Biographien Rezensionen Diskutieren im versalia-Forum Das versalia.de-Rundschreiben abonnieren Service für Netzmeister Lesen im Archiv klassischer Werke Ihre kostenlose Netzbibliothek

 



Save Ukraine!
Save Ukraine!


Love all Animals

Literaturforum: Thomas Bernhard - Frost


Aktuelle Zeit: 25.11.2024 - 20:09:15
Hallo Gast, Sie sind nicht eingeloggt!
Suche | Mitglieder | Neu | Statistik

Heute ist der 54. Todestag von Yukio Mishima.

Forum > Rezensionen > Thomas Bernhard - Frost
Seite: 1
[ - Beantworten - ] [ - Drucken - ]
 Autor
 Thema: Thomas Bernhard - Frost
Kenon
Mitglied

1482 Forenbeiträge
seit dem 02.07.2001

Das ist Kenon

Profil Homepage von Kenon besuchen      
Eröffnungsbeitrag Abgeschickt am: 02.08.2005 um 11:15 Uhr

Hoppla! ein früher Bernhard. "Frost" heisst er und ist der erste Roman des Autors. Worum geht es? Da ist der Ich-Erzähler, ein junger Famulant, der den Auftrag hat, den Maler Strauch, der in einem österreichischen Bergkaff in einem Wirtshaus lebt, zu beobachten. Diese Beobachtungen und einige abschließende Briefe machen den Inhalt des Buches aus. Leider merkt man allzudeutlich, dass "Frost" ein sogenanntes Frühwerk ist. Es geht um alles und nichts - vielleicht um möglichst viel, was sich bis zum Zeitpunkt des Schreibens in Bernhards Kopf an Gedanken angesammelt hat. Das ist oft geistbewegend zu lesen, doch vermisst man die klare Linie, die chirurgische Präzision, für die man spätere bernhardsche Meisterwerke wie "Holzfällen" und "Auslöschung" lieben muss.

Was "Frost" ist, stellt Bernhard selber fest: Gedankenfetzen. "Was fange ich mit seinen Gedankenfetzen an? [...] Wie aufschreiben? Was für Notizen? Bis wohin denn Schematisches, systematisch? Diese Ausbrüche kommen auf mich herunter wie Felsstürze". So ein Gedankenfetzen ist zum Beispiel: "Ich investierte noch in die Menschen, als ich schon wußte, daß sie mich hintergehen, längst wußte, daß sie es darauf abgesehen haben, mich zu töten" oder "Der Antrieb der Natur ist verbrecherisch, und sich darauf berufen ist eine Ausrede, wie alles nur eine Ausrede ist, was Menschen anrühren". Bernhard weiss zu deprimieren: "Der Mensch ist eine ideale Hölle für die Menschen". Auch der Hass auf das Weibliche kommt nicht zu kurz: "Das Weibliche ist von Natur aus verräterisch. Es untergräbt und unterminiert. Ist Gift für den männlichen Geist, für den Geist überhaupt, für das Männliche. [...] Wissenschaftlich betrachtet stellt die Frau die Verhöhnung des Mannes dar". Das kann man alles gut und gern lesen, durch ihr recht loses Aneinandergereihtsein werden die Fetzen jedoch gerade zum Ende des Buches hin ein wenig anstrengend, eine Aphorismensammlung hätte es hier wohl auch getan ---

Nachricht senden Zitat
Seite: 1
[ - Beantworten - ] [ - Drucken - ]
Forum > Rezensionen > Thomas Bernhard - Frost


  Ähnliche Beiträge
Gestartet von
Antworten Letzter Beitrag
Ein paar Gedanken zu Thomas Bernhard
Kenon
0 11.02.2022 um 20:51 Uhr
von Kenon
Thomas Bernhard zum 90. Geburtstag
Kenon
0 09.02.2021 um 23:22 Uhr
von Kenon
Thomas Mann - Der Zauberberg
Kenon
0 24.05.2020 um 23:51 Uhr
von Kenon
Rassismus im Werk von Thomas Wolfe
ArnoAbendschoen
1 12.06.2015 um 23:54 Uhr
von ArnoAbendschoen
Ökonomie des Müßiggangs - Thomas M. Maritsch
popow
0 18.02.2015 um 15:15 Uhr
von popow


Sie möchten hier mitdiskutieren? Dann registrieren Sie sich bitte.


-> Weitere Bücher von Thomas Bernhard



Buch-Rezensionen:
Anmelden
Benutzername

Passwort

Eingeloggt bleiben

Neu registrieren?
Passwort vergessen?

Neues aus dem Forum


Gedichte von Georg Trakl

Verweise
> Gedichtband Dunkelstunden
> Neue Gedichte: fahnenrost
> Kunstportal xarto.com
> New Eastern Europe
> Free Tibet
> Naturschutzbund





Das Fliegende Spaghettimonster

Ukraine | Anti-Literatur | Datenschutz | FAQ | Impressum | Rechtliches | Partnerseiten | Seite empfehlen | RSS

Systementwurf und -programmierung von zerovision.de

© 2001-2024 by Arne-Wigand Baganz

v_v3.53 erstellte diese Seite in 0.041385 sek.