Immer wieder werden der Welt Menschen geschenkt, die in ihrer Person, ihrer Geschichte und in ihrem Schicksal so etwas sind oder werden wie Zeitansagen. Menschen, die durch ihr Handeln und Reden die zentralen Themen ansprechen und die nicht selten dafür mit ihrem Leben bezahlen. Mahatma Gandhi war so ein Mensch, Martin Luther King und, wie ich hinzufügen möchte, vor 2000 Jahren Jesus von Nazareth.
Das vorliegende Buch, das Christina Lamb aufgezeichnet hat, handelt von der pakistanischen Schülerin Malala Yousafzai, die, nachdem sie Jahre zuvor schon immer wieder in ihrer Heimat für das Recht auf Bildung auch von Mädchen sich engagiert hatte, am 9. Oktober 2012 von Taliban in die linke Stirnseite geschossen wurde.
Sie überlebte dieses feige Attentat einer Gruppe, wie man sie sich kaum menschenfeindlicher vorstellen kann, doch die Kugeln haben Malala nicht zum Schweigen gebracht. Im Gegenteil. Von ihrem englischen Exil aus engagiert sie sich weltweit, hat eine viel beachtete Rede vor den UN gehalten, in der sie ihre Botschaft in einem Satz zusammenfasste: „Ein Kind, ein Lehrer, ein Buch und ein Stift könne die Welt verändern.“
Gestern erst hat sie bei einem Besuch bei US-Präsident Obama diesem mutig ins Gesicht gesagt, was sie von seinen Drohnen-Angriffen auf die Taliban hält, und warum sie denkt, dass dieser Krieg die Taliban nur ich stärker macht.
Ohne diplomatisches Geplänkel sagt sie ihre Meinung frei heraus und stellt sich damit schon jetzt in die Reihe der großen Propheten der Menschheit. Von dieser jungen Frau wird man noch viel hören, wenn man sie am Leben lässt.
Malala Yousafzai mit Christina Laub, Ich bin Malala, Droemer 2013, ISBN 978-3-426-27629-7
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2013-10-14)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.