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Autor
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Thema: Friedrich Hölderlin
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Matze
Mitglied
719 Forenbeiträge seit dem 09.04.2006
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10. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 28.11.2006 um 22:11 Uhr |
Genie und Wahnsinn liegen halt eng beieinander.
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bodhi
Mitglied
741 Forenbeiträge seit dem 08.12.2004
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11. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 28.11.2006 um 22:24 Uhr |
Zitat:
Genie und Wahnsinn liegen halt eng beieinander.
Immer diese Klischees.
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schio
Mitglied
35 Forenbeiträge seit dem 10.11.2006
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12. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 01.12.2006 um 18:06 Uhr |
Hölderlin als Synonym
Erich Ribbeck (Bundestrainer von 1998-2000) antwortete in einem Interview auf das erneute Nachfragen des Moderators: „Rede ich wie Hölderlin, oder was!?“
Der Name Hölderlin wurde hier als Synonym für Unverständliches gebraucht:
Das hat mich schon erstaunt und etwas amüsiert.
lg schio
Ich komme nicht dahinter, wo ich aufhöre und die Anderen anfangen. (William Blake)
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bodhi
Mitglied
741 Forenbeiträge seit dem 08.12.2004
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13. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 26.12.2006 um 23:13 Uhr |
In der aktuellen Zeitschrift "Gehirn & Geist" (Nr. 1-2/2007), u. a. der Artikel unter der Rubrik "Psychiatriegeschichte":
Der Schattenmann
Zitat:
Schwärmer, Poet, Narr: Das war Friedrich Hölderlin in den Augen seiner Zeitgenossen. Vor 200 Jahren nahm sich der Tübinger Arzt Ferdinand Autenrieth seiner an. Er therapierte den seelisch zerrütteten Dichter knapp acht Monate lang - und trieb ihn so endgültig in den Wahnsinn. Der Artikel ist verfasst von Steve Ayan.
Das Heft ist im Handel käuflich zu erwerben für € 7,90.
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Kroni
Mitglied
145 Forenbeiträge seit dem 21.08.2006
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14. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 27.12.2006 um 22:59 Uhr |
Wenn man sich die Biographische Skizze am anfang so durch den Kopf gehen lässt, dann taucht irgendwann die Erinnerung an Julien Sorel auf, diesen Typ aus "Rot und Schwarz" von Stendal.
Kühne These: Lest "Rot und Schwarz", und ihr erspart Euch hunderte Seiten mit Gewinsele in diversen altgriechischen Versmaßen !
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Kenon
Mitglied
1482 Forenbeiträge seit dem 02.07.2001
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15. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 03.01.2007 um 10:14 Uhr |
Diese Nachricht wurde von Kenon um 10:14:40 am 03.01.2007 editiert
Zitat:
Kühne These
Viel einfacher: Vergleiche die Biographie von Stendhal und Hölderlin und stoße dabei auf zwei unglückliche Lieben. Soetwas wie "unglückliche Liebe" soll ja unter Menschen tatsächlich vorkommen. "Rot und Schwarz" ist nur Stendhals literarische Verwertung selbst erlebten Elends.
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Kroni
Mitglied
145 Forenbeiträge seit dem 21.08.2006
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16. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 03.01.2007 um 16:10 Uhr |
Ich denke, wir können uns glücklich preisen, daß es auch glückliche Lieben gibt, sonst wäre die Welt noch überfüllter von diesem Geverse !
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Kenon
Mitglied
1482 Forenbeiträge seit dem 02.07.2001
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17. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 05.01.2007 um 15:55 Uhr |
Zitat:
Ich denke, wir können uns glücklich preisen, daß es auch glückliche Lieben gibt, sonst wäre die Welt noch überfüllter von diesem Geverse !
Ja, schön wäre es, wenn alles schön wäre: ideal-harmonisch. Da Leben aber nicht ohne Widersprüche sein kann, jeder etwas anderes will, fühlt usw. usf. wird auch der Lyrik der Boden bereitet, auf dem die "geversten" Pflanzen wachsen. Lyrik spürt dem ideal-harmonischen Sein als auch den realen Widersprüchen nach, sie ist Kunst an der Sprache und blablabla.
Zitat:Wer das Tiefste gedacht, liebt das Lebendigste,
Hohe Jugend versteht, wer in die Welt geblickt,
Und es neigen die Weisen
Oft am Ende zum Schönen sich.
Friedrich Hölderlin
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Kroni
Mitglied
145 Forenbeiträge seit dem 21.08.2006
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18. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 05.01.2007 um 18:37 Uhr |
"Ach - wie schön !" seufzte Frau Nass. Die pensionierte Oberstudienrätin nahm einen kleinen Schluck aus ihrem Weinglas, lies ihn auf der Zunge zergehen, schmeckte in ihm gleichsam die Verse nach, die der blonde Jüngling neben ihr aus dem Buche vorgelesen hatte, das auf seinem Schoße lag.
"Und wahr - wahrhaftig und echt." versetzte der blonde Jüngling, und laß die Verse still für sich noch ein weiteres mal.
"Das junge Menschen heute noch diese Verse lesen, stimmt mich optimistisch." Frau Nass begann mit ihren Augen, die Pressglasschale auf dem Häkeldeckchen nach einem ihren Gelüsten entsprechenden Spekulatius abzusuchen. "Die meisten jungen Leute heutezutage ..." Sie seufzte, während ihre spitzen Finger ein Mandelplätzchen aus der Schale angelten.
"Wir sind nicht alleine, liebe gnädige Frau - viele von uns gibt es, und täglich werden es mehr." Sanft schloß der blonde Jüngling das Buch, und legte es andächtig neben die Schale mit dem Gebäck.
"Möchtest Du noch einen Schluck Wein?" Frau Nass hielt die schlanke Flasche schon in der Hand. Es war ein Gewurztraminer aus dem Elsaß - so tief, so schwer und so rein wie die Verse, die sie gehört hatten, während draussen die Regentropfen sanft auf dem Fenster trommelten. Schon lange senkte die Dunkelheit ihren samtenen Schleier über die Strassen der kleinen Stadt.
"Ach ja ..."
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bodhi
Mitglied
741 Forenbeiträge seit dem 08.12.2004
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19. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 05.01.2007 um 19:51 Uhr |
Zitat:
Es war ein Gewurztraminer aus dem Elsaß
Merlot hätte mir jetzt besser gefallen an dieser Stelle, rein sprachlich, natürlich.
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