Biographien Rezensionen Diskutieren im versalia-Forum Das versalia.de-Rundschreiben abonnieren Service für Netzmeister Lesen im Archiv klassischer Werke Ihre kostenlose Netzbibliothek

 



Save Ukraine!
Save Ukraine!


Love all Animals

Literaturforum: Gute Gedichte


Aktuelle Zeit: 22.11.2024 - 01:56:12
Hallo Gast, Sie sind nicht eingeloggt!
Suche | Mitglieder | Neu | Statistik

Heute ist der 155. Geburtstag von André Gide.

Forum > Literaturgeschichte & -theorie > Gute Gedichte
Seite: 1 2 3 4
[ - Beantworten - ] [ - Drucken - ]
 Autor
 Thema: Gute Gedichte
bodhi
Mitglied

741 Forenbeiträge
seit dem 08.12.2004

Das ist bodhi

Profil      
20. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 09.01.2007 um 06:04 Uhr

Zitat:

Ein gutes Gedicht ist wie ein reicher Brunnen, aus dem man immer wieder schöpfen kann.

Einer meiner diesbezüglichen Hauptbrunnen ist nun schon seit Jahrzehnten Ingeborg Bachmanns Werk.

Und richtigerweise gibt es auch lyrische Sprachen, die sich einem auch beim tausendsten Lesen nicht erschließen, weil des Schreibers Geist beim Schreiben völlig anders schwang, als der eigene nachzuschwingen vermochte.

Zitat:

Und was bezeugt schon dein Herz?
Zwischen gestern und morgen schwingt es,
lautlos und fremd,
und was es schlägt,
ist schon sein Fall aus der Zeit.
Aus dem Gedicht: Ingeborg Bachmann - Fall ab, Herz.

Nachricht senden Zitat
Kroni
Mitglied

145 Forenbeiträge
seit dem 21.08.2006

     
21. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 09.01.2007 um 11:49 Uhr

Zitat:

Gute Gedichte sind per se Geist und Vernunft (nous) und Seele (psyche) des Alls (kosmos) in Einem (hen), und die Widersprüchlichkeit (paradoxon) und das wesen der Musik gehören dazu. Meine bescheidene Philosophie.

Gruß
Hyperion

Das ist nicht bescheiden, das ist eine ungeheure Anmaßung. Zu meinen, ein Mensch könne den Kosmos in seiner Gesamtheit erfassen und in Worte (oder sonstige Chiffren) bringen. Noch nie was von Heisenberg oder Gödel gehört ? Mal Steven Hawking gelesen ? Nicht ?

Dann wirds aber höchste Zeit !

Gruß

Kroni

Nachricht senden Zitat
Herr Aldi
Mitglied

106 Forenbeiträge
seit dem 21.05.2005

Das ist Herr Aldi

Profil      
22. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 09.01.2007 um 12:56 Uhr

Großartig, diese Kombination aus bewusstem Falschverstehen und dem Glauben, die Interpretationshoheit über Heisenbergs Thesen zu besitzen.


Wie entwürdigt man den Tod am besten? Indem man den Willen hinterlässt, im Sarg auf den Bauch gelegt zu werden. (Wolfgang Hildesheimer)
Nachricht senden Zitat
Matze
Mitglied

719 Forenbeiträge
seit dem 09.04.2006

Das ist Matze

Profil Homepage von Matze besuchen      
23. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 09.01.2007 um 20:55 Uhr

Reimt es sich nicht / ist´s auch kein Gedicht

Nachricht senden Zitat
Gast873
Mitglied

1457 Forenbeiträge
seit dem 22.06.2006

Das ist Gast873

Profil      
24. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 09.01.2007 um 22:30 Uhr

Diese Nachricht wurde von Hyperion um 22:40:33 am 09.01.2007 editiert

Zitat:

Reimt es sich nicht / ist´s auch kein Gedicht

Du hast im gewissen Sinne Recht, Matze. Der Reim ist eine rein deutsche Erfindung (im Mediävistik-Seminar lernt man sowas auch), das Wort kommt aus dem Germanischen "Rim" und im Nibelungenlied gibt es unter anderem auch Binnenreime als Besonderheit, und jede Menge Reime. Im alten China kannte man auch Reime, aber auf europäischem Boden erst im germanischen Mittelalter. Die Griechen und Römer haben keinen Reim gekannt/gehabt, was nicht aber heißt, dass sie unmusikalisch waren, im Gegenteil, Petrarca hat ihn nicht nur salonfähig gemacht, er hat Reime zelebriert. Später haben alle Länder und Sprachen der Welt die Reime übernommen.


Gruß
Hyperion

Nachricht senden Zitat
Matze
Mitglied

719 Forenbeiträge
seit dem 09.04.2006

Das ist Matze

Profil Homepage von Matze besuchen      
25. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 10.01.2007 um 07:08 Uhr

Nun, lieber Hyperion,

ich meinte das ironisch. In einer Zeit, in der wie "Mut zur Freiheit haben" üssen und sogar die Sexualität gefesselt ist, warum reinem dann die Hahn und die Schwitzzwerge?

Es ist zu befürchten, daß der Traum von der Unmittelbarkeit der Lyrik seit langem ausgeträumt ist. Das lyrische Ich des 21. jahunderts kann sich am besten dadurch qualifizieren, daß es seine Beziehung zu einem Ich aus Fleisch und Blut abbricht. Dies ist eine radikale Absage an den Glauben des 18. Jahrhunderts, Gedichte seien Ausdruck des Gefühls, sie enthielten Nachrichten des Verfassers in Versform.

Grüßken, Matze

Nachricht senden Zitat
Gast873
Mitglied

1457 Forenbeiträge
seit dem 22.06.2006

Das ist Gast873

Profil      
26. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 10.01.2007 um 12:34 Uhr

@Matze

Was aber deiner Interpretation nach bedeuten würde, falls man sich dessen entschließt, Reime zu kippen zu knicken, auf sie zu verzichten, dass man zurück zum idealtypischen Griechischen Muster zurückkehrt. Auch nicht schlecht. Nur mögen die Gedichte dann auch bitte gelingen. Ich wäre d´accord. Denn es gibt sowohl gute Gedichte mit als auch ihne Reim.

Ich habe neulich Goethes "Römische Elegien" als Hörbuch geschenkt bekommen. Verdammt, ich weiß jetzt besser, was gute Gedichte sind. Goethe ist göttlich.

Gruß
Hyperion

Nachricht senden Zitat
LX.C
Mitglied

1770 Forenbeiträge
seit dem 07.01.2005

Das ist LX.C

Profil Homepage von LX.C besuchen      
27. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 10.01.2007 um 13:05 Uhr

Meint Matze nicht, dass der Ursprüngliche Sinn der Gedichte war, in die Zweisamkeit zu führen oder diese zu besingen. Und nicht wie heute, sich dieser entledigen zu müssen, um Gedichte schreiben zu können. Dass das Gedicht somit seinen ursprünglichen Sinn verloren hat? Gescheitert ist? Verstehe ich das richtig?


.
Nachricht senden Zitat
Gast873
Mitglied

1457 Forenbeiträge
seit dem 22.06.2006

Das ist Gast873

Profil      
28. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 10.01.2007 um 15:44 Uhr

Diese Nachricht wurde von Hyperion um 15:47:44 am 10.01.2007 editiert

Nun, wenn man sich heute die Flut der Hausfrauen-Gedichte, der verschmitzten Schüler, die meinen, Gedichte zu schreiben sei ihre Privatangelegenheit, und nicht eine Frage der ganzen Menschheit und der Geschichte, nicht eine Verbindung von Sinnlichkeit und Vernunft, dann könnte Matze Recht haben.

Ich wollte nur die Widersprüchlichkeit in ihrer Reinform aufweisen und deutlich machen, dass die deutsche Erfindung der Reime schon eine Revolution an sich war, weil die deutsche, harte Sprache ohne die Reime etwas unmusikalisch klingt und man sich zudem vom Altertum deutlich distanzieren wollte. Würde man heute auf Reime verzichten, dann wäre das ein Regreß, und um diesen als metaphysisch-lyrische Kränkung zu kaschieren, müssten die heutigen Gedichte besser sein als die der Griechen. Das scheint mir fast unmöglich. In diesem Konsens bewegen wir uns ja in unserer Meinung, denke ich.

Gruß
Hyperion

Nachricht senden Zitat
bodhi
Mitglied

741 Forenbeiträge
seit dem 08.12.2004

Das ist bodhi

Profil      
29. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 10.01.2007 um 18:22 Uhr

Diese Nachricht wurde von bodhi um 18:34:06 am 10.01.2007 editiert

baeume

buchen backen kuchen
eichen legen weichen
birken wollen wirken
tannen gießen kannen
fichten henkern, richten
eschen koennen brechen
zypressen halten messen



(Tschuldigung, nicht weiter beachten,
ein kontrollverlustiger Hofnarr. ;))

Nachricht senden Zitat
Seite: 1 2 3 4
[ - Beantworten - ] [ - Drucken - ]
Forum > Literaturgeschichte & -theorie > Gute Gedichte


  Ähnliche Beiträge
Gestartet von
Antworten Letzter Beitrag
Gedichte übersetzen
Kenon
0 17.01.2024 um 09:11 Uhr
von Kenon
Günter Eich – Sämtliche Gedichte
Kenon
0 30.08.2022 um 23:32 Uhr
von Kenon
Das Gute ist nicht immer gut
Kenon
1 25.06.2021 um 22:31 Uhr
von ArnoAbendschoen
Gedichte Hörbuch von A.J. Weigoni
Matze
3 14.06.2015 um 09:17 Uhr
von Matze
Lebensflackern - kostenloses eBook (33 Gedichte)
wv54
0 20.01.2013 um 21:47 Uhr
von wv54


Sie möchten hier mitdiskutieren? Dann registrieren Sie sich bitte.




Buch-Rezensionen:
Anmelden
Benutzername

Passwort

Eingeloggt bleiben

Neu registrieren?
Passwort vergessen?

Neues aus dem Forum


Gedichte von Georg Trakl

Verweise
> Gedichtband Dunkelstunden
> Neue Gedichte: fahnenrost
> Kunstportal xarto.com
> New Eastern Europe
> Free Tibet
> Naturschutzbund





Das Fliegende Spaghettimonster

Ukraine | Anti-Literatur | Datenschutz | FAQ | Impressum | Rechtliches | Partnerseiten | Seite empfehlen | RSS

Systementwurf und -programmierung von zerovision.de

© 2001-2024 by Arne-Wigand Baganz

v_v3.53 erstellte diese Seite in 0.025981 sek.