Wie Seelig ist der Mensch / der alle seine zeit
Mit anders nichts verbringt / als mit der Ewigkeit!
Der jung und alt allein betrachtet und beschaut
Der Weißheit Schloß / das GOtt sein Vater hat gebaut.
Der sich auf seinen Stab / das ewge Wort / aufstützt /
Und nicht / wie mancher Thor / im frembden sande sitzt.
Der nicht nach Hauß und Hoff / nach Gold und Silber sieht /
Noch seines Lebens zeit zu zehlen sich bemüht.
Jhn wird das blinde Glük nicht hin und her vexirn /
Noch etwann eitler Durst zu frembden Wassern führn.
Er weiß von keinem Zwang / er liebt nicht krämerey /
Er trachtet nicht darnach / daß er gesehen sey!
Er ist der Welt ein kind / die allernächste stadt
Jst ihm so viel bekand als die der Tagus hat.
Er schaut nur übersich / so frey er immer kan /
Sein rechtes Vaterland / den lieben Himmel an.
Sein alter rechnet er nicht nach der Jahre zahl /
Jn GOtt vollkommen seyn / das heist er Alt zumahl.
Die Sonne leuchtet ihm in seinen Aker ein /
Und wenns gleich abend wird / so bleibt ihm doch ihr Schein.
Er siht des Lebens Baum im Geist begierlich an /
Und geht mit allem fleiß zu ihm die nächste bahn.
Er kümmert sich umb nichts; was neben ihm geschieht /
Jst ihm so frembt und klar / als was ein blinder sieht /
Doch ist er stark und frisch / er scheuet keinen Feind /
Wenn gleich Welt / Teuffel / Fleisch / und mehr beisammen seind.
Ein ander lauffe hin / zerstrew sich mit der Welt /
Diß ist das Leben und die bahn / so mir gefällt.
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