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Autor
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Thema: Der menschliche Wille
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mande
Mitglied
  365 Forenbeiträge seit dem 12.02.2007
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90. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 23.08.2007 um 18:02 Uhr |
Zitat:
Ganz alltagstauglich gesprochen ist Moral für mich: gesunder Menschenverstand
Ja, dann scheint wohl zu sein ein grosser Teil der Menschheit unmoralisch.
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baerchen
Mitglied
   822 Forenbeiträge seit dem 02.08.2007

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91. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 23.08.2007 um 18:03 Uhr |
Lieber LX.C,
grundsätzlich stimme ich Dir zu, aber...
das Spannende, so finde ich, an der Moral ist, in wie weit sie als Ursache für eine Handlung überhaupt herangezogen werden kann.
Wenn ich psychisch gestört bin, habe ich dann eine andere Moral als vor der Störung, sofern die Störung nicht eine Art ´Moralzentrum´ zerstört hat?
Hat Moral gar eine Tagesform?
Kommt vor der Moral das Fressen?
Kann dann Moral noch sein: gesunder Menschenverstand?
Wie gesagt: zuerst hielt ich ´Moral´ = ´gesunder Menschenverstand´ auch für eine völlig unantastbar gute Idee.
Aber dann: Haben Menschen ohne gesunden Menschenverstand keine Moral?
Wer entscheidet, was gesund ist?
Oder wer sich Moralapostel nennen darf?
Oder genannt werden darf?
Jedoch: wenn Du wieder zurück willst zum Thema ´menschlicher Wille´: das kann ich auch verstehen.
Denn bei Diskussionen um Moral kommt man ja doch meist nicht vom Fleck.
Ähnlich, wie mit der ´Liebe´: jeder kennt sich damit aus. Und jeder fällt drauf rein. und wenn es ans Diskutieren geht, ist sie eh erloschen.
Grüße, b.
Sorge Dich nicht, wenn Du schreiben kannst. Schreibe, schreibe, schreibe...
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Mania
Mitglied
  467 Forenbeiträge seit dem 18.11.2005

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92. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 23.08.2007 um 18:50 Uhr |
Diese Nachricht wurde von Mania um 18:51:25 am 23.08.2007 editiert
Auch ein psychisch kranker Mensch hat ein Moralverständnis, nur entzieht sich der Körper der Kontrolle dieser, je nachdem wie weit die Krankheit ausgeprägt ist, verschieden stark.
Ich glaube ein Amokläufer weiß durchaus, dass seine Handlung nicht richtig ist, seine Hemmschwelle diesen moralischen Grundsatz zu brechen ist nur durch bestimmte Ursachen gesunken.
Man sollte geistige Krankheiten nicht mit der Unfähigkeit von Selbstreflexion gleichsetzen.
Moral ist aber durchaus mehr als nur der gesunde Menschenverstand, obwohl dieser eine wichtige Schlüsselrolle spielt.
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LX.C
Mitglied
    1770 Forenbeiträge seit dem 07.01.2005

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93. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 23.08.2007 um 20:17 Uhr |
[Quote]Man sollte geistige Krankheiten nicht mit der Unfähigkeit von Selbstreflexion gleichsetzen.[/Quote]
Habe ich nicht getan, Mania.
Ich sage nur, ihr geht gleich von den Extremen aus, wenn man Instinkt schon ins Spiel bringt, dann sollte man zunächst einmal von den alltäglichen und natürlichen instinktiven Phänomenen wie einer normalen Angst ausgehen, die unseren Willen (um beim Thema zu bleiben) beeinflussen oder inwiefern der Wille instinktiven Reaktionen gegensteuern kann.
Prüfungsangst als Beispiel. Man will am liebsten fernbleiben von einer Prüfung. Das soziale Umfeld würde auf solch ein Verhalten jedoch mit Repressionen reagieren. Wir wissen das und nehmen im Normalfall trotz Angstsymptomen an dieser Prüfung teil. Unser Wille dominiert also die instinktive Angstreaktion, unser Wille ist in diesem Fall jedoch wieder nicht frei, sonder gesteuert durch Erwartungshaltungen von außen; neben der eigenen, die Prüfung bestehen zu wollen - was jedoch auch wieder eine soziale Tatsache ist, in die man hineingeboren wurde, Prüfungen für gesellschaftliches Fortkommen bestehen zu müssen.
Das mal als vereinfachtes Beispiel, welches selbstverständlich auch anfechtbar ist.
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Mania
Mitglied
  467 Forenbeiträge seit dem 18.11.2005

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94. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 23.08.2007 um 20:21 Uhr |
Diese Nachricht wurde von Mania um 20:22:47 am 23.08.2007 editiert
Ich könnte aber auch einfach den Willen entwickeln, nicht zur Prüfung zu gehen, egal ob die Gesellschaft das möchte oder nicht.
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LX.C
Mitglied
    1770 Forenbeiträge seit dem 07.01.2005

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95. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 23.08.2007 um 20:26 Uhr |
Das ist ja eben die Frage.
Aus psychologischer Sicht, wäre das wieder Vermeidungsverhalten, was als krankhaft gelten kann :-P
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Mania
Mitglied
  467 Forenbeiträge seit dem 18.11.2005

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96. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 23.08.2007 um 21:10 Uhr |
Heutzutage ist doch alles krankhaftes Verhalten ;)
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LX.C
Mitglied
    1770 Forenbeiträge seit dem 07.01.2005

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97. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 23.08.2007 um 21:45 Uhr |
Ein guuuutes Schlusswort ;-)
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Franklin Bekker
Mitglied
 98 Forenbeiträge seit dem 09.01.2005

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98. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 24.08.2007 um 10:54 Uhr |
Zitat:
Stichwort: Resonanzkatastrophe.
ahh perfekt, baerchen! das soll die metapher durchaus hergeben. ich hatte da beispielseweise ans 3. reich gedacht.
Komm schon, gieß mich in Bronze!
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DataBoo
Mitglied
  554 Forenbeiträge seit dem 11.04.2007

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99. Antwort - Permalink - |
Abgeschickt am: 27.08.2007 um 08:24 Uhr |
Rückblickend (Ich war auf Reisen und muss noch was loswerden): Mania schrieb
Zitat:
Wege sind nicht Auswege und einen es gibt immer eine Wahl.
...und sei es nur der Tod? Wie erklärst Du Dir des Bürgers Todesursache Nr.1? Die sticht selbst die Summe der Todesfälle bei Autounfällen aus! Die "versteckten" Suizide durch willentlich herbeigeführte Autounfälle finden in der Statistik keine Erwähnung; wie auch, war der Fahrer des Wagens nur abglenkt, oder war sein Tod bitteres Kalkül?
* Man sollte geistige Krankheiten nicht mit der Unfähigkeit von Selbstreflexion gleichsetzen.*
Doch! Diese Menschen haben eine wahrlich andere Wahrnehmung und deren Wahrnehmung misst sich selten am realen Geschehen. Der Krankheitsgrad ist aber natürlich dabei von großer Bedeutung und nicht zuletzt die Krankeit selbst. Zum Beispiel ist die Depression relativ gut heilbar, multiple Persönlichkeit wohl eher nicht ;)
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