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Pasquito del Bosco - O sole mio - Die Geschichte des berühmtesten Lieds der Welt
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del Bosco, Pasquito - O sole mio - Die Geschichte des berühmtesten Lieds der Welt bestellen
del Bosco, Pasquito:
O sole mio - Die
Geschichte des
berühmtesten Lieds der
Welt

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(Bücher frei Haus)

Pasquito del Bosco beschäftigt sich tatsächlich tagaus tagein mit nichts anderen als neapolitanischen Kanzonen und man merkt ihm seine Liebe zum Sujet wirklich an. Liebevoll sind die Seiten dieser „Liedbiographie“ mit alten Fotos und Werbeplakaten illustriert und ebenso voller Liebe erzählt Signore Bosco von der Entstehung des wohl berühmtesten Liedes der Welt. Natürlich finden Sie auch den Liedtext selbst (Giovanni Capurro) und eine deutsche Übersetzung dazu im Buch. Die berühmte Melodie stammt übrigens von Eduardo Di Capua und erschien erstmals 1898, wer Noten lesen kann wird sich auch über die erste Seite der Originalpartitur freuen.

Der Texter, Giovanni Capurro starb 1920 in Armut, in einem Brief hatte er zuvor noch einen Bekannten um ein bisschen Mehl (!) gebeten, nicht zu verwechseln mit „E-Mail“. Dem Komponisten erging es allerdings nicht viel besser. Er hatte zwar ein erfolgreiches Leben, doch seine Honorare wanderten praktisch direkt in die staatliche Lotterie. Seine Prophezeiung, er werde sterben, wenn man das Klavier aus dem Haus schaffe, erfüllte sich leider allzu bald. Er starb 1917: um den Arzt zu bezahlen hatte er zuvor sein Klavier verkaufen müssen. Bosco nennt ihn in seinem Nachruf den „größten Musiker der neapolitanischen Kanzone“ und spart nicht mit Vorwürfen an den italienischen König oder den Staat, dass er diesem Schöpfer der „zweiten Nationalhymne“ keine Pension angedeihen habe lassen.

Auch einer der bekanntesten Interpreten von „O sole mio“ wird porträtiert und dies nicht nur in einem Foto mit Originalautograph des Startenors oder einer Selbstkarikatur Carusos, die ihn mit Hut und Spazierstock und den an Capua gewidmeten Dankesworten zeigt. Bosco beschreibt wie es zu der legendären Aufnahme kam: „Alles klappt perfekt bereits beim ersten Versuch! Das ist recht ungewöhnlich und hat zur Folge, dass diese Aufnahme ein Unikat ist. Es gibt keine verworfenen oder als Reserve gehaltenen Versionen.“ Caruso wird die Kanzone nie mehr aufnehmen, es gibt nur diese eine Version. Dafür hat Elvis Presley, dem ebenfalls ein Beitrag in vorliegender „Liedbiographie“ gewidmet ist wohl unzählige Versionen von „It`s now or never“ aufgenommen und auch live gesungen.

Der Autor macht klar, dass „O sole mio“ die „am häufigsten gesungene, bei Opernsängern beliebteste, von den verschiedensten Orchestern am meisten gespielte, von Solisten aller Kategorien am häufigsten interpretiertem meistübersetzte und in allen fremden Sprachen meistgesungene Kanzone“ ist. Besonders interessant wird das Buch, wenn Pasquito del Bosco „O sole mio“ in die neapolitanischen Kanzone jener Zeit einbettet. Charakteristisch sei etwa die Verwendung des Motivs der Wäscherin oder der Sonne, die „DNA der Napolitanita“: „Wenn ihr nach Neapel kommt, wollt ihr nicht wieder ins Paradies zurück“. Es genüge ja bereits ein Sonnenstrahl, um glücklich zu sein. „Che bella cosa na jurnata ´e sole,/n´aria serena doppo na tempesta!/Pe´ll´aria fresca pare gia` na festa/che bella cosa na jurnata `e sole.” Auch wenn es vorher einen Sturm (tempesta) gab, in Neapel siegt am Ende immer die Sonne. Wer mehr darüber wissen will, gönne sich dieses kleine aber feine Büchlein, das sich auch wunderbar als ein Geschenk an sein Geliebte eignet, auch wenn sie kein Neapolitanisch spricht: die Botschaft kommt sicher an. „Ma n`atu sole/cchiu`bello, oi ne`/`O sole mio/sta `nfronte a te!”
Pasquito del Bosco ist künstlerischer Leiter im „Schallarchiv des staatlichen Rundfunks (RAI) für die neapolitanischen Kanzone“ von Neapel

Pasquito del Bosco
O sole mio - Die Geschichte des berühmtesten Lieds der Welt
Klaus Wagenbach Verlag
2008
Übersetzt von Dieter Richter
140 Seiten
ISBN-13: 978-3-8031-1249-1
€ 15,90

[*] Diese Rezension schrieb: Jürgen Weber (2012-04-04)

Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.


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