Der optimistische Untertitel dieses Buches von Notker Wolf „Deutschland schafft sich nicht ab“ deutet an, gegen welche Geisteshaltung und Philosophie es sich richtet. Mit diesem Titel nämlich hatte Thilo Sarrazin vor Jahren den Untergang unseres Landes prophezeit und damit hohe Auflagen und viel auch unausgesprochene Zustimmung erreicht.
Und in den folgenden Jahren ist sie auch gewachsen, die Angst der Menschen vor Überfremdung, Angst vor einer angeblich drohenden Islamisierung unseres Landes. Dazu ist seither noch die Angst vor Terror und Anschlägen gekommen. Während die AfD und andere daraus Kapital schlagen wollen und auch die anderen Parteien eine ihrer einst hochgehaltenen Positionen nach der anderen schleifen, formuliert der Abtprimas Notker Wolf in diesem Buch sein eigenes „Prinzip Hoffnung“.
Er verortet es im christlichen Glauben. Er, so Wolf, befähigt uns, der Angst entgegenzutreten, ihr ihre Diffusität zu nehmen und dahinter Aufgaben und Herausforderungen zu entdecken und sich ihnen zu stellen.
Wir müssen Verantwortung übernehmen, aus der Angst sozusagen heraustreten, wenn wir das Grundvertrauen ins Leben nicht verlieren wollen. Er sagt: „Deutschland ist eine Angstgesellschaft geworden. Es ist auch okay, Angst zu haben. Aber ich möchte den Menschen helfen, damit umzugehen, damit sie frei sind für das Wesentliche.“
Notker Wolf, Schluss mit der Angst, Herder 2017, ISBN 978-.3-451-37620-7
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2017-04-25)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.