"Der geteilte Himmel" ist bereits 1963 in der DDR erschienen und wurde ein Jahr später auch in der BRD verlegt. Diese Erzählung darf zu den ersten gerechnet werden, die sich thematisch mit den Folgen des Mauerbaus auseinandersetzten.
Heldin der Erzählung ist die 20-jährige Rita Seidel, die im Jahr 1961 nach einem Betriebsunfall in einem Sanatorium erwacht und sich an die vergangenen zwei Jahre, die vor allem durch ihre Liebe zum 10 Jahre älteren Chemiker Manfred Herrfurth und ihre Arbeit in der sozialistischen Produktion geprägt sind, erinnert. Manfred wird ihr Freund, macht eine große technische Erfindung, die von den Planbehörden abgelehnt wird und kehrt aus Frustration über diesen Misserfolg von einem Kongress in West-Berlin eines Tages nicht zurück, hoffend, dass seine Freundin Rita ihm nacheilen würde. Diese besucht ihn nach einigem Zögern auch in seiner neuen Heimat, entscheidet sich jedoch gegen die Republikflucht, weil sie noch immer an den Sozialismus glaubt und ihres Freundes erbärmliches Verhalten nicht nachvollziehen kann.
Christa Wolf erhielt für dieses Buch - trotz des Tabuthemas Republikflucht - im Jahre 1963 den Heinrich-Mann-Preis, welcher der bedeutendste Literaturpreis der DDR war.
Um einen Einblick in den sozialistischen Alltag und die Hin- und Hergerissenheit, diesem zu entfliehen, zu bekommen, ist dieses Buch als Dokument seiner Zeit sehr geeignet.
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[*] Diese Rezension schrieb: Arne-Wigand Baganz (2004-06-23)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.