frag ich mich dann, bei Verwendung eines bestimmten stilistischen Mittels zb., ob das den Leser interessieren, ob er es verstehen könnte.
Das Denken an sich kann ein wundervolles Abenteuer sein. Wer aber ZU viel denkt, der sperrt sich selbst in Käfige.
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