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Literaturforum: Maxim Gorki


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Forum > Literaturgeschichte & -theorie > Maxim Gorki
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 Thema: Maxim Gorki
Jasmin
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40. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 17.05.2005 um 00:02 Uhr

Alex, Gorki starb 1936. Diese schlimmen Zwangsarbeitslager gab es schon seit 1920. Mit diesen hat Stalin sich einen wirtschaftlichen Aufschwung erhofft.

Ja, ihr habt versucht, einen Schriftsteller in seine Zeit einzuordnen und ich habe auf das schoenfaerbende Feuchtwanger-Zitat reagiert, das Arne gebracht hat. Da ging es nicht um den Schriftsteller Gorki, sondern um den Diktator Stalin.


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LX.C
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41. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 17.05.2005 um 00:24 Uhr

Zu dem von mir gewählten Wörtchen "selbstherrlich" sollte ich vielleicht erklären, daß die UdSSR den Faschismus als letzten Versuch sahen, den Kapitalismus zu retten, und auch diesen als dem Untergang geweiht ansahen.



.
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Jasmin
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42. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 17.05.2005 um 00:58 Uhr

Bisweilen macht es Freude, einen Menschen dadurch in Erstaunen zu setzen, daß man ihm nicht ähnelt und anders denkt als er.

Maxim Gorki

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Kenon
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43. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 17.05.2005 um 01:07 Uhr

@Jasmin:

Bei dem Feuchtwanger-Zitat ging es darum, die (vielleicht ähnliche?) Sichtweise eines anderen bekannten Schriftstellers aus ungefähr dieser Zeit zu betrachten, natürlich nur ausschnittsweise. Gorki konnte solche Reflektionen nicht verfassen, weil er direkt im System steckte und nicht nur auf Reisen in der Sowjetunion war. Er durfte das Land ja auch nicht mehr verlassen.


@LX.C:

Zitat:

Die Demokratie hatte genügend Fürsprecher, allen voran die USA.

Wir müssten uns wohl erst darüber einigen, was wir als Demokratie verstehen wollen, aber wir sind durch diese Stalinismusdebatte sowieso schon sehr weit vom Thema abgekommen.

"Ich schuf den Gedanken, um alles Veraltete, Enge und Schmutzige, alles Böse niederzutreten und Neues zu schaffen, das auf den vom Gedanken geschmiedeten, unerschütterlichen Pfeilern der Freiheit, der Schönheit und der Achtung vor dem Mitmenschen ruht. Als unversöhnlicher Feind der schändlichen Dürftigkeit aller Wünsche der Menge begehre ich, daß jeder ein Mensch werde." - Maxim Gorki

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Jasmin
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44. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 17.05.2005 um 01:14 Uhr

Zitat:

Als unversöhnlicher Feind der schändlichen Dürftigkeit aller Wünsche der Menge begehre ich, daß jeder ein Mensch werde." - Maxim Gorki

Das ist es wohl, was Dich so an Gorki fasziniert. Dieser Wunsch, dieses brennende Verlangen, die Welt zu verbessern. Dem Menschen zu seiner Menschwerdung zu verhelfen.

Und dafuer, nur dafuer, muss man Gorki lieben.

Welcher Schriftsteller hat heute noch solche Ambitionen? Die meisten wollen nur sich selbst darstellen, verkaufen, profilieren.

Wer will heute noch die Welt verbessern?

Wer?

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Kenon
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45. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 17.05.2005 um 01:23 Uhr

Zitat:

Wer will heute noch die Welt verbessern?

Wer kann denn die Welt "verbessern"? Welche Wertmaßstäbe legt er an?

Zitat:

Als unversöhnlicher Feind der schändlichen Dürftigkeit aller Wünsche der Menge begehre ich, daß jeder ein Mensch werde.

Auch wenn man die Menge auf ein "höheres" Niveau hebt, es wird immer eine Minderheit geben, die auf sie hinabschauen kann und dann die schändliche Dürftigkeit ihrer Wünsche bemängelt. Das hat Gorki, zumindest in dieser Textstelle, nicht erkannt.

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Jasmin
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46. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 17.05.2005 um 01:28 Uhr

Zitat:

Wer kann denn die Welt "verbessern"? Welche Wertmaßstäbe legt er an?

Ein Wert ist sicher die Erhaltung und Foerderung von Leben. Linderung von Leid. Das Schaffen von besseren Lebensbedingungen.

Zitat:

Auch wenn man die Menge auf ein "höheres" Niveau hebt, es wird immer eine Minderheit geben, die auf sie hinabschauen kann und dann die schändliche Dürftigkeit ihrer Wünsche bemängelt. Das hat Gorki, zumindest in dieser Textstelle, nicht erkannt.

Aber das Ende ist nach oben nicht offen.

Zumindest aus menschlicher Sicht.

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Kenon
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47. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 17.05.2005 um 01:41 Uhr

Zitat:

Zitat:

Wer kann denn die Welt "verbessern"? Welche Wertmaßstäbe legt er an?

Ein Wert ist sicher die Erhaltung und Foerderung von Leben. Linderung von Leid. Das Schaffen von besseren Lebensbedingungen.

Förderung von Leben und Linderung von Leid könnten schon unvereinbare Widersprüche sein, da das Leid schließlich am Leben klebt.

Zitat:

Zitat:

Auch wenn man die Menge auf ein "höheres" Niveau hebt, es wird immer eine Minderheit geben, die auf sie hinabschauen kann und dann die schändliche Dürftigkeit ihrer Wünsche bemängelt. Das hat Gorki, zumindest in dieser Textstelle, nicht erkannt.

Aber das Ende ist nach oben nicht offen.

Zumindest aus menschlicher Sicht.

Das Ende ist der Moment, in dem sich der Mensch überflüssig gemacht hat. Dahin strebt alles.

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Jasmin
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48. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 17.05.2005 um 01:48 Uhr

Diese Nachricht wurde von Jasmin um 01:50:24 am 17.05.2005 editiert

Zitat:

Förderung von Leben und Linderung von Leid könnten schon unvereinbare Widersprüche sein, da das Leid schließlich am Leben klebt.

Ja, gewiss. Aber es gibt schlimmes und schlimmstes Leid. Es gilt meiner Ansicht nach Verfolgung, Folter, Unterdrueckung zu verhindern. Das Recht auf Freiheit foerdern.

Faschismus, Kommunismus, Demokratie.

Demokratie ist bei weitem das kleinste Uebel. Sie ist ein Segen, auch wenn Du das vielleicht nicht fuehlen kannst.

Zitat:

Das Ende ist der Moment, in dem sich der Mensch überflüssig gemacht hat. Dahin strebt alles.

Vielleicht.

Vielleicht ist der Uebergang aus einem materiellen Zustand in einen geistigen, koerperlosen das Ende.

Die Rueckkehr zur Quelle.

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Kenon
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49. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 17.05.2005 um 02:18 Uhr

Zitat:

Demokratie ist bei weitem das kleinste Uebel.

Ich mag hier keine Demokratiediskussion führen, weise nur kurz auf die USA hin, die sich auch eine Demokratie nennt. So viel Phantasie, in ihr ein kleinstes Übel zu sehen, kann ich auch unter größter Anstrengung nicht aufbringen.

Noch das beste System gerät mit der Zeit auf immer bedenklichere Abwege, Machtcliquen beißen sich fest und saugen es aus. Geschichte ist immer Aufstieg und Niedergang. Davon wird auch kein heute noch bestehendes System verschont bleiben. Es gibt keinen Stillstand.

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