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Literaturforum:
Trägheit des Herzens
Forum > Politik & Gesellschaft > Trägheit des Herzens
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Autor
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Thema: Trägheit des Herzens
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LX.C
Mitglied
1770 Forenbeiträge seit dem 07.01.2005
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50. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 11.09.2007 um 17:24 Uhr |
Ja, du hast Recht. Wieder so eine Frage die sich nicht auf einen Konsens bringen lässt.
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LX.C
Mitglied
1770 Forenbeiträge seit dem 07.01.2005
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51. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 11.09.2007 um 17:30 Uhr |
Lassen wir Nietzsche noch mal zu Wort kommen:
[Quote]das verruchte Mittel, das man anwendet, um sie [die Jugend] zu blenden, ist allzu helles, allzu plötzliches, allzu wechselndes Licht. […] So aber, wie der junge Mensch durch die Geschichte läuft, so laufen wir Modernen durch die Kunstkammern, so hören wir Konzerte. Man fühlt wohl, das klingt anders als jenes, das wirkt anders als jenes: dieses Gefühl der Befremdung immer mehr zu verlieren, über nichts mehr übermäßig zu erstaunen, endlich alles sich gefallen zu lassen […] Ohne Beschönigung des Ausdrucks gesprochen: die Masse des Einströmenden ist so groß, das Befremdende, Barbarische und Gewaltsame dringt so übermächtig, „zu scheußlichen Klumpen geballt“, auf die jugendliche Seele ein, daß sie sich nur mit einem vorsätzlichen Stumpfsinn zu retten weiß.
(Nietzsche, Friedrich: Vom Nutzen und Nachteil der Historie für das Leben, Reclam 1970, S. 69/70)[/Quote]
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baerchen
Mitglied
822 Forenbeiträge seit dem 02.08.2007
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52. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 11.09.2007 um 19:30 Uhr |
Diese Nachricht wurde von baerchen um 19:32:01 am 11.09.2007 editiert
Hatte das "blendende, helle, wechselnde Licht" schon mit der Syphillis zu tun?
(Ja, ich weiß, die Frage ist unfair.)
Sorge Dich nicht, wenn Du schreiben kannst. Schreibe, schreibe, schreibe...
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LX.C
Mitglied
1770 Forenbeiträge seit dem 07.01.2005
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53. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 12.09.2007 um 00:08 Uhr |
Diese Nachricht wurde von LX.C um 00:16:24 am 12.09.2007 editiert
Genauso wenig wie mit dem "allzu hellen, rasch wechselnden Lich" der modernen Massenmedien.
Aber man könnte es so interpretieren. Denn was daraus ergeht ist, dass die "Trägheit des Herzens“ in der Moderne erstmals verstärkt ihre bewusste Wahrnehmung fand und sich in die Postmoderne hinein vererbt hat. Vermutlich stehen wir der "Trägheit des Herzens“ hilflos und machtlos gegenüber. Denn wenn wir keinen psychischen Schaden nehmen wollen, können wir gar nicht anders reagieren, als mit Blasiertheit (was nicht gleichzusetzen ist mit Stumpfsinn, manch einer reagieren aber ganz sicher auch mit diesem).
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baerchen
Mitglied
822 Forenbeiträge seit dem 02.08.2007
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54. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 12.09.2007 um 02:00 Uhr |
In einer dörflichen Gesellschaft sollte es eher eine kollektive Trägheit geben.
Untereinander hilft man sich, sonst verliert man das Gesicht.
"Die modernen Massenmedien haben die Syphillis."
bärchen
Sorge Dich nicht, wenn Du schreiben kannst. Schreibe, schreibe, schreibe...
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LX.C
Mitglied
1770 Forenbeiträge seit dem 07.01.2005
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55. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 21.10.2007 um 14:51 Uhr |
[Quote]Wach sein, wach sein, man ist nicht allein. Die Luft kann hageln und regnen, dagegen kann man sich nicht wehren, aber gegen vieles andere kann man sich wehren. Da werde ich nicht mehr schrein wie früher: das Schicksal, das Schicksal. Das muß man nicht als Schicksal verehren, man muß es ansehen, anfassen und zerstören.[/Quote]
Döblin, Alfred: Berlin Alexanderplatz, Winkler 2003, S. 501.
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