Jedes Jahr steigen alle Tiere, von den Großen bis zu den Kleinen auf einen Berg hinauf, wo sie den großen Elefanten treffen. Jedes Jahr stellt der Elefant der Versammlung der Tiere eine Frage. Die Ameise ist sehr stolz, denn in diesem Jahr darf das kleine Tier die Versammlung leiten und ist auch für die Protokollierung der vielen Antworten zuständig. „Sie hatte sich eigens eine Brille dafür gekauft. Eine Brille auf der Nase hilft, wenn man will, dass alle auf einen hören.“
Der Elefant tut ich dieses Jahr schwer, seine Frage in Worte zu fassen: „Ich, äh.. ich würde gern wissen, woher man weiß, das man … Wie man sich fühlt … ich meine: Woher weiß man, dass man jemanden liebt?“
„Jemanden lieben.“ Das notiert die Ameise in das Buch mit den schwierigen Fragen. Und schon will Herr Maus die erste Antwort geben. Sehr poetisch kommt sie daher, genauso wie alle weiteren Antworten, die Tiere, aber auch der Stein und die Wolken geben. „Wir schmelzen füreinander“, sagen die Schneeflocken“ und man weiß gar nicht, welches die schönste von all diesen wunderbaren Beschreibungen der Liebe ist.
Doch die Ameise, dieses fleißige Tier hat am Ende nichts wirklich verstanden. Das erfährt man, wenn man dieses poetische Bilderbuch zu Ende vorgelesen hat.
Leen van den Berg, Kaatje Vermeire, Vom Elefanten, der wissen wollte, was Liebe ist, Gerstenberg 2014, ISBN 978-3-8369-5772-4
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2014-03-05)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.