Achte gut auf diesen Tag,
denn er ist das Leben-
das Leben allen Lebens.
In seinem kurzen Ablauf liegt all seine Wirklichkeit
und Wahrheit des Daseins.
Die Wonne des Wachsens-
die Größe der Tat-
die Herrlichkeit der Kraft.
Denn das Gestern ist nichts als ein Traum
und das Morgen nur eine Vision.
Das heute jedoch, recht gelebt,
macht jedes gestern
zu einem Traum voller Glück:
Und das Morgen
zu einer Vision voller Hoffnung.
Darum achte gut auf diesen Tag.“
Mit dieser Weisheit des islamischen Mystikers Rumi aus dem 13. Jahrhundert beginnt Beate Winkler ihr ungewöhnliches Buch über die Sehnsucht nach Veränderung in der Mitte des Lebens, wenn Krisen und auch Krankheiten anzeigen, dass das alte Leben, so schön und erfolgreich es auch gewesen sein mag, zu einem Ende gekommen sind.
Gespeist immer wieder von eigenen schweren Erfahrungen, deren Chancen und Ressourcen sie erkannte, erzählt sie vom Vertrauen in die Veränderung des eigenen Lebens. Ausgewählte Gedichte und eigene Bilder lockern ansprechende Texte auf, die ihre Leser mitnehmen auf eine innere Reise durch das eigene Leben und Mut machen für einen neuen Anfang. Vier wichtige Schritte, für die man sich Zeit nehmen sollte, benennt sie dazu:
1. Abschied nehmen, trauern und mich mit meinen Veränderungen auseinandersetzen
2. Stille, Standortbestimmung und Veränderung von Sichtweisen
3. Ressourcen entdecken, Kreativität und ein neues Selbst-Bewusstsein entwickeln
4. Wünsche, Zukunftsbilder entstehen lassen und die Zukunft erträumen
Immer wieder im Laufe des Buches lässt sie ihre innere Stimme sprechen und tritt mit sich selbst in einen inneren Dialog, der sie schrittweise weiter vorn bringt auf ihrem Weg.
Beate Winklers Buch ist tief spirituell und zeigt, dass sich besonders im Älterwerden eine Fülle von Chancen des Neuaufbruchs in ungeahnte Möglichkeiten verbergen.
Beate Winkler, Es ist etwas in mir, das nach Veränderung ruft. Der Sehnsucht folgen, Kösel 2014, ISBN 978-3-466-31008-1
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2014-05-05)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.