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Literaturforum: Der Weg ist das Ziel?


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Forum > Philosophie > Der Weg ist das Ziel?
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 Thema: Der Weg ist das Ziel?
LX.C
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1770 Forenbeiträge
seit dem 07.01.2005

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20. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 24.02.2007 um 00:00 Uhr

Na sehr schön. Nur hast du eins missverstanden, Wander propagiert nicht das Leiden als Weg zum Ideal. Dafür hat er zu viel von echtem Leid verstanden. Und was tut ein solch erfahrener Mann? Er propagiert den Weg selbst als Ideal, der niemals nur Freud oder Leid ist, sondern ständige Veränderung bedeutet. Wer sich bewegt, kann nicht stagnieren und somit auch nicht verzagen.


.
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Kroni
Mitglied

145 Forenbeiträge
seit dem 21.08.2006

     
21. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 24.02.2007 um 02:05 Uhr

Das Ziel - ach ja, die Idealisten, die immer eine Fahne zum Hinterherlaufen brauchen, um nicht ständig zu stolpern, umzufallen, oder zumindest die Orientierung zu verlieren. Meinethalben, mögen sie ihren masochistischen Genuss am Anblick des Leuchtturms am Horizont haben, solange sie sich nicht den Weg dorthin mit Maschinenpistolen freischiessen wollen, wie die Idealisten der RAF, der Bolschewiki und der SS. Tjahm.

Es geht aber auch ne Nummer kleiner. Stellen wir uns mit Bömmel jaanz dumm, un dann sachemer mal so:

Also ich, weisste, ich bin Motorradfahrer, biker, wie man heute sacht. Klar fahr ich auch mitm Moped auffe Arbeit un so, un im Urlaub pack ich die Knacktüte un mein Mädel hinten druff, und ab gehts an die Riviera. Aba das alles is nich wirklich Motorradfahren.

Motorradfahren is, wennde morgens aufstehst, in die boots springst, die Kombi anziehst und den Helm überstülpst, deinen Bock anschmeisst, un dann einfach losfährst. Kannse glauben, Kumpel, da gibt es welche, die sinn so morgens losgefahren, un erst nach 16 Jahren wieder zurückgekommen. Oda garnich mehr, wie der Typ, der nur zum Kippenkasten um die Ecke gehen wollte.

Naja, son´ ganz Haaader bin ich ja nu nich - prost ! - aber so am Wochenende, da setz ich mich drauf, und fahr einfach los. Dem Wind un den Wolken nach, der Sonne un der Piste. Ich lutsche die Kurven aus wie die Zitronenscheibe vonm Gintonic un uff der Graden lass ich´s knallen. Da schluck ich keinen Staub von fremden Leuten, kannse glauben.

Und dann steh ich manchmal da am Strassenrand, und rauche eine, und guck mir so mein Moped an, und die Leute und die Häuser, und hör, wie se reden und fress ne Currywurst anne Pommesbude hunnertfuffzich Kilometers wech von zuhause - und bin einfach weg. Fürn paar Stunden, für n Wochenende. Einfach so.

Klar fahrich irchendwohin - musse ja. Kanns ja nich einfach so losgondeln un immer nur gradaus fahn. Musse ja schon irgendwo wissen, wo´s lang geht. Da gibtes so Treffs, weisse, da kommen immer viele hin, so wie ich mit ihren bikes, un manche auch mit ihren Mädels. Da gibts meistens auch nich mehr als ne Currywurst un´n Bier un manchmal vielleicht noch n bisken Mukke - aba das waahs auch schon. Un dann knackste vielleicht da im Zelt oder im Massengrab vom Matrazenlager, un wenne auf Hückjehne stehst, dann steckste dir ne Zahnbürste innen Tankrucksack.

Un dann bisse on the road, ganz allein mit deinem Bike, und Dir, und so ein paar andern Typen, die genauso drauf sind, wie Du, und mit denen Du zusammen bist, als wennde mit dennen schon zusammen in die Windeln geschissen hättest, obwohldese nich kenns, un nie mehr wiedersehen wirst.

Un weisse was ? - Das is Leben, das isses, sache ich Dir !

Prost !

sacht

Kroni

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Gast873
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22. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 24.02.2007 um 12:48 Uhr

Zitat:

Philosophie ist eben (auch) mehr als das Ausdrücken von Gefühlen.


Was Du nicht sagst!

Gruß
Hyperion

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unverwundbar
Mitglied

23 Forenbeiträge
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23. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 24.02.2007 um 13:25 Uhr

Hyperion: Das ist natürlich eine laxe Aussage, jedoch bezüglich LX.Cs Beitrag und somit womöglich genügend kontextualisiert.

LX.C: Mir wird nicht ersichtlich, weshalb die profane "Erkenntnis", der Weg sei das Ziel - der Slogan volkstümlicher "Philosophen" -, in irgendeiner besonderen Weise gewürdigt werden soll. Entschuldige, aber den Erfahrungsgrad, den ich scheinbar benötige, um zu erkennen, dass der Weg das Ziel ist, erreiche ich im Jugendalter. Und ´ich´ steht hier für unzählige dieses Alters. Und das Ziel hier mystifizieren und es zum Ideal verklären zu wollen, genügt eben nicht, diese plumpe Erkenntnis weise werden zu lassen. Der Weg zum Ideal mag unendlich sein, das Ideal als Begrifflichkeit aber ist endlich - und somit nichts weiter als ein Ziel.

"wer sich bewegt, kann nicht stagnieren"

Ich weigere mich irgendwie, derart aprioristische Aussagen zu bestaunen.

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Herr Aldi
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106 Forenbeiträge
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24. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 24.02.2007 um 16:01 Uhr

Diese Nachricht wurde von Herr Aldi um 16:02:02 am 24.02.2007 editiert

Dann lass es doch bleiben. Wozu die Aufregung? Der Ball bleibt rund, auch wenn man sein Leben lang darüber sinniert. Was bringen diese Begriffsreitereien, diese Polemik? Ich halte es da mit einer anderen volkstümlich-philosophischen Aussage: In der Ruhe liegt die Kraft.


Wie entwürdigt man den Tod am besten? Indem man den Willen hinterlässt, im Sarg auf den Bauch gelegt zu werden. (Wolfgang Hildesheimer)
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LX.C
Mitglied

1770 Forenbeiträge
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25. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 24.02.2007 um 19:07 Uhr

Zitat:

Das ist natürlich eine laxe Aussage, jedoch bezüglich LX.Cs Beitrag und somit womöglich genügend kontextualisiert.

Habe (praktische) Philosophie nie mit Ausdrücken von Gefühlen gleichgesetzt.
Insofern kann ich mich Hyperions Ausruf nur anschließen.

[Quote]In der Ruhe liegt die Kraft.

Muss ich auch noch lernen. Wahrscheinlich bin ich nicht plump, sondern ewig jugendlich, da ich an diesem bestimmten Ziel, das Verwundbar für eine selbstverständliche Jugenderkenntnis hält, noch nicht angekommen bin :-)


.
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LX.C
Mitglied

1770 Forenbeiträge
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26. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 24.02.2007 um 19:16 Uhr

Ich werde mich gut fühlen, wenn ich mir unhinterfragt glauben werde: In der Ruhe liegt die Kraft, denn der Weg ist das Ziel.


.
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Herr Aldi
Mitglied

106 Forenbeiträge
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Das ist Herr Aldi

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27. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 24.02.2007 um 21:50 Uhr

Und Abseits ist, wenn der Schiedsrichter pfeift.


Wie entwürdigt man den Tod am besten? Indem man den Willen hinterlässt, im Sarg auf den Bauch gelegt zu werden. (Wolfgang Hildesheimer)
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Anastasia
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10 Forenbeiträge
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28. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 24.02.2007 um 23:12 Uhr

Diese Nachricht wurde von Anastasia um 23:13:37 am 24.02.2007 editiert

Hallo!

Kennt einer von euch schon das "Cafe der Philosophie"?

Hier etwas zu dem Konzept:
Im Vordergrund steht die öffentlich-philosophische Kommunikation zu fördern. Das Konzept ist das von Marc Sautet in Paris initiierte: Zu Beginn werden aus dem Kreis der Besucher Gesprächsthemen vorgeschlagen. Der Moderator der Veranstaltung wählt eines der Themen aus und stellt es zwei Stunden zur Diskussion.
Derjenige, dessen Vorschlag aufgenommen wurde, hat die Möglichkeit, das Gespräch mit ein paar Sätzen einzuleiten: z.B. welches Interesse verbindet ihn mit dem Thema, welche Fragen erscheinen ihm wichtig, wie steht er selbst dazu etc. Damit wird eine erste Spur für die Diskussion gelegt. Zudem hat er ein ständiges Rederecht - kann also auf Wunsch jederzeit in den Diskussionsverlauf eingreifen - und das letzte Wort am Ende der Veranstaltung.
Es werden drahtlose Mikrophone bereitgestellt, so dass jeder die Möglichkeit hat, eigene Gesprächsbeiträge zu leisten. Selbstverständlich kann man auch nur zuhören, ohne sich aktiv zu beteiligen.
Zum Mitphilosophieren gilt, außer dem Respekt vor der Meinung des anderen, "das eigene Menschsein, das eigene Schicksal und die eigene Erfahrung (...) als genügende Voraussetzung" (Karl Jaspers).

Das Cafe findet u.a. in folgenden Städten statt:
Augsburg, Baden-Baden, Basel, Berlin, Bern, Bonn, Crailshaim, Düsseldorf, Dortmund, Esslingen, Freiburg, Fribourg (CH), Gelsenkirchen, Kaarst b.Düsseldorf, Karlsruhe, Kassel, Koblenz, Leipzig, Lörrach, Luzern, Mannheim, München, Nürnberg, Nürtingen, Offenburg, Solothurn (Schweiz), Stele, Stuttgart, Weiden, Wien, Weil am Rhein, Winterthur und Zürich.


Was du nicht willst das man dir tut, das füge auch keinem anderen zu.
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Kroni
Mitglied

145 Forenbeiträge
seit dem 21.08.2006

     
29. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 25.02.2007 um 22:46 Uhr

@ Anastasia

Dieses Konzept habe ich nicht kennengelernt, aber ein anderes Modell, daß mich doch beeindruckt hat.

Bazon Brock hat in diesem Jahr einen "Lustmarsch" durch die Theorielandschaften der Gegenwart veranstaltet. Mit einer Freundin war ich auf einer solchen Veranstaltung, in der Schirn in FaM. Brock hat mit einem solchen drahtlosen Micro die Exponate seiner Ausstellung erläutert - oder besser: zu ihnen gesprochen, extemporiert, ungefähr 1,5 h lang, und dann urplötzlich, mitten in einem Satz das Micro an einen Besucher weitergereicht, der zufällig hinter ihm saß mit den Worten: "Sie sind dran!"

Es hat sich - nach Überwindung des geschaffenen Rucks - ein sehr lebhaftes Gespräch entfaltet. Reden durfte stets nur derjenige, der das Micro in der Hand hielt - ähnlich wie die Muschel im "Herr der Fliegen" (Film), ohne zeitliche oder thematische Beschränkung. Es wurde sozusagen herrschaftsfrei weitergereicht - aber irgendwo auch als Verpflichtung Leuten in die Hand gedrückt, zu deren Vorrede man Stellung genommen hatte, oder deren Stellungnahme man erwarten würde.

Ein durchaus interessantes Diskussionskonzept !

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