Heute nahm ich mir die Zeit, die Tür, welche aus meinem kleinem Zimmer hinausführt genauer anzusehen. Bereits als ich mich aus dem Bett erhob, merkte ich, wie sich die Spinnweben meiner Faulheit um meine Fesseln gelegt hatten um den vermeintlichen Schläfer bei jedem Schritt zurück in die Laken zu locken. Entschlossen trat ich in die Mitte des Raumes, einen Ort den ich bisher immer gemieden hatte, rettete ich mich doch ansonsten immer in die Ecken sicherer Funktion, dort wo die beruhigend surrenden Steckdosen und Telefonleitungen den Halt zu einer verlässlichen Aussenwelt versprechen. Nicht Heute, denn ich starrte (wie gesagt) die Türe an - die sich provozierend verschlossen vor mir aufgebaut hatte. Die quadratische Form war eine Verhöhnung meines aufgedunsenen Körpers, meiner unrasierten Backen und den schiefsitzenden Kleidern. Entschlossen ergriff ich die Türklinke um dieses garstige Stück Holz die Macht des Hausherrn spüren zu lassen. Doch wie die treue Konkubine wich sie still und anmutig unter meiner rohen Hand und beschämte mich einmal wieder, ob was für ein armseliger Wurm ich doch war, denn wenn selbst die Tür meines Zimmers sich meiner gnädig erweist, wen soll ich dann jemals erlösen können ?