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Gibt es einen Gott ?
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Autor
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Thema: Gibt es einen Gott ?
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Herr Aldi
Mitglied
106 Forenbeiträge seit dem 21.05.2005
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20. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 28.11.2006 um 20:56 Uhr |
Diese Nachricht wurde von Herr Aldi um 20:57:53 am 28.11.2006 editiert
@ turmfalke: Der Gottesbegriff ist, so sehe ich das zumindest, unbrauchbar, wenn einige darunter einen netten alten Mann mit Rauschebart, andere - wie Stephen Hawking vor einiger Zeit - die Verkörperung der Gesamtheit der Naturgesetze verstehen. Wohl kaum ein anderer Begriff ist derart schwammig, schon allein deswegen sind Diskussionen über die Existenz "Gottes" unsinnig, solange man nicht konkretisiert, über was für eine Art von Gott man nun genau sprechen will.
Daher an die Runde: Wie definiert ihr "Gott"?
Wie entwürdigt man den Tod am besten? Indem man den Willen hinterlässt, im Sarg auf den Bauch gelegt zu werden. (Wolfgang Hildesheimer)
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Kroni
Mitglied
145 Forenbeiträge seit dem 21.08.2006
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21. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 29.11.2006 um 16:50 Uhr |
Wie definiere ich Gott ?
Na - als so ne Art Al Capone im kosmischen Sinne.
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turmfalke
Mitglied
18 Forenbeiträge seit dem 18.11.2006
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22. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 01.12.2006 um 18:09 Uhr |
Diese Nachricht wurde von turmfalke um 18:10:05 am 01.12.2006 editiert
"Gott, grch. Theos, lat. Deus. Der Glaube an G.(heiten) ist zu unterscheiden von dem Glauben an eine numinose Macht, die nicht als Person vorgestellt wird, u. von dem Glauben an Dämonen. Die Götter der Religionsgeschichte werden als Personen vorgestellt;sie sind damit der Gefahr der Vermenschlichung, z.T. unter Verlust ihrer Heiligkeit ausgesetzt (z.B. in den grch. Göttersagen). - In den sog. Hochreligionen bleibt der personale Charakter der G.beziehung erhalten. Der Islam vertritt konsequent den Ein-G.-Glauben. Das Christentum ist ohne seine Grundlage im Monotheismus des AT nicht zu denken; G. (israelit. Jahwe) ist Schöpfer u. Herr der Welt. Das Christentum gründet sich auf die geschichtl. Offenbarung G.es in der Person Jesu von Nazareth, in dem der Name G.es seinen konkreten Inhalt bekommt: Vater u. Versöhner der Welt."
Quelle:Bertelsmann Universal Lexikon
Es ist das Meer aus dem wir steigen; Es ist das Land auf dem wir stehn; Es sind die Sterne die sich neigen; Wir sind nur Worte die vergehn
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Herr Aldi
Mitglied
106 Forenbeiträge seit dem 21.05.2005
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23. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 02.12.2006 um 11:38 Uhr |
Diese Nachricht wurde von Herr Aldi um 11:38:48 am 02.12.2006 editiert
Zitat:
Der Gottesbegriff der europäischen Philosophie wurzelt im griechischen philosophischen Denken (→Geist). Er ist statisch; Gott wird apersonal-ontologisch gedacht – Gott ›ist‹: bei Heraklit das immanente Prinzip kosmischen Werdens (→Logos), bei Platon die Idee des Vollkommenen (und damit Guten) schlechthin, bei Aristoteles die reine Aktualität (als der unbewegte Beweger aller Bewegung).
Quelle: Meyers Lexikon online
Wie entwürdigt man den Tod am besten? Indem man den Willen hinterlässt, im Sarg auf den Bauch gelegt zu werden. (Wolfgang Hildesheimer)
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turmfalke
Mitglied
18 Forenbeiträge seit dem 18.11.2006
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24. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 02.12.2006 um 16:40 Uhr |
Hi Herr Aldi!
Also ich definiere Gott auch so, wie das von mir oben zitierte Lexikon. Und ich finds auch ehrlich gesagt nicht gut, wenn man einfach irgendwas als Gott bezeichnet nur weils einem gerade so einfällt. Also gerade, dass Aristoteles Gott als die "reine Aktualität" bezeichnet, finde ich voll am Begriff vorbei. So wie ich Gott definiere kann mir als Atheist keiner vorwerfen ich würde an soetwas wie Gott glauben. Und ich glaube auch ganz und gar nicht, dass irgendein Gott der "Beweger aller Bewegung" ist.
lG
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Herr Aldi
Mitglied
106 Forenbeiträge seit dem 21.05.2005
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25. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 02.12.2006 um 22:22 Uhr |
Mir scheint fast so, als hätte ich einen empfindlichen Punkt bei dir berührt. Allein schon, dass du von einem Vorwurf sprichst, macht nachdenklich, aber hier ist nicht der Platz, um den Atheismus und seine verschiedenen Formen zu besprechen. Vielleicht an anderer Stelle.
Noch einmal etwas anders formuliert: Diskussionen darüber, ob es "Gott" gibt, halte ich grundsätzlich für so gut wie unmöglich, da jeder diesen Begriffsschwamm so auslegt, wie es ihm gerade passt, und an sich hat jede Auslegung ihre Berechtigung (man muss ja z.B. nicht mit Heraklit übereinstimmen, aber ein Grund, seiner Definition die Daseinsberechtigung abzusprechen, ist das ja noch nicht, einfach zu behaupten, das ginge voll am Begriff vorbei, ist wenig stichhaltig), solange sie nicht eindeutig falsifiziert wird - aber wie soll das schon möglich sein? Es haben weder die Leute ein Monopol auf den Gottesbegriff, die sich einen alten Mann mit Rauschebart vorstellen, noch diejenigen, die ihn als Sinnbild für die Gesamtheit der Naturgesetze verwenden. Diskussionen machen meiner Meinung nach nur dann Sinn, wenn man die Fragestellung konkretisiert, etwa Gibt es einen personalen, dem Menschen nicht unähnlichen Gott? oder Taugt Gott als Sinnbild für die Gesamtheit der Naturgesetze? Um mehr geht es mir hier nicht.
Auch auf die erste der beiden Fragen würde ich wohl nicht gleich antworten können, da stellt sich mir dann das Problem der Attribute, die einem solchen Gott abendländischer Prägung meist zugeordnet werden. Ist Vollkommenheit, Allmacht, Allwissenheit überhaupt mit Personalität vereinbar? Ist der Begriff der Vollkommenheit, der so gerne in diesem Zusammenhang verwendet wird, nicht ohnehin seinerseits völlig unzureichend?
Auf die zweite der beiden ersten Fragen (Taugt Gott als Sinnbild?) würde ich spontan mit einem "Ja, aber..." antworten, etwa: Ja, aber der Begriff muss dazu von sämtlichen christlich-jüdisch-moslemischen Konnotationen (vor allem den ihm zugeordneten menschlichen Eigenschaften wie Barmherzigkeit) losgelöst werden.
Wie entwürdigt man den Tod am besten? Indem man den Willen hinterlässt, im Sarg auf den Bauch gelegt zu werden. (Wolfgang Hildesheimer)
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turmfalke
Mitglied
18 Forenbeiträge seit dem 18.11.2006
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26. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 03.12.2006 um 10:49 Uhr |
Vorausgesetzt man glaubt an sowas wie die Bibel: Ich glaube kaum, dass die Naturgesetzte Mose die zehn Gebote gegeben haben.
Es ist das Meer aus dem wir steigen; Es ist das Land auf dem wir stehn; Es sind die Sterne die sich neigen; Wir sind nur Worte die vergehn
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Kroni
Mitglied
145 Forenbeiträge seit dem 21.08.2006
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27. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 03.12.2006 um 14:01 Uhr |
Zitat:
(...)
Noch einmal etwas anders formuliert: Diskussionen darüber, ob es "Gott" gibt, halte ich grundsätzlich für so gut wie unmöglich, (...)
Diese intellektuelle Hybris muß man sich auf der Zunge zergehen lassen, wie getrüffelte Gänseleberpastete - von einer echt gestopften Gans !
Leute, Leute: am besten wäre, ihr löst die Welt auf, und wählt eine neue !
Gruß
Kroni
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Herr Aldi
Mitglied
106 Forenbeiträge seit dem 21.05.2005
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28. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 03.12.2006 um 16:00 Uhr |
Nein, aber ist "Gott" zwangsläufig der, der die zehn Gebote aufgestellt hat?
@Kroni: Reißen wir doch einfach unsere Häuser ab und leben wir wieder in Holzhütten, die brennen auch besser. Es wird niemand dazu gezwungen, hier seinen Senf dazuzugeben.
Gänseleberpastete - wie abartig. Fast so wie Schweinskopfsülze.
Wie entwürdigt man den Tod am besten? Indem man den Willen hinterlässt, im Sarg auf den Bauch gelegt zu werden. (Wolfgang Hildesheimer)
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Kroni
Mitglied
145 Forenbeiträge seit dem 21.08.2006
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29. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 05.12.2006 um 23:57 Uhr |
Könnte man die Frage umdrehen ?
Könnte derjenige, der die 10 Gebote aufgestellt hat, möglicherweise Gott sein ?
Ist es ein Merkmal eines Gottes, Gebote aufzustellen ?
Schweinskopfsülze mit Vinaigrette und Bratkartoffeln ist etwas sehr leckeres !
Aber rumsülzen macht auch Spaß, wie man merkt !
Gruß zur Nacht von
Kroni
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