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Sonett IX
Shakespeare
Ist es die Furcht, die ledig dich erhält,
Daß einst dein Weib der Witwe Schmerz erfahre?
Ach, wenn du einsam stirbst, so wird die Welt,
Beraubt des Gatten, stehn an deiner Bahre.
Die ganze Welt als Witwe weint um dich,
Der nichts von dir blieb, ihren Schmerz zu lindern,
Wenn jede andre Witwe doch für sich
Des Gatten Bild bewahrt in ihren Kindern!
Sieh, was auf Erden Leichtsinn auch vertut,
Es wechselt den Besitz, doch bleibt der Welt;
Die Schönheit nur erschöpft hier all ihr Gut,
Die ungenützt mit ihrem Eigner fällt.
Der hat kein Herz, das andern Liebe trägt,
Der selber sich so schwere Wunden schlägt.


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