Diese wunderschöne Neuauflage des englischen Kinderbuchklassikers ist sehr zu begrüßen und wird dazu beitragen, dass „Der Schan mit der Trompete“ nicht on Vergessenheit geraten wird. Anrührend ist sie, die Geschichte jenes Trompetenschwans namens Louis, der ohne Stimme auf die Welt kommt. Es fehlt ihm von Beginn an das, was die anderen Artgenossen ausmacht: sein imponierender Gesang. Sein Vater macht ihm Mut: „Sei nicht traurig, das gebührt einem Schwan nicht….Denk immer dran, außer dir gibt es noch viele Kinder auf der Welt, die anders geboren werden…Ich bin mir aber sicher, du wirst das Beste daraus machen.“
Und so kommt es auch. Louis schließt Freundschaft mit dem kleinen Jungen Sam, geht sogar mit ihm in die Schule und lernt Lesen und Schreiben. Auch der Schwanenvater bleibt nicht untätig: er besorgt seinem Sohn eine Trompete aus einem Musikgeschäft und Louis wird sie mit ganz besonderem Talent nutzen. Er wird ein begnadeter Jazztrompeter, der schließlich mit seiner außergewöhnlichen Kunst natürlich auch die weibliche Schwanenwelt auf sich aufmerksam machen wird.
Eine wundervolle Geschichte ist das, eine Fabel, die die Möglichkeiten des Lebens aufzeigt, auch wenn man behindert ist. Eine Fabel, die die Freundschaft preist, auch wenn man so verschieden ist, und die vom Mut erzählt, auch wenn man zunächst als Außenseiter erscheint.
E.B. White, Der Schwan mit der Trompete, Diogenes 2014, ISBN 978-3-257-01175-3
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2014-11-25)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.