Grillchen, das den Sommer lang
Zirpt und sang,
Litt, da nun der Winter droht’,
Harte Zeit und bittre Not:
Nicht das kleinste Würmchen nur,
Und von Fliegen keine Spur!
Und vor Hunger weinend leise
Schlich’s zur Nachbarin Ameise;
Fleht’ sie an, in ihrer Not
Ihr zu leihn ein Körnlein Brot,
Bis der Sommer wiederkehre.
„Glaub mir“, sprach’s, „auf Grillen-Ehre,
Vor dem Erntemond noch zahl
Zins ich dir und Kapital.“
Ämchen, die, wie manche lieben
Leute, das Verleihen hasst,
Fragt die Borgerin: Was hast
Du im Sommer denn getrieben?“
„Tag und Nacht hab ich ergötzt
Durch mein Singen alle Leut.“
„Durch dein Singen? – Sehr erfreut!
Weißt du was? Dann – tanze jetzt!“
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