Unsere Welt wird immer schneller, und die Menschen sind in ihr auch immer schneller unterwegs. Unter den Stichworten „Entschleunigung“ und „Achtsamkeit“ hat in den letzten Jahren das Gehen, das Wandern und das Pilgern eine Renaissance erfahren. Viele Menschen sind unterwegs auf ihren eigenen Füßen, werden wachsam für das, was sie umgibt und deshalb auch immer mehr für das, was sie in ihrem Inneren mit auf den Weg nehmen. Nicht immer lassen sie es dort, aber beim Gehen wird es ihnen klarer und so kommen sie oft „mit leichtem Gepäck“ wieder zurück.
In dieser Tradition hat der Spaziergangsforscher (er nennt sich wirklich so) einen neuartigen Wanderweg entworfen, den er „Denkweg“ nennt und den er als (um)weltlichen Pilgerweg konzipiert hat. In dem vorliegenden Buch beschreibt er ausführlich dieses Konzept und nimmt den Leser mit auf einen solchen Weg, der ihn von Aachen bis nach Zittau geführt hat.
Es geht ihm darum, die Fülle an Schönheit und Widersprüchlichkeit, die ihm begegnen, zu erfassen und sie als ein Ganzes zu denken.
Ein interessanter säkularer Ansatz des traditionellen Pilgerns.
Bertram Weisshaar, Denkweg, Ookom 2016, ISBN 978-3-86581-827-0
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2016-11-02)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.