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Literaturforum: Was macht Lyriker aus?


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Forum > Literaturgeschichte & -theorie > Was macht Lyriker aus?
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 Thema: Was macht Lyriker aus?
baerchen
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822 Forenbeiträge
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40. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 24.01.2008 um 03:45 Uhr

Mooooment: Der Onkel Grönemeyer nutzt seine Stimme als sei es ein Instrument. Das kann man schön finden oder nicht. Mittlerweile finde ich es schön... Vielleicht ist das aber auch nur eine Frage der Gewöhnung.

Was Onkel Rilke betrifft: Der Mann ist gerade mal 51 Jahre alt geworden. Da kann er große Töne spucken mit ´Reisen´ und ´Erfahrungen´.
Ich denke eher, heute ist es umgekehrt: die Menschen reisen zu viel und haben eher ihre eigene Kultur ´all inclusive´.

Und was machen die Camper im australischen Busch? Sie halten sich die Nase zu, während sie Känguruhoden verspeisen. Da bleibt die Erfahrungssammlung doch nun wirklich auf der Strecke.

Nein, ich denke nicht, dass Rilkes Beschreibungen heute noch so recht greifen.


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Arjuna
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41. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 24.01.2008 um 10:09 Uhr

Ach baerchen,
klar - jedem das Seine...
Es gibt allerdings auch vieeeeeele, die meiner Meinung sind.

Als Schauspieler war er klasse (Das Boot) - ich hörte, dass er sich wieder in dieser Hinsicht profilieren will.
Dann hör ich ihm auch wieder zu!


- Ich bin nicht immer meiner Meinung - Paul Valéry
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almebo
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42. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 24.01.2008 um 17:22 Uhr

Diese Nachricht wurde von almebo um 17:41:05 am 24.01.2008 editiert

Diese Nachricht wurde von almebo um 17:29:12 am 24.01.2008 editiert

Zitat:

Mooooment: Der Onkel Grönemeyer nutzt seine Stimme als sei es ein Instrument. Das kann man schön finden oder nicht. Mittlerweile finde ich es schön... Vielleicht ist das aber auch nur eine Frage der Gewöhnung.

Was Onkel Rilke betrifft: Der Mann ist gerade mal 51 Jahre alt geworden. Da kann er große Töne spucken mit ´Reisen´ und ´Erfahrungen´.
Ich denke eher, heute ist es umgekehrt: die Menschen reisen zu viel und haben eher ihre eigene Kultur ´all inclusive´.

Und was machen die Camper im australischen Busch? Sie halten sich die Nase zu, während sie Känguruhoden verspeisen. Da bleibt die Erfahrungssammlung doch nun wirklich auf der Strecke.

Nein, ich denke nicht, dass Rilkes Beschreibungen heute noch so recht greifen.

Nein Baerchen, da muss ich Dir widersprechen.
Ich gehe ja in meiner Meinung nicht immer konform
mit der Arjuna.
Aber heute muss ich ihr beipflichten. Da könnt ich mir auch ne Lederhose anziehen und dabei jodelnd über die Bühne hopsen, Das würd keiner merken!! Gut die besagte Rolle im Boot als
Kriegsberichterstatter mit seinem Angstschweiß aus allen Poren träufelnd.... Heute geht es mir umgekehrt wenn ich den Bochumer sehe.
Aber wie gesagt: Geschmackssache. Und damit lassen wir es bewenden.

Aber sage mir nichts über Rilke!
Den kann der Ingo Appelt auch nicht "imitieren".
Wenn er den "Gröni" parodiert, dann muss ich
mir alles verkneifen.

Aber zu seiner "Ehrenrettung". Über Grönemeyer`s Texte will ich nicht mäkeln.
Nur die "Umsetzung" gefällt mir nicht. Aber wie sollte es er auch bewerkstelligen.? Mit einer
solch fürchterlichen Stimme !


Lieber ein eckiges Etwas, als ein rundes Nichts
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baerchen
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43. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 25.01.2008 um 06:48 Uhr

Dann mögt Ihr den Onkel Grönemeyer eben nicht. Über den Punkt bin ich hinweg. Nun mag ich ihn wieder. Ich halte seine Stimme für ein Jazz-Instrument. Da sind auch nicht alle Töne stimmig. Doch was juckts den Jazz-Freund?

Und was die Kabarettisten betrifft: Für mich haben sich die Reihen so stark gelichtet... Zu viel schlechte Commedy allenthalben.


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Der_Geist
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44. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 25.01.2008 um 21:07 Uhr

Zitat:

@Geist:
mach mal nen neuen Grammatik-Thread auf!

Hab mich zwischenzeitlich für ein Einsickernlassen via Textbombenstreuung entschieden - aber nicht im Netz. Netz ist so anima fragile. Ja. Mein Baby schreit balsamisch nach Papier. Lassen wir ihm sein Plärren without reason.

Gruß an alle Autori. ;)

- Zurück zur Lyrik -

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baerchen
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45. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 26.01.2008 um 02:02 Uhr

Lass uns Dein Baby lesen, Geist.
Hat es schon einen Namen?
Kann man es besuchen?
Ist es rosig oder rostig?
...
:-) b.


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Arjuna
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485 Forenbeiträge
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46. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 26.01.2008 um 08:39 Uhr

Wie wär ´s mit Baby red statt Baby blue?


- Ich bin nicht immer meiner Meinung - Paul Valéry
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baerchen
Mitglied

822 Forenbeiträge
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47. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 26.01.2008 um 18:07 Uhr

Oder dann doch ´Babyblues´?


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LX.C
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48. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 09.11.2008 um 11:24 Uhr

[Quote]Eine Dichtung ist wie ein Gemälde: es gibt solche, die dich, wenn du näher stehst, mehr fesseln, und solche, wenn du weiter entfernt stehst; dieses liebt das Dunkel, dieses will bei Lichte beschaut sein und fürchtet nicht den Scharfsinn des Richters; dieses hat einmal gefallen, doch dieses wird, noch zehnmal betrachtet, gefallen.[/Quote]

Quele: Horaz: Die Dichtkunst, Reclam jun., Stuttgart 2008, S. 27.


.
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Matze
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719 Forenbeiträge
seit dem 09.04.2006

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49. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 09.11.2008 um 12:35 Uhr

Zitat:

was sind echte lyriker?

Ausgehend von neueren Grammatikmodellen, nach denen nicht das Wort oder das Morphem, sondern der Satz als kleinste kommunikative Einheit der Sprache gilt, muß man von Klopstock und Hölderlin bis in die Gegenwart schauen und lesen, wie sich der poetische Umgang mit Satzstrukturen im Laufe der Zeit gewandelt hat. Poesie ist die Kompositionslehre der Erscheinungsformen des Satzes, um ziemlich souverän auch die seriellen Experimente der Konkreten Poesie und selbst die Lautpoesie als von Satzmodellen abhängige Formen der Dichtung auszuweisen. Den Grad der Avanciertheit bemißt man dabei an der Art und Weise, wie die Texte konventionelle Satzerwartungen unterlaufen und sabotieren. Der subtile Kniff dieser Methode ist, daß über die Konvention auch ein direkter Zeitbezug hergestellt wird. Eine verbißene "Verteidigung der Poesie" liegt mir fern; ich schätze die Flaneure unter den Dichtern. Die Ich–Figuren von Holger Benkel, Francisca Ricinski oder A.J. Weigoni spazieren über Straßen und durch Parks, und dabei widerfährt ihnen allerlei Überraschendes und Ungeheuerliches, das wie beiläufig verdichtet wird. Im Moment einer Geste gestaltet diese Lyriker die Würde des Menschen wie der Kreatur. Zu den Propheten gehören sie nicht. Ihre Dinge bleiben ganz nüchtern die Dinge und sind doch Metaphern. Aus dem Zusammenspiel von alltäglichen Lebenseinzelheiten und wie nebenbei erwähnter Historie entsteht eine Spannung im Text, die über das Gedicht hinausweist, oft sarkastisch, selten pathetisch, immer paradox.

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