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Diskursgrenzen
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Autor
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Thema: Diskursgrenzen
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Kenon
Mitglied
1482 Forenbeiträge seit dem 02.07.2001
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Eröffnungsbeitrag |
Abgeschickt am: 09.10.2016 um 14:08 Uhr |
Ein Mitmensch enthüllte mir neulich, dass er Putin zu den guten Diktatoren zähle. Gute Diktatoren, ja wirklich? Aber ich muss den Mitmenschen in Schutz nehmen. Er ist jung, sehr strebsam und beschäftigt sich nicht mit dem aktuellen Weltgeschehen, weil man sowieso nichts glauben könne, was darüber in den Medien verbreitet wird. Wichtiger ist ihm sein persönliches Vorankommen. Immerhin weiss er offenbar, dass es einen Putin gibt, vielleicht haben es ihm seine Vorfahren, darunter Diener der Sowjetdiktatur im Kernland, gesteckt. Verständlich, dass man bei so einer Herkunft und mit so viel Ignoranz Pro-Russe und Anti-Amerikaner wird und praktisch als Schmankerl obendrauf als Identität "ostdeutsch" angibt. Die Vorteile des Lebens im Westen genießt er natürlich trotzdem ganz gern und unreflektiert.
Ein anderer zeitweiliger Mitmensch, aufgewachsen in den Plattenbauten von Berlin-Marzahn, erklärte mir vor den letzten Bundestagswahlen, die SED/PDS unter ihrem aktuellen Namen wählen zu wollen. Man müsse denen auch mal eine Chance geben. Ich erwiderte ihm gern kurz, dass diese Partei doch über 40 Jahre die Chance hatte, "etwas neues" - so seine Formulierung - "auszuprobieren". Mein Argument blieb unerwidert.
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