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Literaturforum:
Die Zeit
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Autor
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Thema: Die Zeit
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Mania
Mitglied
467 Forenbeiträge seit dem 18.11.2005
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10. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 02.01.2007 um 15:11 Uhr |
Bewusstsein.. Ich denk, das kommt dem schon näher, aber irgendwie passt das noch nicht ganz. Hat ja auch was mit Empfindungen zu tun, auf sich selbst bezogen.
Man sollte ein ganz neues Wort kreiiren.
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bodhi
Mitglied
741 Forenbeiträge seit dem 08.12.2004
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11. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 02.01.2007 um 18:16 Uhr |
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Kroni
Mitglied
145 Forenbeiträge seit dem 21.08.2006
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12. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 02.01.2007 um 20:55 Uhr |
Am Anfang war die unsterbliche Seele, losgelöst von Denkprozessen. Soviel zu denken gabs ja für die meisten eh nicht.
Dann kam die Neuzeit, und cogito ergo sum.
Dann kam Juliane Werding (glaube ich), die da trällerte: "Wenn Du denkst, Du denkst, dann denkst Du nur, Du denkst", und jenseits der "Erfundenen Wirklichkeit" verliert sich das alles in einem wirren Nebel ...
Dabei ist es doch wohl so, daß vor dem Denkprozess das Evidenzerlebnis der eigenen Existenz steht - und das der Veränderungen: der Zeit.
Zeit ist Veränderung, ein Maßstab für Veränderung. Egal ob man nun die Veränderungen in der Länge des Schattens als Maßstab nimmt, oder irgendwelche Bewegungen von Atomen oder so.
Zeit hängt also mit Bewegungen zusammen, die irgendwelche Teilchen oder Gruppen von Teilchen oder Galaxien oder so im Raum vornehmen. Leider hat die Praxis gezeigt, daß diese Bewegungen nicht umkehrbar sind. Zeit kann man nicht zurückdrehen, obschon man das oftmals gerne möchte, und es gibt jede Menge erbaulicher Literatur darüber, warum es gut so sein soll - von Andersens Märchen bis hin zum Terminator.
Zeit ist auch eine Grenze geworden. Jeder Science fiction leidet unter der Tatsache, daß mit den dort üblichen Raumfahrten "um die Ecke" die Lebenszeiten von mehreren Generationen verbraucht würden. Es ist schon schlimm, wenn man erkennen muß, daß man nur den allerkleinsten Teil der Welt erkennen und besichtigen kann.
Zeit ist nicht nur eine Grenze nach vorne, sondern auch nach hinten: sie heilt alle Wunden, und bis vor kurzem gab es selbst für die schlimmsten Verbrechen eine Verjährung - und manchmal frage ich mich, ob es wirklich gut war, gerade die schlimmsten Verbrechen davon auszunehmen.
Die eigene Vergangenheit beginnt irgendwann vor der Erinnerung zu verschwimmen - sie wird zur Historie. Man weiss es nicht mehr genau, man muß forschen und rekonstruieren, wenn man wirklich mal etwas genau wissen will. Manchmal wird sowas auf der Couch getan, unter Anleitung eines Therapeuten, der also eine Art Privathistoriker ist.
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Franklin Bekker
Mitglied
98 Forenbeiträge seit dem 09.01.2005
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13. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 03.01.2007 um 10:55 Uhr |
Zeit als Veränderung ...
Aber wenn ich versuche einfach keine Zeit zu denken, dann hört alles verändern auf, dann ist auch nie etwas gewesen.
Wir sind so sehr auf diese Linie Vergangenheit - Gegenwart - Zukunft gespannt, dass ich an die Gänse von Münchhausen denken muss, die ein Stück Speck, das an einer Leine befestigt ist, schlucken, nur damit dieses Stück Fett durch sie hindurch rutscht und die nächste Gans sich auf die Leine spannen kann.
Als moderne Meschen sind wir stets bemüht unsere eigene Zeit zu verkörpern. Wir gehen nicht mit Gott, sondern mit der Zeit, möchte ich sagen.
Wie natürlich ist die Zeit und wie sehr ist sie Ergebnis "gesellschaflicher Fremdforderungen"?
Komm schon, gieß mich in Bronze!
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Mania
Mitglied
467 Forenbeiträge seit dem 18.11.2005
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14. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 03.01.2007 um 15:12 Uhr |
Zitat:
Nicht-Denken?
Das Wort fließen passt irgendwie. Nicht-Denken ist nur halb richtig. Man hört ja nicht wirklich auf zu denken, man denkt nur anders. Oder in einem anderen Rhytmus, meinst du nicht?
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Mania
Mitglied
467 Forenbeiträge seit dem 18.11.2005
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15. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 03.01.2007 um 15:15 Uhr |
Zitat:
Wie natürlich ist die Zeit und wie sehr ist sie Ergebnis "gesellschaflicher Fremdforderungen"?
Komplett gesellschaftliche Fremdforderung.
Der Begriff ist schon durch den Menschen geprägt, die Eichung der Uhr auf ein bestimmtes Intervall ist anthropogen. Veränderungen sind natürlich, ihre Einteilung in Abschnitte ist vom Menschen und daher künstlich verursacht.
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Kroni
Mitglied
145 Forenbeiträge seit dem 21.08.2006
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16. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 03.01.2007 um 15:32 Uhr |
Die Einteilung der Zeit in Abschnitte an sich - das dürfte natürlich sein. Selbst unser Hund hat in diesem Sinne Zeitbewußtsein, nicht nur von Tag und Nacht, sondern auch z.B. für Jahreszeiten. Hunde lieben aufgrund ihrer wölfischen Herkunft den Winter - denn im Winter war der Tisch für die Wölfe reichlicher gedeckt, als in anderen Jahreszeiten.
Tag und Nacht, Jahreszeiten - das gibt es fast überall auf der Erde.
Morgen - Mittag - Abend: natürliche Einteilungen des Tages, nach denen sich nicht nur Menschen, sondern die gesammte Natur "richten".
Die Einteilungen in kleine Scheibchen - sie kommen auch mir widersinnig vor, sind manchmal jedoch unvermeidlich. Bis zu einem gewissen Grad kann man sich dem kaum entziehen.
Extrem zuwider sind mir jedoch solche Einteilungen wie die in Arbeitszeit und Freizeit.
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bodhi
Mitglied
741 Forenbeiträge seit dem 08.12.2004
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17. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 03.01.2007 um 18:52 Uhr |
Zitat:
Man hört ja nicht wirklich auf zu denken, man denkt nur anders.
Man kann es: nicht-denken, und man tut es öfter als man denkt.
Zum Ausgangspunkt unseres Themas "Gefühl für Zeit, Vertikale, Horizontale" usw. schicke ich Dir gerne per Mail nen Scan aus
Osho - Jetzt oder nie
weil man´s kaum treffender beschreiben kann, als der oftmals als "Guru" verschriene Typ "gesagt" hat. Aus Urheberrechtsschutzgründen kann ich nicht das ganze Kapitel hier reinstellen.
Schick mir ne PN bei Interesse, und ich schmeiß den Scanner an. ;) Oder kauf Dir das Buch.
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bodhi
Mitglied
741 Forenbeiträge seit dem 08.12.2004
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18. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 08.01.2007 um 20:11 Uhr |
Ich stelle mal grad so am Rande pragmatisch fest, dass man nach ca. 3 Tagen Absenz in diesem Forum nicht mehr mitkommt (wenn man nicht Stunden lesen will).
Amen und Om.
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Mania
Mitglied
467 Forenbeiträge seit dem 18.11.2005
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19. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 18.01.2007 um 17:20 Uhr |
Bin jetzt mal dazu gekommen, den Text zu überfliegen. Klingt recht interessant, auch logisch. Ich werd ihn mir demnächst genauer ansehen.
Interessante Notizen. Denkst Du wirklich, das ALLES aus Materie besteht?
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