Die bekannte und erfolgreiche, immer wieder mit Preisen dekorierte Künstlerin Linda Wolfsgruber hat mit „Fisch!“ ein neues Bilderbuch vorgelegt, das dem Rezensenten nur allmählich zugänglich geworden ist. Es hat Zeit gebraucht um seinen Hintersinn herauszufinden.
Da sind fünf Ottern. Ottern ernähren sich von Fischen. Und als auf der ersten Seite der Otteranführer die Flosse ausstreckt und zu den anderen vier sagt „Fisch!“, da denkt man sofort, jetzt machen sie sich auf einen großen Fang, um ihren Hunger zu stillen. Auch als sie auf den nächsten Seiten mit Töpfen und Kochbesteck bewaffnet sich weiter auf den Weg zum See machen, Wasser in die Töpfe füllen und dann für entsprechende Gewürze sorgen (Salbei, Thymian, Rosmarin) denkt man, da sind aber Feinschmecker am Werk, die alles vorbereiten, noch bevor sie den Fisch haben.
Doch dann klärt sich alles auf, und der angebliche Hunger erweist sich als Bluff. Sie schütten das Wasser und die Pflanzen in einen großen Glasbehälter, fangen dann den Fisch (er sieht wie ein ungenießbarer Goldfisch aus), setzen ihn in das Aquarium und betrachten ihn unter dem Titel „Kino unter Sternen“.
Witzig, aber ob sich dieser Witz kleinen Kinder erschließt, weiß ich nicht.
Linda Wolfsgruber, Fisch, NordSüd Verlag 2016, ISBN 978-3-314-314-1039-1
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2016-03-07)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.