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Wo für Metall feil Glauben und Tugend ist...
August von Platen
Wo für Metall feil Glauben und Tugend ist,
Gilt als Verdienst wegstoßende Sprödigkeit:
Daß du mir ausweichst, weckt in mir erst
Deiner Umarmungen süße Sehnsucht.

Reiz lockt und Schönheit, deren die Welt entlang
Kein reicher Maß ausspendete Gott als hier;
Doch schmerzt die Habsucht Jeden, welchem
Liebe beglückender als Genuß dünkt.

Huldreiches Wort anhören mit offener Hand,
Was kennt das Herz Unedleres? Ach, es klagt,
Daß, gleich der Pest, Leichtsinn entstelle
Solche Gebärden und solche Züge!

Noch setzt in dich mein gläubiger Mut indes
Sein fest Vertraun, hofft liebebetört, es sei
Voll Zartgefühl dein Busen, deine
Wange die Wange der Scham und Unschuld.

Dies macht verklärt dein Auge, das meine sieht,
Wie deines Leibs Gliedmaßen Unsterblichkeit
Ausdrücken. Nun erst mag in vollen
Wonnepokalen die Seele schwelgen.


versalia.de empfiehlt folgendes Buch:
von Platen, August - Wer die Schönheit angeschaut mit Augen ...



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