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Literaturforum:
Zur Kultur
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Autor
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Thema: Zur Kultur
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bodhi
Mitglied
741 Forenbeiträge seit dem 08.12.2004
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70. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 26.11.2005 um 00:16 Uhr |
Zitat:
Kann ich mich an Diskussionen beteiligen, wenn ich weniger weiss als die anderen?
Natürlich. Das siehst Du ja an mir;)
Nee, ernsthaft: Wenn ich selbstsicher zu meiner Meinung stehe, kann ich die doch einbringen, auch wenn ich nicht tausend Werke der Weltliteratur gelesen habe, möglicherweise sogar reiner, unverfälschter?
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Jasmin
Mitglied
406 Forenbeiträge seit dem 21.11.2004
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71. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 26.11.2005 um 00:25 Uhr |
Zitat:
Nee, ernsthaft: Wenn ich selbstsicher zu meiner Meinung stehe, kann ich die doch einbringen, auch wenn ich nicht tausend Werke der Weltliteratur gelesen habe, möglicherweise sogar reiner, unverfälschter?
Vielleicht. Ich weiß es nicht. Ich persönlich habe oft ein sehr großes Mitteilungsbedürfnis und zu einem späteren Zeitpunkt bereue ich es dann wieder mich zu einem Thema geäußert zu haben, zu dem ich viel zu wenig weiß.
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bodhi
Mitglied
741 Forenbeiträge seit dem 08.12.2004
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72. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 26.11.2005 um 00:27 Uhr |
Hängt vom Thema ab, sicherlich.
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Kenon
Mitglied
1482 Forenbeiträge seit dem 02.07.2001
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73. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 12.12.2005 um 23:33 Uhr |
Um die Fortführung der Diskussion anzuregen:
Zitat:
Jede Kultur ist die Eroberung des Lebens, die gewaltige Vereinheitlichung aller Lebensäußerungen (freilich niemals in begriffliche Einheit), so daß wir in jedem beliebigen Fragment die Ganzheit des Lebens, in seiner größten Tiefe immer dasselbe erblicken müssen. In der wirklichen Kultur wird alles symbolisch, denn alles ist Ausdruck des einzig Wichtigen: der Art des Reagierens auf das Leben, der Art, wie sich das ganze Wesen des Menschen der Ganzheit des Lebens zuwendet.
Aus: Georg Lukács - Ästhetische Kultur (1912)
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Jasmin
Mitglied
406 Forenbeiträge seit dem 21.11.2004
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74. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 13.12.2005 um 00:33 Uhr |
Zitat:
In der wirklichen Kultur wird alles symbolisch, denn alles ist Ausdruck des einzig Wichtigen: der Art des Reagierens auf das Leben, der Art, wie sich das ganze Wesen des Menschen der Ganzheit des Lebens zuwendet.
Deshalb ist es so schwierig, wenn Kulturen aufeinanderprallen, sei es in der Beziehung zweier Menschen zueinander oder wenn ein Mensch aus zwei Kulturen stammt.
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LX.C
Mitglied
1770 Forenbeiträge seit dem 07.01.2005
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75. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 25.03.2007 um 12:27 Uhr |
Zitat:
Kultur zeichnet sich dadurch aus, dass mehr über als durch die Kunst gesagt wird, dass die Stimmen der Kritiker und Kunstkenner die der Künstler laut übertönen.
Der Mensch steht einer
[Quote]quantitative[n] Unbeschränktheit [gegenüber], mit der sich Buch an Buch, Erfindung an Erfindung, Kunstwerk an Kunstwerk reiht – eine sozusagen formlose Unendlichkeit, die mit dem Anspruch, aufgenommen zu werden, an den Einzelnen herantritt. Dieser aber, in seiner Form bestimmt, in seiner Aufnahmefähigkeit begrenzt, kann dem nur in ersichtlich immer unvollkommener werdendem Maße genügen. So entsteht die typische problematische Lage des modernen Menschen: das Gefühl, von dieser Unzahl von Kulturelementen wie erdrückt zu sein, weil er sie weder innerlich assimilieren noch sie, die potentiell zu seiner Kultursphäre gehören, einfach ablehnen kann.
(Simmel, Georg: Krisis der Kultur, 1916)
[/Quote]
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Matze
Mitglied
719 Forenbeiträge seit dem 09.04.2006
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76. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 25.03.2007 um 22:53 Uhr |
Rechtsdrehende Yoghurts. Proaktiv.
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Der_Geist
Mitglied
952 Forenbeiträge seit dem 25.02.2007
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77. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 24.02.2008 um 23:57 Uhr |
Zitat:
Kultur (lat. cultura, Pflege des Körpers, primär aber des Geistes; später im Kontext mit dem Landbau: aus colere, bebauen, (be)wohnen, pflegen, ehren, ursprünglich etwa: emsig beschäftigt sein) bezeichnet nach der Definition von Tylor den Komplex von Kenntnissen, Glaubensvorstellungen, Kunst, Moralauffassung, Recht, Bräuchen und allen anderen Fähigkeiten und Sitten, die der Mensch als Mitglied einer Gesellschaft erworben hat ("that complex whole which includes knowledge, belief, art, law, morals, custom, and any other capabilities and habits acquired by man as a member of society").
Quelle: wikipedia.
Hab grad meine Paeonienasternkultur eingesamt, auf dass sie mir im Herbst ihre Blüten um die Ohren haut.
Bergwerkstollengrabend und brunnenschöpfend wünsche ich: Gute Nacht.
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raimund-fellner
Mitglied
87 Forenbeiträge seit dem 13.11.2011
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78. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 08.01.2012 um 10:03 Uhr |
Nach Sigmund Freud beruht Kultur auf der Entbehrung eines wonnigen Sexuallebens mit dem Liebesobjekt. Aufgrund dieser Entbehrung wird die überschüssige Libidoenergie in kulturelle Leistungen sublimiert.
Also wäre jeder in fortwährendem wonnigem erotischem Gefühlsaustausch mit dem Menschen, den er wahrhaft liebt, würde er fortwährend "Liebe machen". Im kulturellen Schaffen sähe er gar keinen Sinn, weil es anstrengend ist, während die fortwährende erotische Liebe in ihrer unendlichen Abwechslung der Gefühle zum geliebten Menschen ein immerwährendes Vergnügen ist, das er oder sie dem anstrengenden kulturellen Schaffen vorzöge.
Es ist wohl klar, dass die Kultur also nur auf der Entbehrung himmlischer Freuden und Lust (Wonne) beruht. Das kulturelle Schaffen müht sich ab, letztendlich iregendwann und irgendwie zu diesen himmlischen Freuden zu kommen oder sich wenigstens darüber hinwegzutrösten.
Raimund Fellner
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