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Literaturforum: Günter Grass 80. Geburtstag


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Forum > Aktuelles > Günter Grass 80. Geburtstag
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 Thema: Günter Grass 80. Geburtstag
Hermes
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Eröffnungsbeitrag Abgeschickt am: 14.10.2007 um 18:34 Uhr



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Matze
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1. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 15.10.2007 um 14:57 Uhr

Über die kritischen Äußerungen auf seine Zwiebel-Biographie sprach Günter GraSS von "Entarteter Presse", die Kritik an seinem langen Schweigen über die Mitgliedschaft bei der Waffen-SS grenze an einen "Vernichtungsversuch". Als man ihn daran erinnerte, welchen Platz der Begriff "entartet" im Wörterbuch des nationalsozialistischen Unmenschen einnimmt, gestand er zu: "Ich korrigiere das Wort", hielt aber in der Sache an seinem Vorwurf fest.

In seinem Gedichtband »Dummer August« reitet Günter GraSS Attacken gegen die veröffentlichte Meinung. Er fertigt er sein Publikum ab mit stammtischhaften, leicht paranoiden Klischees von einer verschworenen Presse, die Vernichtungskampagnen gegen ihn führe. In seiner Altersenilität ist dieser Gebißträger nicht in der Lage Lyrik und Abrechnung auseinander zu halten. Diese Gedichte inkarnieren so ziemlich alles, wogegen seit den 1960-er Jahren eine inspirierte Lyrik in Westdeutschland antrat: Gegen den Mißbrauch des Verses als Zeilenbrecher für poesieärmste Beobachtungsprosa, die Aufblähung eines mitteilungsarmen "Ich" zur Repräsentanz–Monstranz, gegen die weitgehende Abwesenheit formaler Rafinessen, gegen Phantasiearmut, Banalitätshuberei und die Nobilitierung des Räsonnements im Gedicht. Erstaunlich ist es schon, daß jemand, der das Privileg besitzt, lebendig im Arbeitskontakt mit nachwachsenden Schriftstellern zu stehen und reflektiert genug sein dürfte, die Entwicklungen deutschsprachiger Lyrik zur Kenntnis zu nehmen, unbeirrbar einem poetologischen Ansatz folgt, dessen Anachronismus inzwischen grell zutage tritt. Indem er sich - scheinbar - nach Innen wendet und sein Innerstes nach außen kehrt, indem er nur noch als lyrische Empfindsamkeit auftritt, an der jeder Einwand, alle Kritik, jedes Argument zuschanden geht, will er einen Standpunkt über allen anderen einnehmen. In Gestalt seiner Gedichte soll die Kunst siegen, soll sie das letzte Wort gegen die Zeitungen haben. GraSS textet: "Nie zu spät wird, was war und ist, beim Namen genannt." Nur, daß es zu spät sei, hatte ja niemand behauptet. Alle fragten und fragen, warum so spät. Grass´ Antwort ist auch nach einigem Nachdenken die gleiche geblieben: "Es dauerte, bis ich Wörter fand für das vernutzte Wort Scham." Er fand Wörter, sie verdeckten mit ihnen die Scham, sie klärten nicht über sie auf. Auf Reime verzichtet Günter Grass in diesem Buch, ob es sich bei seinen Versen hingegen um Gedichte handelt, ist eine andere Frage. Zu apologetisch, zu selbstgewiß, zu sehr auf die Rechtfertigung seiner selbst bedacht sind viele dieser Zeilen. Das politisch–moralische Terrain ist unwegsam; der Sinn für die Ambivalenzen von Erinnerung wird oft durch Urteilsfreudigkeit verbaut. Mit dieser, zu Zeilen gebrochenen Altherrenprosa ist GraSS längst aus der Welt gefallen.

„Die Erinnerung ist eine Fata Morgana in der Wüste des Vergessens“, lautet das Motto von Gerhard Roth. Sein Buch »Das Alphabet der Zeit« versteht sich als Mißtrauensvotum gegen die Authentizität von Erinnerung. Welche Folgen dies allerdings für diese Erzählung oder für Literatur allgemein zeitigen könnte – außer daß es der Phantasie des Schriftstellers einen Freibrief ausstellt, den er längst hat –, kann man bei GraSS nachlesen. "Das ist der Vorteil des Schriftstellers: Wenn man etwas loswerden will, schreibt man ein Buch", schreibt Peter Bamm. "Wenn jemand spricht, wird es hell" – wie poetisch dieses Freud–Zitat bis heute klingt. Man sieht sofort bildhaft vor sich, um was es geht. Wenn die Welt schweigt, ist es dunkel. Wir bedürfen vom ersten Tag unseres Lebens an der Ansprache. Wir bedürfen des Klangs in unserem Ohr, der von einem Du kommt und uns berührt. Man weiß, daß Kinder, die nicht gestreichelt werden, verkommen. Kinder, zu denen niemand spricht, aber auch. Wie unpoetisch, wie unzärtlich wirkt dagegen der gesamte Bedeutungsraum um ein Wort herum, das mit der Ansprache verwandt, aber konnotativ ihr gegenüber krass benachteiligt ist: die Aussprache "Wir müssen uns endlich mal aussprechen." – "Ein Schriftsteller existiert eigentlich nur in seinen Texten", schreibt Joyce Carol Oates. "Schriftsteller sind Leute, die ihre ungelösten Lebensprobleme, interessant verpackt, an andere weiterreichen. Gegen bar", schreibt Hanns–Hermann Kersten. Das Bessere, das Ich und seine Lebendigkeit, ist immer anderswo. Das gilt sowohl für die Verhältnisse im Buch als auch für das zwischen dem Buch und dem Leser. Wenn das Buch den Leser aussperrt, wirft es ihn auf sich als auf einen anderen. "Ein Schriftsteller ist jemand, dessen Intelligenz nicht groß genug ist, um mit dem Schreiben aufhören zu können", schreibt GraSS, der sich jüngst als SS–Mann geoutet hat. Wir erkennen, daß die Feigheit zur Lüge gehört, der Mut zur Wahrheit, wir hören, die "nachwachsende Scham" habe GraSS zum späten Geständnis gedrängt, wie steht es mit der Reue, wächst sie hinterher?

Mich fasziniert der hochfahrende Moralismus, mich begeistert diese bürgerliche Entwicklungsgeschichte in unbürgerlicher Zeit, das gibt es nurmehr im Mikromilieu des Anstands, dem Gegenbild zu der von antibürgerlichen Affekten geprägten Welt des Haifischkapitalismus. Deutschland ist das einzige Land, in dem die Intellektuellen sich weigern, Patrioten zu sein, wo das Wort Patriotismus schon eine Beleidigung ist. Niemand ist hier stolz auf sich oder sein Land oder seine Kultur. Diese Angst, dieser Masochismus, dieser Kult der Niederlage, der schon bei Thomas Mann zu finden ist – all das hat doch den nationalistischen Chauvinismus verhindert.

Die Aufarbeitung der Geschichte ist schwierig, das Aufarbeiten der dunklen Seiten der Geschichte, der eigenen Schande, der persönlichen Schuld und Unterlassungen, der Verwicklungen der einzelnen Menschen ist ein wichtiger Teil der nationalen Abrechnung... Der Gewissensbiß, der GraSS seit seinem Einsatz in der SS–Panzerdivision "Frundsberg" gequält haben mag, hat GraSS nicht nur als Grundtatsache seines literarischen Werkes verwendet, sondern als moralischen Blasebalg – damit hat er den Lesern Deutschen seit mehr als einem halben Jahrhundert Feuer gemacht. Was seine Literatur und seinen moralischen Appell für lange Zeit so verführerisch machte, war, daß beide durch die Person des Autors beglaubigt schienen. Kein anderer deutscher Autor hat seine Vergangenheit, seine geschichtlichen Erfahrungen und seinen persönlichen Lernprozeß scheinbar so kompromißlos ins Licht der Öffentlichkeit gezerrt wie GraSS. Das Wichtigste, was an der Aussprache zu loben wäre, ist: Sie klärt. Wenn jemand spricht, wird es zwar hell. Wenn zwei miteinander sprechen, wird es hell und klar. Der Ausdruck "klare Aussprache" spricht in seiner Doppelbedeutung ja für sich. Er betrifft Artikulation wie Kommunikation, und in beiden Fällen ist das Nuscheln verschenkte Lebenskunst. GraSS, das vermeintliche Gewissen vieler Deutscher, brauchte über 60 Jahre, um über seine Vergangenheit zu sprechen. Aber auch um ein Geständnis abzulegen und die Verantwortung zu übernehmen. Seine Glaubwürdigkeit wird darunter leiden. Man kann das Werk eines Künstlers nicht von seinem Schöpfer und dessen Leben trennen. Verwerflich ist, daß GraSS in der Pose des selbstgewißen und von Eitelkeit nicht freien Moralisten versucht aus seinem Schuldgeständnis ein ästhetisches Kapital zu schlagen. Dieser Autor hat wie kein Anderer die deutsche Schuldverstrickung im Nationalsozialismus zu seinem Thema gemacht. Er war ein Mensch, dessen großes Werk es den Deutschen ermöglicht hat, ohne Grimasse und Heuchelei in den Spiegel ihrer nazistischen Vergangenheit zu schauen. Und nun hat GraSS zugegeben, daß er ein Leben lang darüber geschwiegen hat, was er selbst während des Zweiten Weltkriegs war. Sogar Papst Benedikt XVI. war Mitglied der Hitlerjugend und wurde zur Wehrmacht eingezogen. Aber: Der Papst desertierte aus der Armee und verschwieg seine Vergangenheit nicht. Der Fall GraSS ähnelt eher dem Fall Kurt Waldheim: Der ehemalige UN–Generalsekretär hatte verschwiegen, daß er im Krieg Einheiten kommandierte, die Gräueltaten in Westbosnien verübten. Der moralische Rigorismus des GraSS, den es zur Elite der Barbarei getrieben hat, zur SS–Division "Frundsberg", offenbart sich in diesem Licht als Ersatzhandlung, seine Polemiken zielen nicht allein ´auf die Sache´, sie speisen sich aus verschwiegener Scham und Schuld. Diese Prätorianer–Garde gehörte ursprünglich nicht zur Wehrmacht, sondern bildete eine durch extreme Härte und Rücksichtslosigkeit ausgezeichnete Einheit der nationalsozialistischen Partei, die das Standardwerk von Bernd Wegner als "Hitlers politische Soldaten" bezeichnet. Die Liste der Verbrechen, vor allem Untaten in den KZ und den Vernichtungslagern, nicht zuletzt auch Kriegsverbrechen bei der so genannten "Partisanenbekämpfung" ist lang: Die Massaker von Oradour sur Glane oder Sant’Anna di Stazzema, bei denen ganze Ortschaften samt Greisen und Säuglingen hingeschlachtet wurden, sind von der Waffen–SS begangen worden. Sie gehören in den Sommer 1944, in jene Wochen, in denen GraSS, kurz vor dem siebzehnten Geburtstag, seinen Einberufungsbefehl erhielt. Es war folgerichtig, daß er zur Waffen–SS gelangte. Für Naturen wie ihn, die von sexueller Frustration, Sozialneid, Ressentiment und seelischer Unempfänglichkeit geprägt waren, wurde sie erfunden. Die islamischen Terror–Kommandos dürften sich aus ähnlich gearteten Jungmännern rekrutiert haben. Wie GraSS die letzten Kriegswochen erlebt hat, daran kann er sich angeblich nicht erinnern: "Aber dann reißt der Film. Sooft ich ihn flicke und wieder anlaufen lasse, bietet er Bildsalat." Das sind rührend hilflose Ausdrücke für einen Mann, dem es sechzig Jahre lang über Zehntausende von Seiten niemals an Worten gefehlt hat. Man merkt diesen Zeilen förmlich an, daß sie nichts mit literarischer Insuffizienz, sondern schlichterdings mit dem Mangel an Courage zu tun haben.

Mit dem Outing des Großschriftstellers GraSS, dem die Nazis im Sinne Benjamins auch einmal zu "seinem Ausdruck" verhalfen, hat die alte BRD ihren letzten Medienskandal. Man kann den Fall GraSS getrost als ausgefuchste Marketingstrategie erledigen, bliebe in seinem Fällen nicht ein Unbehagen in der Kultur und winkte das Verdrängte nicht aufdringlich über den heimischen Gartenzaun. Hier verübelt das aufgeklärte Publikum ihrem Matador das Schweigen, das auf es selbst zurückfällt. Selten dämlich auch seine Stotterei in seinem FAZ–Promo–Interview: "Mein Schweigen über all die Jahre zählt zu den Gründen, warum ich dieses Buch geschrieben habe. " Das Problem ist nicht, das sich GraSS in seiner penetranten Selbstgerechtigkeit moralisch zu einem überdimensionalen Ochsenfrosch aufgeblasen hat, sondern auch, daß sich die BRD–Intelligenzia darin wiedererkannt hat. GraSS pflegt eine demonstrative Unbedarftheit, die in einem irritierenden Kontrast zu seiner politischen Bescheidwisserei steht. Der politisierende und nicht selten polternde Literat ist in seiner plump moralisierenden Grobschlächtigkeit schwer erträglich. GraSS spürt seine Wesensmitte: Die Bedrohung durch die Barbaren. Während er darüber nachsinnt, wie er die Leiden der Welt mindern könnte, fliegen ihm die Bomben durchs Teegeschirr. Infernalische Urmenschen neiden ihm seine Freiheit, seine Zivilisiertheit, seine Gesittung. Und deshalb muß der er tun, was ihm furchtbar widerstrebt: Er muß wieder los, um das Napalm der Freiheit in die Köpfe der Finsternis zu bomben, mit dem Uran der Demokratie die Kinder verstrahlen und mit Dioxin den Ernst seiner Mission segnen. Kurz, er muß tun, was er seit 500 Jahren tun mußte: den Rest der Welt verwüsten. Zu dieser Sorte heulender Angriffskrieger hat sich der polternde Präzeptor Germaniae bekannt. GraSS brandmarkte er die Ära des Wiederaufbaus unter Adenauer und Erhard als Epoche der Restauration aus Verdrängung und schlechtem Gewissen. Später polemisierte er gegen den Nato–Doppelbeschluss, warb um Sympathien für die DDR, demonstrierte seine Verachtung der USA und geißelte den global ausgreifenden Kapitalismus. Diese Einmischungen von GraSS verraten eine erstaunliche Blindheit. Sie gipfelten in der nunmehr verständlichen These, die deutsche Wiedervereinigung verbiete sich wegen Auschwitz, und beim Anschluß der neuen Bundesländer handele es sich bloß um „ein Schnäppchen namens DDR“. Er hat derlei mit nervtötender Ausdauer wiederholt. Hierbei verfuhr er ganz unzimperlich; auch genoß er sichtlich die Resonanz seiner Invektiven. Zu dieser Selbstgerechtigkeit des nahezu unheilbar guten Gewissens paßt die späte Offenbarung gar nicht. Nun ist die Blase geplatzt und sieh "Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch."

In seinem Alterstarrsinn erinnert GraSS an Erich Honnecker. In der Rückschau auf 1989 haben sich die Illusionen der postbourgeoisen Arrieregarde jener Jahre in ihre Köpfe einzementiert. Der Sozialismus, so geht die Legende, bestand hauptsächlich aus fröhlichem Jugendleben. Häßliche Hosen, aber gewagte Dissidentenpartys. Wenig Freiheit, aber viel Sex. Erinnerungen sind phantasieanfällig, und ein Großteil des Lebens ist somit ausgedacht. Diese Vorurteile müssen aufgesprengt werden, sie müßten einer geschärften Sensibilität der historischen Wahrnehmung weichen, wenn wir die Realität jener „Wende“ durchdringen wollen, von der wir damals fürchteten, daß sie die zweite "zwischen den Kriegen" sein könnte. Die Klischees, die seit Jahren in Umlauf sind – von einem Buch ins nächste verschleppt, von einem Feuilleton in zehn andere multipliziert, verkleben uns den Blick. Die Wirklichkeit des 21. Jahrhunderts ist wesentlich komplizierter als dieses plumpe Freund/Feind–Denken.

Matthias Hagedorn

P.S. Ein ganz unbarocker, virtuos redigierter GraSS ist im New Yorker zu lesen, wo aus der gehäuteten Zwiebel ein stark reduzierter Fond gekocht wurde: "Der Text ´How I spent the war´ ist nicht der Vorabdruck eines Kapitels aus dem Buch von Grass. Er ist eine atemberaubende Strichfassung, die ihr dreizehnseitiges Kondensat aus über hundert Druckseiten des deutschen Originals gewinnt. Ihr Ehrgeiz ist: den Kern der Zwiebel zu bewahren. Und nur ihn. Kühn streicht sie die Metapher der Zwiebel und den gesamten epischen Apparat des Verkapselns und Herausschälens. Virtuos handhabt sie das Messer, mit dem sie hier einen Halbsatz, dort zwei ganze Sätze oder ganze Seiten wegschneidet. Link: http://www.newyorker.com/reporting/2007/06/04/070604fa_fact_grass

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Hermes
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2. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 15.10.2007 um 20:42 Uhr

Zitat:


...eines Kapitels aus dem Buch von Grass.

Du hast einmal vergessen, die beiden "ss" groß zu machen -

Hermes


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Matze
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3. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 16.10.2007 um 04:44 Uhr

bedanke mich!

Matze

P.S. Eine XXL-Version des Essays findet sich hier: http://www.schreibart.de/forum-text,essays-kolumnen,39232,Verabschiedung+der+Gebi% DFtr%E4ger.html

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Kenon
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4. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 16.10.2007 um 09:58 Uhr

Eine Jugendsünde aufgebauscht
von manch´ eintönig schwadronierendem Gegner
Bleibt das Lebenswerk doch unbeschadet
Stehen.

Herzlichen Glückwunsch, Günter Grass!

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LX.C
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5. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 19.10.2007 um 19:40 Uhr

Der Mann hat gute Ansichten und sich sein Leben lang mit dem Thema auseinandergesetzt. Von mir also auch, alles Gute. (Auch wenn ich seine Literatur nicht mag, aber das ist ein anderes Thema)


.
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hwg
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6. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 20.10.2007 um 13:39 Uhr

Diese Nachricht wurde von hwg um 13:41:44 am 20.10.2007 editiert

"Katz und Maus", eines der frühen Werke von Grass hat mich tief beeindruckt, "Die Blechtrommel" ebenfalls, dann hat das Interesse an seinen Büchern, wovon ich etliche gelesen habe, allerdings stark abgenommen.

Trotzdem erachte ich die Verleihung des Nobelpreises für angemessen. Die sehr spät an die breite Öffentlichkeit gelangte Zugehörigkeit des Autors als Jugendlicher zur SS ist auch mir "sauer aufgestoßen", trotzdem finde ich die von manchen Leuten erhobenen krassen Vorwürfe für übertrieben.

Das schreibe ich hier gerne als bewusst "Links"-Orientierter ohne irgendwelche Parteizugehörigkeit.

Grass gilt mein Respekt und der Wunsch für noch viele lebenswerte Jahre!

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Ari
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12 Forenbeiträge
seit dem 01.09.2007

     
7. Antwort   - Permalink - Abgeschickt am: 20.10.2007 um 18:00 Uhr

Schon die Wirklichkeit des letzten Jahrhunderts war nicht gerade einfacher zu begreifen als die des ersten des neuen Jahrtausends... Wie kann man sich eigentlich als Dinosaurier bezeichnen, wenn man die Kindheit (=Jungvolk) und die (H-)Jugend, mit SS-Eintritt abgeschlossen hat? So gesehen und gehört im neulich ausgestrahlten Gespräch mit Bourdieu. Weil er bei der Geburt des 1000-Jährigen-Reiches dabei gewesen war und dessen Untergang überlebt hat? Ich verstehe es nicht, weshalb gerade er aus seinem Alter etwas, nach Bourdieu, Distinktives herausziehen will. Wenn einer offiziell als unbequem betitelt wird, kann man, von einigen Ausnahmen vielleicht abgesehen, mit Sicherheit gleich weghören, wegsehen oder wegschalten. Besser hätte er sich doch als Säugetier bezeichnen können.


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