Im Jahr 1969 veröffentlichte der evangelische Theologe Jörg Zink zum ersten Mal eine Art modernen Katechismus, in dem er versuchte, die alten Worte der Bekenntnisse des christlichen Glaubens neu zu erklären und in heutige Sprache zu übersetzen.
Nun, 92- jährig und kein bisschen müde, veröffentlicht er eine überarbeitete Version des Buches, „Was Christen glauben“ und er sagt dazu:
„Ich weiß, dass unser eigener Glaube uns immer ein Geheimnis bleiben wird, das wir nur von außen berühren. Ich kann so wenig wie sonst irgendein Mensch sagen, wie und warum alles ist, wie es ist und was aus allem werden soll. Aber ich kann davon reden, was ich erfahren habe, was sich mir bewährt hat und was ich mir dabei gedacht habe.“
Seine Texte, eigene und solche, die er von anderen zitiert, sollen seine Leser zu einem eigenen kritischen Nachdenken über ihren Glauben und ihre Zweifel anregen: „Denn nur auf die Wahrheit, die Gott selbst Ihnen zeigt, werden Sie Ihre eigenen Überzeugungen gründen können, und nur sie wird sich dafür eignen, dass Sie anderen gegenüber zu ihr stehen.“
Für traditionelle Christen mögen diese sprachlich anmutigen und stellenweise poetischen Texte ein Hinweis sein, dass man alte Glaubenswahrheiten durchaus modern ausdrücken kann. Für Zweifler und Menschen, die sich durch die alten über tausend Jahre alten Worte des Glaubensbekenntnisses nicht mehr angesprochen fühlen, sind sie eine Quelle neuer Glaubenserkenntnisse und ein Wegweiser zu einer eigenen Spiritualität.
Jörg Zink, Was Christen glauben, Gütersloher Verlagshaus 2014, ISBN 978-3-579-08505-0
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2014-05-05)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.