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Literaturforum: Der schönste erste Satz


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Forum > Literaturgeschichte & -theorie > Der schönste erste Satz
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 Thema: Der schönste erste Satz
Joseph_Maronni
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30. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 07.11.2007 um 23:19 Uhr

fein fein, immer kräftig gerührt. ;)

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Hermes
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31. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 10.11.2007 um 11:25 Uhr

"Das Rad an meines Vaters Mühle brauste und rauschte schon wieder recht lustig, der Schnee tröpfelte emsig vom Dache, die Sperlinge zwitscherten und tummelten sich dazwischen; ich saß auf der Türschwelle und wischte mir den Schlaf aus den Augen; mir war so recht wohl in dem warmen Sonnenscheine."

Joseph Freiherr von Eichendorff - Aus dem Leben eines Taugenichts


Diffuses Halbwissen.
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Hermes
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32. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 10.11.2007 um 11:32 Uhr

"Vor dem von Doppelsäulchen getragenen Rundbogen des Klostereinganges von Mariabronn, dicht am Wege, stand ein Kastanienbaum, ein vereinzelter Sohn des Südens, von einem Rompilger vor Zeiten mitgebracht, eine Edelkastanie mit starkem Stamm; zärtlich hing ihre runde Krone über den Weg, atmete breitbrüstig im Winde, ließ im Frühling, wenn alles ringsum schon grün war und selbst die Klosternußbäume schon ihr rötliches Junglaub trugen, noch lange auf ihre Blätter warten, trieb dann um die Zeit der kürzesten Nächte aus den Blattbüscheln die matten, weißgrünen Strahlen ihrer fremdartigen Blüten empor, die so mahnend und beklemmend herbkräftig rochen, und ließ im Oktober, wenn Obst und Wein schon geerntet war, aus der gilbenden Krone im Herbstwind die stacheligen Früchte fallen, die nicht in jedem Jahr reif wurden, um welche die Klosterbuben sich balgten und die der aus dem Welschland stammende Subprior Gregor in seiner Stube im Kaminfeuer briet."

Hermann Hesse - Narziß und Goldmund


Diffuses Halbwissen.
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Kritikatur
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33. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 16.11.2007 um 19:57 Uhr

Diese Nachricht wurde von Kritikatur um 19:58:18 am 16.11.2007 editiert

Es schneit Jasminblüten.
Und ich schwebe in dem Jasminblütenschnee ganz langsam, als hätte ich Zeit - viele Tausend Jahre nur so hinzuschweben in duftenden Blüten.

Paul Scheerbart - Liwuna und Kaidoh

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Namesi
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82 Forenbeiträge
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34. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 17.11.2007 um 00:18 Uhr

Wir ähneln denen, die wir hassen, mehr als wir denken. Und deshalb glauben wir, dass wir denen, die wir lieben, nie ganz nah sind.

Albert Sánchez Pinol - Im Rausch der Stille


Wer ohne Narrheit lebt, ist nicht so weise wie er glaubt (La Rochefoucauld)
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annahome
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720 Forenbeiträge
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35. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 18.11.2007 um 02:36 Uhr

"Ein Toter bin ich nun, eine Leiche auf dem Grund eines Brunnens. Schon längst tat ich meinen letzten Atemzug, schlug mein Herz ein letztes Mal, doch niemand weiß, was mir geschah, nur mein ruchloser Mörder."
"Rot ist mein Name" Orhan Pamuk


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Joseph_Maronni
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489 Forenbeiträge
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Das ist Joseph_Maronni

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36. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 18.11.2007 um 08:15 Uhr

Aus aktuellem Anlass hier ein Hinweis auf die Sparte "Buchanfänge", für diejenigen, die gerne mehr als einen schönsten ersten Satz schreiben möchten:

http://www.versalia.de/forum/beitrag.php?board=v_forum&thread=1180

Der schönste erste Satz ist nun mal gemeint als ein Satz.

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JH
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37. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 05.01.2008 um 22:23 Uhr

Ich will nicht helfen, ich will Kuchen.


MASSONI
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annahome
Mitglied

720 Forenbeiträge
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38. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 07.01.2008 um 00:56 Uhr

Zitat:

Der schönste erste Satz ist nun mal gemeint als ein Satz.

Guter Joseph_Maronni.
Wie schwer es doch ist, "den ersten Satz" als nur einen Satz - und dann noch als den Schönsten - wirken zu lassen, haben wir wohl bemerkt. Die meisten schönsten Sätze benötigen anscheinend - nach den Gusto der Versalia-Schreiber - doch mindestens zwei.

Und, auch wenn Du es mit Bravour und Eifer zu den meisten Einsatz-sätzen gebracht hast, befürchte ich fast, dass es heißt:
"Nichts zu machen"
(Samuel Beckett- warten auf Godot).


statt kulturarmut - mut zur stadtkultur
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Gast873
Mitglied

1457 Forenbeiträge
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39. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 07.01.2008 um 11:49 Uhr

Diese Nachricht wurde von Hyperion um 11:59:34 am 07.01.2008 editiert

@mania:

schön, dass du gerade Fontane und Flaubert in einem Atemzug nennst! Auch ich finde die Epoche des Realismus stinklangweilig, zum Gähnen, einfach furchtbar, die beiden können keinen einzigen schönen Satz schreiben :-).

Wir sind uns auf einem hohen Niveau also einig. Da ist nur der Migräniker von Sils Maria als "wirklicher" Sprachkünstler und kritischer Beobachter seiner Zeit zu nennen, ihm kann kein Deutscher aus jener Zeit das Wasser reichen.

Gruß,
ein freier Grieche

P.S.:
Zitat:

"Ich bin nicht Stiller!"
Na, aus welchem Roman stammt denn dieser Satz wohl?

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