In den letzten Jahren zunehmend und durch die Digitalisierung der Gesellschaft mit Email und Smartphone, sind die meisten Menschen immer auf Empfang. Immer erreichbar, ohne Ruhe. Permanenter Erregungszustand. Da kommt nicht nur der Körper mit seinen Ruhebedürfnissen auf Dauer zu kurz, sondern erst recht die Seele.
Manchen Menschen gelingt es dennoch, immer einmal wieder sich zurückzuziehen und in der Einsamkeit die Stille zu suchen. Und so schaffen sie es, sich nicht zu verlieren.
Der vorliegende Kalender, den Micha Pawlitzki fotografiert und zu dem Jürgen Werth spirituell-poetische Texte geschrieben hat, zeigt Motive von Wüstenlandschaften dieser Welt, hauptsächlich aus den USÁ. Motive voller Weite und Tiefe zugleich.
Jürgen Werths Texte handeln davon, was im Leben wirklich zählt. Sie laden ein, sich ganz auf das Bild einzulassen. Einmal am Tag, gerne im Büro, davorstehen und sich auf Texte wie diesen einlassen:
„Manchmal muss ich die Wüste suchen, Freiwillig. Aussteigen aus der Daueroase des Lebens. Dem lärmenden Getriebe des Alltags entfliehen. Verzichten. Fasten. Still werden. Damit ich mich nicht verliere. Die Mitte nicht. Das Leben nicht. Gott nicht.“
Ein schönes Geschenk für Menschen, die sich danach sehnen, noch etwas anderes zu spüren – das, was dahinter ist.
Jürgen Werth, Micha Pawlitzki, Wüste und Weite, Adeo 2016, ISBN 978-3-86334-094-0
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2016-06-14)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.