Biographien Rezensionen Diskutieren im versalia-Forum Das versalia.de-Rundschreiben abonnieren Service für Netzmeister Lesen im Archiv klassischer Werke Ihre kostenlose Netzbibliothek

 


Archiv klassischer Werke


 
Xaver
Clemens von Brentano
Als nach Japon weit entlegen,
Xaver dachte, Gottes Mann,
Alle waren ihm entgegen,
Fielen ihn mit Worten an,
Wind und Wetter, Meer und Wellen,
Mahlten seinen Augen dar,
Redten viel von Ungefällen,
Von Gewitter und Gefahr.

»Schweiget, schweiget von Gewitter,
Ach, von Winden schweiget still:
Nie, noch wahrer Held, noch Ritter
Achtet solcher Kinderspiel:
Lasset Wind und Wetter blasen,
Flamm der Lieb, vom Blasen wächst,
Lasset Meer und Wellen rasen,
Wellen gehn zum Himmel nächst.

Ey doch lasset ab von Scherzen,
Schrecket mich mit keiner Noth,
Noch Soldat, noch Krieges-Herzen,
Fürchten nimmer Kraut und Loth;
Spieß und Pfeil, und bloße Degen,
Rohr, Pistol und Büchsen-Speiß,
Macht Soldaten mehr verwegen
Und sie lockt zum Ehren-Preiß.

Lasset ihre Hörner wetzen,
Wind, und Wetter ungestüm,
Laßt die Wellen brummend schwetzen
Und die Trommeln schlagen um,
Nord und Süden, Ost und Westen,
Kämpfen laßt auf salzgem Feld;
Nie wirds dem an Ruh Gebrechen,
Der nur Fried im Herzen hält.

Wer wills über Meer nicht wagen,
Ueber tausend Wasser wild,
Dem es mit dem Pfeil und Bogen,
Noch viel tausend Seelen gilt?
Wem will grausen vor den Winden,
Fürchten ihre Flügel naß?
Der nur Seelen denkt zu finden,
Seelen schön, ohn alle Maaß.

Eya stark und freche Wellen,
Eya stark und stolze Wind',
Ihr mich nimmer sollet fällen,
Euch zu stehn, ich bin gesinnt,
Seelen, Seelen muß ich haben,
Sattle dich nur hölzern Roß,
Du must über Wellen traben,
Auf ihr Segel, Anker los!«




Hinweis: Sollte der obenstehende Text wider unseres Wissens nicht frei von Urheberrechten sein, bitten wir Sie, uns umgehend darüber zu informieren. Wir werden ihn dann unverzüglich entfernen.

 

Anmelden
Benutzername

Passwort

Eingeloggt bleiben

Neu registrieren?
Passwort vergessen?

Neues aus dem Forum


Gedichte von Georg Trakl

Verweise
> Gedichtband Dunkelstunden
> Neue Gedichte: fahnenrost
> Kunstportal xarto.com
> New Eastern Europe
> Free Tibet
> Naturschutzbund





Das Fliegende Spaghettimonster

Ukraine | Anti-Literatur | Datenschutz | FAQ | Impressum | Rechtliches | Partnerseiten | Seite empfehlen | RSS

Systementwurf und -programmierung von zerovision.de

© 2001-2024 by Arne-Wigand Baganz

v_v3.53 erstellte diese Seite in 0.011526 sek.