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Literaturforum: Personenkonstellationen in Gesellschaftsromanen


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Forum > Literaturgeschichte & -theorie > Personenkonstellationen in Gesellschaftsromanen
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 Autor
 Thema: Personenkonstellationen in Gesellschaftsromanen
Gast873
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seit dem 22.06.2006

Das ist Gast873

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20. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 15.06.2008 um 00:48 Uhr

die möglichkeit der erfahrung liegt a priori im denkenden subjekt, der begriff „a priori“ ist nach kant demnach nicht objektiv. freiheit ist bei kant in der vernunft angesiedelt, qua homo sapiens gegen seine neigungen (gefühle, triebe, emotional-subjektive geschmacksurteile wie die eines tagträumers oder schwärmers) und natur zu handeln. beim dichter und ästheten schiller hingegen ist freiheit in der erscheinung möglich. schiller formuliert sein poetisches vorhaben in den „kalliasbriefen“ folgendermaßen: „einen begriff der schönheit objektiv aufzustellen, um ihn aus der natur der vernunft völlig a priori zu legitimieren“ gegen kant, d. h. er möchte einen von der erfahrung unabhängigen schönheitsbegriff aufstellen und zwar vom objekt her kommend. was kant aber NICHT meinte, ist diese situation: wenn ich einem freund helfe, dann tue ich es aus neigung, weil ich ihn mag. wenn ich einem feind helfe, dann ist die handlung moralisch. sondern er würde sagen, die handlung sollte man in beiden fällen nicht unterlassen, egal ob freund oder feind und aus neigung oder nicht, es kommt aber auf den guten willen an, pflichtgemäß zu handeln, auf die pflichterfüllung orientiert, die deduktiv kontra-individuell und nicht unbedingt sinnlich ist, sondern apriorisch, wie in der mathematik ein theorem und axiom oder in der seit der cartesianischen wende ebenfalls bekannten Ethica, Ordine Geometrico Demonstrata, also das nicht akzidentelle des mittelalterlichen sub-jectums (= das darunterstehende) von religiösen gefühlen abhängigen schäfchens betreffend, das aus seiner selbstverschuldeten unmündigkeit kraft des eigenen un-ordnenden verstandes nicht hinaus zu kommen vermag, weil es sich in zuckersüßen tagträumen unproduktiv verliert (das sub-jectum als darunterstehende ist das opfer der eigenen leidenschaften), einer blauen blume ständig nachjagend und das „ich“ als postulat schreiend und hedonistisch unreflektiert ausspeit, auf eigenen vorteil aus, ohne sich im klaren über eine kosmologie oder darüber zu sein, dass man qua mensch ein zoon politikon (= politisches wesen, deswegen meine erste aristoteles-signatur ;-)) ist im gegenteil zu den tieren und pflanzen, und außerhalb dessen nur ein gefühlsknäuel, opfer des eigenen falschen scheins und farbigen rauchs bleibt, weil die eigensinnige sinnliche welt ihm ständig einen neuen schönen schein liefert, der nicht wahrheitskonform und von dauer ist und statt dessen ständig seine gestalt wie ein chamäleon sophistisch verändert.

außerhalb der sprache könnten wir uns nicht unterhalten.

gruß
hyperion

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Matze
Mitglied

719 Forenbeiträge
seit dem 09.04.2006

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21. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 15.06.2008 um 09:03 Uhr

Zitat:

außerhalb der sprache könnten wir uns nicht unterhalten.

Frauen sehen das aber anders.

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