Dass die massiven Schulden der Staaten dieser Welt, vor allem aber der USA, Japans und der Staaten in der EU, die sich in den letzten 20 Jahren nicht nur durch die diversen Finanzkrisen aufgetürmt haben, letztlich nur dadurch abgebaut werden können, indem durch niedrige Zinsen und Inflation das Kapital des kleinen Mannes vernichtet wird, während die großen Vermögen noch wachsen, diese ökonomische Weisheit haben schon in der Vergangenheit kritische Ökonomen verbreitet, leider ohne großen Nachhall bei der Mehrheit der Bevölkerung.
Die ist weiter auf die Renditeversprechungen der Banken mit ihren zweifelhaften Anlagenprodukten hereingefallen und so mancher hat seine Rücklagen, die er für sein Alter angespart hatte, ganz oder teilweise verloren. Wer eine Rendite von mehr als 2-3 Prozent in den letzten Jahren für sicher gehalten hat, hat wenig Klugheit bewiesen, sondern nur seine Gier. Denn die gibt es nicht nur bei den Großen und Reichen.
Dennoch sind es die einfachen Bürger und der Mittelstand, die seit einigen Jahren auch ohne sich auf gewagte Spekulation einzulassen, vor der immer schneller werdenden Vernichtung ihrer Rücklagen stehen, wie die beiden Autoren des vorliegenden Buches überzeugend nachweisen.
Ihr zum Bestseller avanciertes Buch „Der grösste Raubzug der Geschichte“ ist eine gerade auch für Laien sehr verständliche, mit überaus reichem Material versehene Einführung in die Geschichte des Geldes und die Funktionsweise der Finanzmärkte und ihre Ungerechtigkeit.
Das Buch versucht, verunsicherten Anlegern Antworten zu geben und bewertet die verschiedenen Produkte der Finanzindustrie. Den Anlegern geben sie den Rat, ihre Finanzen in Realgüter umzuschichten. Das ist übrigens etwas, was die Reichen schon seit Jahrzehnten begriffen haben. Wer sonst ist für die drohende Immobilienblase in unseren Großstädten verantwortlich?
Das Buch besticht durch seinen systematischen Aufbau, durch verständliche Sprache und übersichtliche Gliederung. Es wäre an der Zeit, dass die sich kritisch gebenden Magazine der Fernsehsender solche kritischen Bücher zur Kenntnis nehmen und in ihren Beiträgen entsprechend würdigen.
„Jede Krise hat auch ihre Chance. Sorgen Sie dafür m, dass Sie nicht zu den Verlierern gehören.“ Das ist der Rat der Autoren. Doch was, erlaubt sich der Rezensent zu fragen, geschieht mit den Verlierern, jenen die nicht so clever sind?
Matthias Welk, Marc Friedrich, Der grösste Raubzug der Geschichte. Warum die Fleißigen immer ärmer und die Reichen immer reicher werden, Tectum 2013, ISBN 978-3-8288-2949-7
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2014-01-07)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.