Biographien Rezensionen Diskutieren im versalia-Forum Das versalia.de-Rundschreiben abonnieren Service für Netzmeister Lesen im Archiv klassischer Werke Ihre kostenlose Netzbibliothek

 


Archiv klassischer Werke


 
In der Krankheit
Nikolaus Lenau
                      1

Nacht umschweigt mein Krankenlager;
An der morschen Diele nur
Reget sich der kleine Nager,
Und es pickt die Pendeluhr,
Die eintönig mich bedeutet,
Wie das Leben weiter schreitet.

Über trübe, heitre Stellen
Schreitets unaufhaltsam hin,
Wie des Stromes rasche Wellen
Blum und Dorn vorüberziehn.
Immer senkt die Bahn sich jäher,
Kommt der Schritt dem Tode näher.

Mir auch senkt sie sich, und schaurig
Weht es aus der Niederung;
Und, noch Jüngling, hör ich traurig,
Wie aus banger Dämmerung
Meines Herzens matten Schlägen
Rauscht die Todesflut entgegen.

                     2

Einsamkeit! mein stilles Weinen
Rinnt so heiß in deinen Schoß;
Doch du schweigst und hast nicht einen
Seufzer für mein trübes Los!
Legen schon die Jugendjahre
Abgeblüht mich auf die Bahre,
Wird kein Auge feuchten sich?
Wird kein Busen bänger schlagen,
Wenn sie mich zu Grabe tragen?
Liebt kein Herz auf Erden mich? -
Heißer strömt es von der Wange:
Keines, keines! fühl ich bange.



Hinweis: Sollte der obenstehende Text wider unseres Wissens nicht frei von Urheberrechten sein, bitten wir Sie, uns umgehend darüber zu informieren. Wir werden ihn dann unverzüglich entfernen.

 

Anmelden
Benutzername

Passwort

Eingeloggt bleiben

Neu registrieren?
Passwort vergessen?

Neues aus dem Forum


Gedichte von Georg Trakl

Verweise
> Gedichtband Dunkelstunden
> Neue Gedichte: fahnenrost
> Kunstportal xarto.com
> New Eastern Europe
> Free Tibet
> Naturschutzbund





Das Fliegende Spaghettimonster

Ukraine | Anti-Literatur | Datenschutz | FAQ | Impressum | Rechtliches | Partnerseiten | Seite empfehlen | RSS

Systementwurf und -programmierung von zerovision.de

© 2001-2024 by Arne-Wigand Baganz

v_v3.53 erstellte diese Seite in 0.005695 sek.