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Bleiche Nacht
Richard Dehmel
Der Nebel staut sich,
Hütten dunkeln,
Dorfgiebel huschen über Lichtern hin,
noch bleicher scheint die Nacht;
die jagende Wagenkette,
schwenkend, strafft sich,
die Maschine heult Warnung,
und vorbei.
Ein entlaubter Kirchhof,
und wieder kreisen
um mein klirrendes Fenster
die öden Wiesen,
huschen Büsche,
eilt der fahle Streifen Horizont
auf den kriechenden Wäldern hin;
mich fröstelt.

Mein Fenster schwitzt;
das kühlt die Stirne;
gleich und gleich gesellt sich gern.
Wirbelnd rollt ein funkendurchwirkter Dampfknäul
bleich ins bleiche Feld;
ein Dornbusch zerreißt ihn.
Jetzt: dort starrt,
wie durch ein Gitter ein Wahnsinnskopf,
der grelle Vollmond durch die kahlen Birken.
Er springt durchs Astwerk;
mit seinen langen blassen Füßen
läuft er auf den blanken Schienen
meinen rasenden Gedanken nach.


versalia.de empfiehlt folgendes Buch:
Dehmel, Richard - Hundert ausgewählte Gedichte



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