Propheten, der Sonne, der Morgen graut!
Was säumt ihr den Erdrand wie Nebelscheuchen
und beklagt euch über die Nachtdünste?
Hört doch die Hähne: sie krähn in die Wolkenröte,
und ihre Flügel funkeln schon!
Sie beschämen eure Menschengedanken,
ihr Bettler um das ewige Licht;
ich hasse eure Art Morgengrauen!
Freilich, in einsamen Nächten,
wenn der Gedanke ein Scherflein gilt
und die schwärmende Seele Millionen verschenkt,
wenn ich mit traumheißen Augen
über die Dächer Berlins hin
die tausend Schlote und Schlünde der dunkeln Stadt
in die glitzernde Ewigkeit aufstaunen sehe,
wenn ich ein schmelzendes Erz bin
im glühenden Ausbruch der unentrinnbaren Inbrunst:
ja, dann lieb' ich euch alle,
möcht ich euch alle umarmen,
helft ihr doch alle uns treiben,
alle dem Licht entgegen drängen,
dem immer lockenden Licht der Zukunft.
Aber die Zukunft beginnt schon;
mit jedem Tag, mitjedem Augenblick beginnt sie,
und ist da, wenn ihr sie bringt!
Propheten der Sonne, was säumt ihr?
Hinweis: Sollte der
obenstehende Text wider unseres Wissens nicht frei von
Urheberrechten sein, bitten wir Sie, uns umgehend darüber zu
informieren. Wir werden ihn dann unverzüglich entfernen.