Ein lustiges gereimtes Bilderbuch hat Rolf Erdorf aus dem Niederländischen für den Verlag Freies Geistesleben übersetzt. Harmen van Straaten hat es geschrieben und gezeichnet und dabei vielleicht auch daran gedacht, wie er als Kind oft viel zu lange mit einem spannenden Buch in der Hand auf dem Familienklo saß zum Ärger der anderen Familienmitglieder. Wer weiß! Bei mir war das jedenfalls oft so. Lesen auf dem Klo, so wie es der kleine Junge am Ende des Buches ausdrückt:
„Ich throne hier schon eine ziemliche Weile
Und hatte dabei wenig Gründe zur Eile.
Und weil mein Buch so spannend gewesen,
wollt` ich es auch bis zum Ende auslesen…“
Doch die Tiere, die sich mit jeder Seite mehr vor der verschlossenen roten Tür versammeln, weil sie mal müssen, wissen das lange nicht. Sie drehen und wenden sich von lauter Bedürfnisqual, streiten sich, wer zuerst dürfen darf, wenn die Tür aufgeht und fordern den Besetzer des Klos auf jeder Seite mit einem neuen lustigen Spruch auf, die Tür aufzumachen.
Bär, Schwein, Elefant, Tiger, Pinguin, Affe und die Giraffe – sie alle müssen mal und ihre Not ist groß.
Die Kinder, die dieses Buch anschauen, werden sich kringeln vor Lachen, weil sie dieses Gefühl genau kennen, seit sie gelernt haben, aufs Klo zu gehen. Das Gefühl, dass man muss und nicht kann, weil das Klo besetzt oder gar keins da ist.
Die lustigen Reime tun ihr Übriges um dieses Buch zu einem echten Vorlesespaß zu machen.
Harmen van Straaten, Oh, wer sitzt da auf dem Klo, Verlag Freies Geistesleben 2018, ISBN 978-3-7725-2885-9
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2018-09-06)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.