Wen hätte man denn Deiner Meinung nach hinzuziehen sollen?
Eben, jüngere Autoren, die man zu Grass befragen könnte, fallen mir spontan nicht ein - allerdings wären mir auch Karasek, Jens und Walser nicht spontan eingefallen. Die Gesichter der deutschen Literatur sind alt und faltig, keine jungen und frischen in Sicht. Der SZ-Artikel bringt dieses Problem auf den Punkt (um gleich darauf in ähnlich undifferenzierter Weise Schwarz-Weiß-Malerei zu Gunsten von Israel zu betreiben, wie sie sonst in den letzten Tagen und Wochen von vielen zu Gunsten des Libanon betrieben wurde - aber das ist ein anderes Thema). Wie entwürdigt man den Tod am besten? Indem man den Willen hinterlässt, im Sarg auf den Bauch gelegt zu werden. (Wolfgang Hildesheimer)
Hermes
Mitglied 447 Forenbeiträge seit dem 23.01.2006
Das Buch habe ich gestern schon im Schaufenster zum Kaufen gesehen !
Gruß
Hyperion
Der General-Anzeiger schreibt in seiner heutigen Ausgabe, dass 2 Tage nach Erscheinen der 1. Auflage (150.000 Stück) bereits 130.000 vergriffen sind und die 2. Auflage sich in Druck befindet...
Ach ja, übrigens: Von Neugier und Mitleid mit dem gescholtenen Herrn Grass getrieben, wollte ich das Buch heute nachmittag in unserer Dorfbuchhandlung erstehen - es ist leider bei dem Vorhaben geblieben! Diffuses Halbwissen.
LX.C
Mitglied 1770 Forenbeiträge seit dem 07.01.2005
Also da, wo ich soeben Bücher kaufen war, ist die Buchhandlung gepflastert mit den Dingern. Die Ausschnitte die Grass bei Wickerts Bücher vorgelesen hat, fand ich sehr spannend. Berichte davon, wenn dus gelesen hast oder wer immer. .
Hermes
Mitglied 447 Forenbeiträge seit dem 23.01.2006
Die Ausschnitte die Grass bei Wickerts Bücher vorgelesen hat, fand ich sehr spannend. Berichte davon, wenn dus gelesen hast oder wer immer.
Das ging mir genauso. Da ich mich ohnehin von Zeit zu Zeit mit der Thematik befasst habe, werde ich wohl nach sehr langer Zeit wieder etwas von Günter Grass lesen (bisher nur die "Blechtrommel", das muss kurz nach dem Abitur gewesen sein!). Bis vor kurzer Zeit hatte ich noch keinerlei Ambitionen dazu, sondern war vielmehr der Ansicht, Grass nicht auf meinem Wunschzettel stehen zu haben.
Wie schnell sich so etwas ändern kann - und sei es aufgrund einer durch die Masse losgetretene Lawine, die nur auf ein paar Seiten Geschriebenes einer 500 Seiten starken Autobiographie beruht... Diffuses Halbwissen.
Matze
Mitglied 719 Forenbeiträge seit dem 09.04.2006
Die Ausschnitte die Grass bei Wickerts Bücher vorgelesen hat, fand ich sehr spannend. Berichte davon, wenn dus gelesen hast oder wer immer.
Sorry, Wickert kann Käse verkaufen, aber keine Bücher!
UndGraSS entpuppt sich überdies auch als schlechter Autor. Der häufige Gebrauch von entpersönlichten Infinitiv– und Adverbialformen, die an den Stoßseufzer des alten Goethe erinnern, man werde sich doch langsam selbst historisch. Eine Sprache, die tänzelt und nicht tanzt, die zwischen Benennen und Umschreiben schwankt, und Manierismen zur Auflockerung braucht. Dieses Machwerk sollte künftigen Lesern den Blick schärfen für die dunklen Seiten des Grassschen Universums, die man ihm nicht zutraute, weil er sie mit burleskem Getue überspielt hat, weil sein derb–plebejisches Marionettentheater, seine Baalsche Welttrunkenheit, seine hormongesteuerte Exzentrik immer um sich selbst kreisten. Zu Zeiten der Gruppe 47 schwieg GraSS und log, und damals, in den Zeiten des ideologischen Furors war das schlau. Er wollte nicht zugeben, dass er sich freiwillig zur Waffen-SS gemeldet hatte, siegeshungrig, minderjährig, besoffen von Goebbelsschen Phrasen, ein todessüchtiger, dummer Junge. Auf zum letzten Gefecht. Er wäre plötzlich mit seinem Feindbild verschmolzen.
Grüßken, Matze
Wolff
Mitglied 64 Forenbeiträge seit dem 19.01.2006
...Dieses Machwerk sollte künftigen Lesern den Blick schärfen für die dunklen Seiten des Grassschen Universums, die man ihm nicht zutraute, weil er sie mit burleskem Getue überspielt hat, weil sein derb–plebejisches Marionettentheater, seine Baalsche Welttrunkenheit, seine hormongesteuerte Exzentrik immer um sich selbst kreisten.
Wie sich doch die Bilder gleichen.
Kann es sein, dass Du unter Verfolgungswahn leidest?
LX.C
Mitglied 1770 Forenbeiträge seit dem 07.01.2005
Die Ausschnitte die Grass bei Wickerts Bücher vorgelesen hat, fand ich sehr spannend. Berichte davon, wenn dus gelesen hast oder wer immer.
Sorry, Wickert kann Käse verkaufen, aber keine Bücher!
Grass hat vorgelesen, nicht Wickert. Und der kann Bücher offensichtlich ganz gut verkaufen. Also lass Zitate von mir bitte aus deinen Wortverdrehern raus. .
Hermes
Mitglied 447 Forenbeiträge seit dem 23.01.2006
siegeshungrig, minderjährig, besoffen von Goebbelsschen Phrasen, ein todessüchtiger, dummer Junge. Auf zum letzten Gefecht. Er wäre plötzlich mit seinem Feindbild verschmolzen.
Was ist das nur für ein gequirlter Unfug, den Du da schreibst? Bist Du tatsächlich dieser Überzeugung, oder willst Du hier die Leute zum Narren halten?
Du verspekulierst Dich hoffnungslos ins Blaue, hast keinerlei Beleg für die von Dir aufgeführten obigen Metaphern.
Was soll das? Diffuses Halbwissen.
Gast873
Mitglied 1457 Forenbeiträge seit dem 22.06.2006
Matze fungiert als Sprach-Artist, als nüchterner Advocatus Diaboli, als Wort-Komponist des höchsten Ranges.
Mir machen seine Glossen vegnüglichen Spaß, es ist Komik und Bildung zugleich. Er erschöpft sich als Bildungs-Kosmopolit, mit Polemik sind seine Pfeil-Spitzen auch gegen sich selbst ge-richtet, kurzum er rechnet ab, er rechnet und richtet, er hat Selbstironie. Wie viele haben die schon? GraSS etwa auch?