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Literaturforum: Leidenschaft


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 Thema: Leidenschaft
dusselmann
Mitglied

Forenbeitrag

     
Eröffnungsbeitrag Abgeschickt am: 10.09.2003 um 20:28 Uhr

Durch unbändige Schwärmereien dem Begehren unterworfen, verfällt der Geist nach einigen ermüdenden Anläufen im emotionalen Misstrauen. Der Kraftaufwand, das Begehren zu befriedigen, ist um einiges höher als den Geist zu besänftigen und zu innerer Ruhe zu gelangen. Dieser Akt, die gedankenzehrende Leidenschaft in einen Zustand des Rausches umzuformen, stellt keine einfache Aufgabe dar. Somit setzt Leidenschaft Gedankendisziplin voraus, um des physischen Dranges der Begierde überdrüssig zu werden.
Wenn man jedoch die Ziele seiner Tugend außer Betracht lässt und sich ohne jegliche Vernunft den Trieben eines anderen unterordnet, wirft dies einen bösen Schatten auf den doch so warmen Begriff der Leidenschaft. Aus warm wird kalt. Man steht nun vor einem Abgrund. Einen Schritt nach vorn bedeutet, seine Seele zu verkaufen; einen Schritt zurück bedeutet demnach, seine Seele zu erretten. Dann verliert sich jedoch ihre Achtung und man steht erneut im Mittelpunkt seiner implodierenden Problemwelt. Ein Ausweg scheint aussichtslos.
Eine Zierde ist es, mit Leidenschaft einer Aufgabe, einer Profession nachzugehen. Zeugt es doch von Stärke, seine eigenen Interessen zu opfern und in den Hintergrund zu stellen, um das Wohlergehen anderer zu fördern und deren Gemüt zu erheitern. Ein starker Kontrast, wie man meinen sollte.
Leidenschaft ist ein Trieb des Eros, die sexuelle Energie zur Neutralisierung des Destruktionstriebes, des Triebes der Zerstörung. Also eine Kraft, die im positiven Sinne die Todessehnsucht versucht zu sensibilisieren und den Menschen ans Leben zu binden. Daraus folgt logisch zwingend, dass Leidenschaft eine ambivalente Bedeutung hat: zum einen beeinflusst sie als angeborener Trieb konspirativ das Sein mittels Aggression, zum anderen trägt sie als konformistischer Schatz dazu bei, am Leben und an der Kultur festzuhalten.

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