Dieses mit dem Pulitzerpreis in den USA ausgezeichnete Buch des Journalisten der „Washington Post“ Joby Warrick erzählt wie in einem politischen Agentenroman auf spannende Weise die Geschichte des Aufstiegs des IS. Es ist eine packende Reportage eines begnadeten Erzählers, die das ganze Ausmaß einer neuen Bedrohung für Europa aufzeigt.
In den Vierteln europäischer Städte mit hohem Migrantenanteil, in den Banden mit klar definierten Regeln und Werten wie Furcht und Respekt dominieren, sieht Warrick ein schier unerschöpfliches Rekrutierungspotential für die „Schwarze Flagge“, weil der IS nach den gleichen „Codes der Gangsterbanden“ aufgebaut ist und funktioniert. „Zugleich bietet er seinen jungen Rekruten etwas, das die meisten von ihnen zu Hause niemals hatten: das Gefühl, dass sie endlich jemand sind.“
Weil die Zahl dieser jungen Menschen ohne Perspektive schon allein durch die höhere Geburtenrate der Migranten und ihre Bildungsferne , aber auch ihre Integrationsresistenz immer weiter zunehmen wird, sind das wenig hoffnungsvolle Aussichten für unsere Gesellschaften.
Ein ernüchterndes Buch.
Joby Warrick, Schwarze Flaggen, Theiss Verlag 2017, ISBN 978-3-8062-3477-0
[*] Diese Rezension schrieb: Winfried Stanzick (2017-02-14)
Hinweis: Diese Rezension spiegelt die Meinung ihres Verfassers wider und muss nicht zwingend mit der Meinung von versalia.de übereinstimmen.