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Literaturforum:
Kinderspiel
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Autor
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Thema: Kinderspiel
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mala
Mitglied
128 Forenbeiträge seit dem 03.12.2006
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Eröffnungsbeitrag |
Abgeschickt am: 22.12.2007 um 15:41 Uhr |
Kinderspiel
Ein augenblicklicher Gruß wie von Selbst als Appell an ein wortloses Wir in der Fußgängerzone des Spielzeugparadieses machte uns ungleich bekannt wie Angst.
Du warst mir ein wehender Geist und ich Dir der Windstoß. Wir hatten unlängst unsere Hütchen voreinander gezogen und uns gegenseitig verlieren lassen, rannten mitten auf die unweite Verkehrsinsel und drehten uns verspielt im Kreis.
Mit jedem Schwung verschleierten wir die Farben der Ampellichter und versprachen uns allen Schutz im Tanz mit den vom Zeitflug schwirrenden Blättern.
Wie können wir uns nur lieben? - fragten wir - und verlachten uns auf den Weg zum Labyrinth.
Die Mäntel gaben wir am Einlass hin und betraten die verspiegelten Irrwege, besahen unsere Vielgestaltigkeiten seitenweise, erhobenen und gesenkten Blicks, im Rückblick und vorausschauend.
Wir erklärten einander in der Flucht vor den Fischern des Zweifellosen und das Absolute für obsolet, entschlossen uns zur Traumbrüderschaft und verstreuten hämoglobine Perlen.
Irgendwann verloren wir einander in den Korridoren, riefen, fanden uns jedoch lange nicht. Erst auf der Klippe zur Nachsicht zwischen dem Ping-Pong unserer silbrigen Lidaufschläge verrieten eingestreute Schmetterbälle unsere gefesselten Hinterhände.
Touché.
Es gibt nichts, was es nicht gäbe, und nichts ist weniger ergründbar als die Komplexität und der Facettenreichtum zwischenmenschlicher Beziehungen, und seien es Liebesbeziehungen.
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