Dieses wunderschöne Bilderbuch ist zuerst in New York erschienen. Gundula Müller-Wallraff hat es für den Knesebeck Verlag aus dem Amerikanischen übersetzt.
Es erzählt von einem kleinen Mädchen, in dessen Nachbarschaft ein neues Mädchen eingezogen ist, das Hanna heißt. Die Mütter der beiden sind sich schon begegnet und haben beschlossen, dass die beiden Mädchen Freundinnen werden sollen. Doch für das schüchterne Mädchen ist das nicht so leicht. Sie hat nämlich beim Einzug von Hanna eine große Kiste gesehen und vermutet, dass sich darin ein Elefant verbarg. Hanna hat also schon einen Freund. Davon ist das Mädchen überzeugt und kommt lange nicht von dieser Vorstellung runter.
Und nun interpretiert sie einzelne Geräusche, die sie aus der Nachbarwohnung hört, immer wieder vermischt mit eigenen Fantasien, dahingehend, dass Hanna für eine weitere Freundschaft gar keine Zeit und keinen Platz hat, weil sie sich ja um den Elefanten kümmern muss.
Das Mädchen ist traurig, weil sie immer wieder Entschuldigungen dafür findet, dass sie gerade jetzt nicht rübergehen kann, um sich mit Hanna bekannt zu machen. Doch dann schafft sie es mit einem weiteren Bild ihrer Fantasie, endlich an die Tür des Nachbars zu klopfen.
Natürlich hat Hanna keinen Elefanten, aber dafür jetzt eine neue Freundin. Das Mädchen hat erkannt, dass ein klein wenig Mut schon meistens reicht, um zu ganz neuen Abenteuern und Freundschaften zu führen.
Das Schönste an diesem Bilderbuch sind die traumhaft schönen Illustrationen von Pamela Zagarenski, die die Kinder in eine Traumwelt entführen, in der sich das Mädchen auch bis kurz vor dem Ende befindet. Von dieser amerikanischen Künstlerin möchte man bei uns gerne mehr Bücher illustriert sehen.
Randall de Seve, Pamela Zagarenski, Hannas Elefant, Knesebeck 2019, ISBN 978-3-95728-258-3
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2019-04-03)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.