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bodhis & Hyperions Bambel-Ast-Stube (2)
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Autor
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Thema: bodhis & Hyperions Bambel-Ast-Stube (2)
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Gast873
Mitglied
1457 Forenbeiträge seit dem 22.06.2006
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810. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 25.02.2009 um 23:18 Uhr |
Zitat:
Hyp! S. Fischer stellt nach der kommenden Ausgabe die Herausgabe des Jahrbuchs der Lyrik ein. Schon gehört?
auf der seite des thomas-mann-und-franz-kafka-verlages finde ich keine news dazu:
http://www.fischerverlage.de/page/lyrik
gruß.
ver(wir-r-t)
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Der_Stieg
Mitglied
599 Forenbeiträge seit dem 08.08.2008
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811. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 25.02.2009 um 23:19 Uhr |
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Gast873
Mitglied
1457 Forenbeiträge seit dem 22.06.2006
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812. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 25.02.2009 um 23:25 Uhr |
ach ne, operation "triumph" muss ich dann wohl verlagern ... ;-(
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Der_Stieg
Mitglied
599 Forenbeiträge seit dem 08.08.2008
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813. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 25.02.2009 um 23:28 Uhr |
Hehehe, nix verlagern: wir bambeln einfach alles hier rein, ist weniger Aufwand. Was will man schon mit Ruhm; und die Kohle kommt auch anderswo her. Oh yeah.
Drei Jahre später: 7.664 Beiträge in der Stube, drei Millionen Zugriffe, der Wirte Bärte eisgrau, aber alle glücklich angesichts soviel Schwachsinns. ;-)
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Gast873
Mitglied
1457 Forenbeiträge seit dem 22.06.2006
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814. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 25.02.2009 um 23:42 Uhr |
apfel bier kaugummi freiheit
gruß,
der anfang
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Der_Stieg
Mitglied
599 Forenbeiträge seit dem 08.08.2008
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815. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 25.02.2009 um 23:45 Uhr |
Zitat:
apfel bier kaugummi freiheit Ja, bei genauer Betrachtung gibt´s eh nicht mehr zu sagen, oder?
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annahome
Mitglied
720 Forenbeiträge seit dem 19.06.2007
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816. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 26.02.2009 um 00:58 Uhr |
Diese Nachricht wurde von annahome um 01:07:06 am 26.02.2009 editiert
d
statt kulturarmut - mut zur stadtkultur
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annahome
Mitglied
720 Forenbeiträge seit dem 19.06.2007
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817. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 26.02.2009 um 01:10 Uhr |
statt kulturarmut - mut zur stadtkultur
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Gast873
Mitglied
1457 Forenbeiträge seit dem 22.06.2006
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818. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 26.02.2009 um 18:59 Uhr |
Diese Nachricht wurde von Hyperion um 19:03:19 am 26.02.2009 editiert
morissey ist ganz schön älter geworden, mein lieblingslied von ihm ist das umgekehrte von "irish heart, english blood":
http://www.youtube.com/watch?v=KKoS5X4SMrY
gruß,
ansonsten eher kein fan von england
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Der_Stieg
Mitglied
599 Forenbeiträge seit dem 08.08.2008
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819. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 26.02.2009 um 23:17 Uhr |
besonders schwer war mathilde die kastration des rezeptionisten um dreiundzwanzig vor neunzehn uhr nicht gefallen: was fiel, war lediglich ein noch ein paar unbedeutende zuckungen wagender, ein paar gramm leichter kolben mit glockenkloeppelstraengen gewesen, die sie, mathilde, an anderen traegern schon in bedeutenderer laenge gesehen hatte; diese gaehnende langeweile der moderne. es gab einfach keine wahren kicks mehr: irgendwie hatte man dermaßen alles im ueberdruss zur verfuegung (nahrung, geld, kleider, worte, potenzielle partner, berufsmoeglich- und unmoeglichkeiten, buecher, gebrauchtwagen, tabaksorten, discounter, gummibaerchen, meinungen, tankstellen, foren, feinde, computerspiele, elends- und scheiternsvarianten, pfand- und geldautomaten, puffs, wege nach rom), dass die pfoertner der maegen der modernen, zivilisierten menschen sich weigerten, jegliche nahrung vor dem rueckstau zu bewahren und diese am liebsten dem naechstbesten ins gesicht vomitieren zu wollen schienen. wie nun mathilde die kastration des r. vorgenommen hat, fragen sie? ja, haben sie denn noch nicht das neue handy der firma nakio mit ausfahrbarer saege fuer den heimgebrauch? ja, gibt’s denn sowas? sie sollten sich schaemen! gehen sie sofort online und suchmaschinen sie: es genuegt die eingabe der begriffe handy saege, und schon werden sie zum anbieter ihres geschmacks gefuehrt. sicher gibt es verschiedene ausstattungen (wie sonst, die kohle muss ja wennundaberlos aus dem beutel raus: es gibt nur ja oder ja), und, um den fall abzuschließen: mathilde besaß und besitzt noch immer die ausführung mit dem feinzackigen saegeblatt aus gehaertetem, geschliffenem stahl, urspruenglich zum butterschneiden angeschafft, denn mathilde kommt nur tiefgefrorene butter aufs knaeckebrot (man verzeihe die intimitaet dieses pikanten details), und die will erstmal geschnitten sein.
nach erfolgreichem schnitt (wir sind nun zeitnah dabei) verlaesst mathilde die staette der tat (wir erinnern uns: das einzelzimmer der burgherberge), nicht ohne das saegeblatt zuvor mit einem vergilbten stueck papier der kuechenrolle gesaeubert zu haben, die sie fuer derlei faelle immer mit sich fuehrt: man weiß ja nie, koennte ploetzlich was zum saegen auftauchen, oder man bekommt einen allergieanfall und muss sich, will man nicht ersticken, permanent schneuzen; taucht ein in das jegliche schuld absorbierende dunkel der winternacht, der letzten winternacht, bevor dieser penetrante, hoffnungvorgaukelnde, hummelbrummselnde, voegelvoegelnde, gruenplatzende, ruesselinbluetentauchende kalendarische lenz beginnt, den dieses jahr keiner wirklich haben zu wollen scheint, weil man schlichtweg genug von allem hat, sogar von jahreszeitenwechseln (warum nur vier? da muss doch mehr sein! mehr geht immer! mehr! mehr!). der ueberdruss faerbt selbst den mond giftgruen, sodass er in jener nacht von niemandem mehr besungen wird: die dichter liegen trunken unter ihren kuechentischen und wissen auch nicht mehr weiter; die ehedem regierenden sind entmachtet, weil sie keiner mehr waehlt: niemand weiß mehr, wie man ein kreuz mit einem bleistift auf einem wahlzettel aus papier in einem wahllokal macht, denn bis man den online nicht-findet, ist die wahl vorbei. vorbei der spuk; endlich herrscht die alles durch sich regulierende anarchie: alle parteien 0 % (eine interessante tv-elefantenrunde der nicht-gewaehlten), nicht wegen der meinung, sondern wegen des unvermoegens der bevoelkerung, die wohnung außer zum einkauf bei aldi (wenn ueberhaupt) noch zu verlassen; aber das ist ja gar nicht unser thema. unser thema ist mathilde allein in der nacht, tanzend und singend in regennassen straßen im licht von gasflammimitatlaternen einer großstadt, deren name nichts zur sache tut. eigentlich tut auch mathilde nichts zur sache, es tut auch nichts zur sache, dass sie inzwischen lange, hellrote haare hat, es tut nichts zur sache, dass ihr das handy mit dem saegeblatt aus der jacke in den gulli faellt und den ratten den menschenvernichtenden horizont erweitern wird; es tut auch nichts zur sache, dass mathilde ihren helden nicht mehr finden wird, weil er sich in einer spelunke, nach einem auftritt vor zehn personen, in der toilette zu tode gekotzt hat; nichts zur sache tut außerdem, dass der boss noch immer seine kreise am himmel zieht, denn niemand schaut mehr nach oben; nichts zur sache tut die tatsache, dass jemand diese buchstaben liest, denn sind sie einmal gelesen, sind sie schon vergessen; nichts zur sache tut, dass das nichtszursachetun an sich schon nichts zur sache tut – welche sache eigentlich?
das ist das ende der geschichte.
oder?
ok, den einen noch.
mathilde fuehlt sich in einem anfall von restverwurzeltem heimatbeduerfnis (ihr zahnarzt hatte ehedem vergessen, alle kanaele unter den beißern zu zementieren) in ihre alte wohnung gezogen und betrachtet sich die verkohlte hinterlassenschaft der putzkolonne, und sagt:
(hier setzt sich der leser seinen eigenen schlusssatz, leben wir doch im zeitalter der elektronischen publikationen, die so gestaltet sein muessen, dass jeder jederzeit selbst an den texten der autoren rumpfriemeln kann.)
;-)
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