mande
Mitglied 365 Forenbeiträge seit dem 12.02.2007
Eröffnungsbeitrag
Abgeschickt am: 18.05.2007 um 10:39 Uhr
Was, wer, warum ist Da-Da?
Ich möchte Hugo Ball zitieren:
„Was wir Dada nennen, ist ein Narrenspiel aus dem Nichts, in das alle höheren Fragen verwickelt sind.“
Doch hat er recht?
Ist Da-Da von der Weisheit letzter Schluss?
Ist Da-Da der Schlüssel, der öffnet die Türe hinter der das letzte Geheimnis liegt? Oder müssen wir uns weiterhin abmühen mit dem ´Dietrich´ der
abendländlichen Filosofie?
An uns es liegt!
Hegelt, oder Dadat!
Ich blicke hinaus zum Fenster. Es ist Da-Da Frühling:
Wie es arpt , beuyst und schwittert!
Ja, wer weiss eine Antwort auf das
Was, Wer und Warum?
Mit Grüssen,
MAnde
LX.C
Mitglied 1770 Forenbeiträge seit dem 07.01.2005
[Quote]Seltsame Begebnisse: Während wir in Zürich, Spiegelgasse 1, das Kabarett hatten, wohnte uns gegenüber in derselben Spiegelgasse, Nr. 6, wenn ich nicht irre, Herr Ulianow-Lenin. Er mußte jeden Abend unsere Musiken und Triaden hören, ich weiß nicht, ob mit Lust und Gewinn. Und während wir in der Bahnhofstraße die Galerie eröffneten, reisten die Russen nach Petersburg, um die Revolution auf die Beine zu stellen. Ist der Dadaismus wohl als zeichnen und Geste das Gegenspiel zum Bolschewismus? Stellt er der destruktiven und vollendeten Berechnung die völlig donquichottische, zweckwidrige und unfassbare Seite der Welt gegenüber? Es wird interessant sein zu beobachten, was dort und was hier geschieht.
(Hugo Ball, 1917) [/Quote] .
mande
Mitglied 365 Forenbeiträge seit dem 12.02.2007
Diese Nachricht wurde von mande um 11:22:28 am 21.08.2007 editiert
Verstehst du dein Gedicht als dadaistisch?
Seltsame Frage von ein klugen Menschen!
Natürlich nicht!
Dada hat doch nur besucht Lieschen.
Hab es geschrieben auf ´deutsch´, damit auch du verstehst!
Sonst hättest gedacht, wäre moderne Dichtkunst!
Mande. (gelernter und praktizierender Dadaist),
LX.C
Mitglied 1770 Forenbeiträge seit dem 07.01.2005
Mal etwas zum Thema.
DADA ist eine in die groteske getriebene Bestandsaufname eines Normenzerfalls in der Moderne (Blütezeit ca. 1916 bis in die späten 20er Jahre). DADA verweigert sich jedem Sinn. Ist Un-Sinn. Leugnet jede Weltanschauung – was nicht bedeutet, dass DADA unpolitisch war, politisch jedoch höchstens im Sinne des Anarchismus; Provokationen des Parlaments und der Reichswehr führten sogar zu gerichtlichen Auseinandersetzungen – nichtigt jede Kunst – was paradoxerweise auch nicht bedeutet, dass DADA keine künstlerischen Vorbilder hatte, der Futurismus wäre hier zu nennen. Sinnlosigkeit wird als Grundbefindlichkeit verstanden, jedoch nicht pessimistisch, sondern im Sinne eines positiven Nihilismus, aus dem die Freiheit für neues erwächst. Doch was dieses Neue sein kann oder soll, darauf konnte oder wollte DADA keine Antwort geben – zersetzte sich somit als ein jenes flüchtiges Phänomen des Normenzerfalls in der Moderne, die ihr entstehen erst ermöglichte, letztlich selbst. Denn Sinnlosigkeit, sei sie noch so positiv verstanden, ist weder der Weisheit letzter Schluss noch ein Schlüssel, der in die Zukunft führt. .
mande
Mitglied 365 Forenbeiträge seit dem 12.02.2007
Na, gut,
hab dank für deine googelei!
Mag schon garnicht mehr sagen:
Von Mande. (gelernter und praktizierender Dadaist.)
Leider ich vernehme in dein statement kein ´schwittern und kein arpen´!
Mein:
(gelernter und praktizierender Dadaist.)
sollte ja nur ein kleiner ´dadascherz´ es sein.
Habe übrignes Da-da kennengelernt durch Teater.
So vor 40 Jahren.
Was schreibe ich unter Mande nun?
Mit Dadagrüssen,
Mande
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Alle Dadaisten sind verarpt und verschwittert!
(Ob wir sind verarpt und verschwittert; nun, wohl kaum.)
LX.C
Mitglied 1770 Forenbeiträge seit dem 07.01.2005
Ich bevorzuge Bücher. Das scheinst du von dir auf andere schleißend schon einmal missverstanden zu haben.
Da mein Beitrag zusammenfassender Natur war, habe ich Vertreter wie Hans Arp (1887-1966) und Tristan Tzara (1896-1963), Hugo Ball (1886-1927), Richard Huelsenbeck (1892-1974), Kurt Schwitters (1887-1948) und andere nicht ganannt. Um deinen Wünschen als Beitragstarter auch gerecht zu werden, sie dies hiermit nachgeholt.
Ich habe nichts gegen Scherze. Dabei Beiträge aufklärender Natur zu vernachlässigen (wie es zunehmend der Fall ist) oder solchen beleidigt gegenüberzutreten, dafür fehlt mir jedoch jegliches Verständnis. .
DataBoo
Mitglied 554 Forenbeiträge seit dem 11.04.2007