Mit dem 1984 geborenen jungen Politikwissenschaftler Wolfgang Gründinger meldet sich eine Generation zu Wort von jungen Menschen, die spüren, dass unsere Gesellschaft sich ändern muss, dass das gegenwärtige Politikdefizit, das Handeln und Entscheiden von Heute auf Morgen, das Fehlen jeglicher Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit aufhören muss und einem anderen, generationengerechten Handeln Platz machen muss. Gründinger beschreibt mit einigem Recht die Gegenwart so:
„Uns verbindet eine Schizophrenie aus Konsumismus und Postmaterialismus, eine bizarre Mischung aus materieller Sorglosigkeit und sozialem Leistungsdruck, persönlichem Zukunftsoptimismus und diffuser Zukunftsangst, politischer Entfremdung und dem Bewusstsein, dass doch alles nicht so bleiben kann, wie es ist.“
Das Buch ist ein Aufruf an die Generation der nach dem Krieg Geborenen, die „wachstumsverwöhnten Alten“, wie er sie nennt, endlich mit Verantwortung zu übernehmen für eine Zukunft , die sie selbst nicht mehr erleben werden. Um ihre eigene Zukunft zu gestalten und zu sichern, so Gründinger, brauchen die Jungen die Alten. Sie brauchen sowohl ihre Solidarität und ihre aus ihrer großen Zahl erwachsende politische Macht, als auch ihre Neugier, ihre Erfahrung, Zeit und ja, auch ihr Geld.
Die junge Generation meldet sich immer öfter zu Wort und fordert von den Alten, der Generation ihrer Großeltern so etwas wie Gerechtigkeit. Wolfgang Gründinger macht sich mit seinem Buch zu einem ihrer engagierten Anwälte.
Wolfgang Gründinger, Wir Zukunftssucher. Wie Deutschland enkeltauglich wird, Edition Körber-Stiftung 2012, ISBN 978-3-89684-092-9
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2013-07-01)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.