Biographien Rezensionen Diskutieren im versalia-Forum Das versalia.de-Rundschreiben abonnieren Service für Netzmeister Lesen im Archiv klassischer Werke Ihre kostenlose Netzbibliothek

 


Archiv klassischer Werke


 
An Goethe
August von Platen
Wenn auch Natur mir Weihe verlieh, und auch,
Tonreicher Brust Urbilder ans Licht zu ziehn,
Mir Geisteskraft gab, ihr verschwisternd
Eine bewegliche, weiche Seele:

Mehr als Natur liehn Zeit und Geschick, sie liehn
Mir Wert des Daseins, Fülle des Gegenstands
Durch Ihn, den Schmuck Deutschlands und Bayerns,
Der das Erhabene denkt und ausführt.

Auf fernem Eiland wandelte schweifend ich;
Doch drang bis hieher, über Gebürg und Meer,
Wie König Ludwig dir, o Goethe!
Reichte den spätesten, schönsten Lorbeer.

Dies ist ein Kranz, gleich jenem, wodurch Athen
Glorreichen Lohn schlang dichtender Siegerstirn,
Ja, welker ist, glanzloser jener
Kapitolinische Zweig Petrarcas.

Denn daß die Dichtkunst irgend ein edles Volk
Aufregend hinreißt, Staunen erweckt es kaum;
Doch wer erstaunt nicht, wenn ein deutscher
König im Busen erzieht Begeistrung?

Schutzherr der Kunst wird? Seltener, seltner ist's,
Als jenes Manns Kronperle, die leuchtende,
Die einst der Ehrgeiz Kleopatras
Warf in den Becher und stolz zermalmte.

Dein friedlich Dach, Fußtritte der Könige
Noch nicht gewohnt, ehrwürdiger Sänger, der
Eugenien schuf uns, Iphigenien,
Eleonoren und Dorothea,

Weiht König Ludwigs heilige Gegenwart
Zum Tempel ein. Dich kränzte Verdienst, o Greis,
Und König Ludwig lebt, als müßt er
Werben um die er besitzt, die Krone.


versalia.de empfiehlt folgendes Buch:
von Platen, August - Wer die Schönheit angeschaut mit Augen ...



Hinweis: Sollte der obenstehende Text wider unseres Wissens nicht frei von Urheberrechten sein, bitten wir Sie, uns umgehend darüber zu informieren. Wir werden ihn dann unverzüglich entfernen.

 

Anmelden
Benutzername

Passwort

Eingeloggt bleiben

Neu registrieren?
Passwort vergessen?

Neues aus dem Forum


Gedichte von Georg Trakl

Verweise
> Gedichtband Dunkelstunden
> Neue Gedichte: fahnenrost
> Kunstportal xarto.com
> New Eastern Europe
> Free Tibet
> Naturschutzbund





Das Fliegende Spaghettimonster

Ukraine | Anti-Literatur | Datenschutz | FAQ | Impressum | Rechtliches | Partnerseiten | Seite empfehlen | RSS

Systementwurf und -programmierung von zerovision.de

© 2001-2024 by Arne-Wigand Baganz

v_v3.53 erstellte diese Seite in 0.005517 sek.