Liebe, Liebreiz, Winke der Gunst und Alles,
Was ein Herz darbeut und ein Herz erwidert,
Wenig frommt's, leiht nicht die Gelegenheit ihm
Atem und Dasein.
Dich zu sehn schien Fülle des Glücks, und bebend
Staunt ich dir, traumähnliches Bild der Schönheit!
Nie an Wuchs, Antlitz und Gestalt erblickt ich
Diese Vollendung!
Deiner Form wollüstige Reize könnten
Heißern Wunsch aufregen; allein zur Erde
Senkt sogleich anbetenden Sinn des Auges
Ewige Hoheit.
Ach, es hat dein brennendes Auge mir sich
Zugewandt, huldvolle Gespräche sprach es,
Ja, ich sah's anfüllen sich sanft, vergehn im
Taue der Sehnsucht!
Alter Zeit Eindrücke bestürmten neu mich,
Euch an Kraft gleich, Schmerzen der ersten Liebe!
Tief im Ohr nachtönend erklang verschollner
Knabengesang mir.
Wehe mir, mir, welcher ein einzig Mal dich
Durfte sehn! Nie leuchtet ein Wiedersehn uns!
Deiner Spur nachforscht ich das große Rom durch,
Ewig erfolglos:
Auf und ab stets irrend, so weit die Tiber,
Hadrians Grabveste vorüber, endlich
Jenen Kranz schlankstämmiger Säulen netzt am
Tempel der Vesta.
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